Title: | ActHIV, Zürich |
Inhalt und Form: | Umfasst Unterlagen zur Leitung und Administration des Vereins, zu seinen Aktivitäten sowie Broschüren und Monografien zu HIV und Aids, die der Verein zu Informationszwecken sammelte. |
Andere Namen: | act-HIV, actHIV |
Related corporations/Families/Persons: | Aids-Hilfe Schweiz AHS People with Aids Schweiz PWA |
Creation date(s): | 1989 - 2005 |
Running meters: | 1.07 |
Number: | 71 |
Aktenbildner: | Der Verein ActHIV wurde im November 1992 offiziell gegründet; die ersten Aktivitäten gehen ins Jahr 1991 zurück. Gemäss Sebstdeklaration war ActHIV die erste HIV-Betroffenenorganisation der Deutschschweiz. Die Gründer wollten den Umstand, dass hauptsächlich Ärzte und Sozialarbeiter die ersten Diskussionen um HIV und Aids prägten, korrigieren. Im "Untertitel" führte der Verein die Bezeichnung "Die andere Aids-Info-Stelle". Vereinssitz war Zürich. Die ersten Vereinsjahre fielen in eine Zeit, als Betroffene stark stigmatisiert waren und es noch keine wirksamen Therapien gegen das HTLV-III Virus (später: HIV) gab. Brach Aids aus, kam das praktisch einem Todesurteil gleich. Auf den Verein schlug diese allgemeine Situation in aller Brutalität durch. Im Jahresbericht 1994 heisst es: "Krankheit und Tod unserer Mitarbeiter verursachen bei actHIV immer wieder ein Chaos. Wir müssen oft fast wieder von vorne anfangen."
Die Statuten sahen die Aufklärung und Beratung über HIV und Aids als Vereinszweck vor. Angesprochen werden sollten insbesondere mit HIV Infizierte und an Aids Erkrankte sowie deren Angehörige. Darüber hinaus setzte sich der Verein zum Ziel, die Kommunikation unter Betroffenen zu fördern (Themenbrunches), sie zu beraten ("Posiphone"), ihnen im Alltag zu helfen und sie zur Selbsthilfe zu animieren. Die Vereinsmitgliedschaft konnte von Einzelpersonen (Betroffenen, Angehörigen, Freunden) sowie von juristischen Personen und Vereinigungen (Kollektivmitglieder) beantragt werden. Einmal pro Jahr fand eine ordentliche Mitgliederversammlung statt. Der Vorstand aus drei bis sieben Mitgliedern wurde in geheimer Abstimmung gewählt. Laut Statuten mussten die Betroffenen im Vorstand mindestens mit einer Zweidrittelmehrheit vertreten sein. Der Vorstand war für die Geschäfte des Vereins verantwortlich. Er rekrutierte die Mitarbeitenden der Geschäftsstelle, insbesondere für das Sekretariat, und stand ihnen in der täglichen Arbeit beratend zur Seite. Neben der hauptamtlichen Tätigkeit des Sekretärs und seines Stellvertreters verschaffte sich der Verein durch die ehrenamtliche Arbeit seiner Mitglieder und Sympathisantinnen und Sympathisanten öffentliche Geltung. Finanziert wurden die Aktivitäten des Vereins durch Mitgliederbeiträge und Spenden. Um Spenden wurden insbesondere pharmazeutische Unternehmen angegangen.
Gegen Ende der 1990er Jahre gelang es langsam, wirksame medikamentöse Therapien gegen HIV zu entwickeln. Daraus konnten sich neue Lebensperspektiven für Infizierte ergeben. Die "Rückkehr" war aber oft auch verbunden mit grossen Schwierigkeiten (erfolglose Arbeitssuche, gesundheitliche Rückfälle etc.). ActHIV versuchte, Betroffene auch in solchen Situationen zu unterstützen.
Seit in der öffentlichen Wahrnehmung das "Problem Aids" als mehr oder weniger gelöst gilt, also ungefähr seit der Jahrtausendwende, gingen auch die Mitgliederzahlen des Vereins zurück; am 30. April 2005 löste sich der Verein auf. Gemäss einem Papier, in dem die Verantwortlichen auf die Vereinstätigkeit zurückblicken ("Die actHIV-Story"), war die Auflösung verbunden mit der Hoffnung, "dass eine neue Generation von aktiven Betroffenen unsere Arbeit dereinst weiterführen wird".
Benutzte Quellen und Literatur: Statuten und Leitbild des Vereins ActHIV Die actHIV-Story, April 2005 |
Fondsgeschichte: | Die Unterlagen des Vereins ActHIV gelangten im Juni 2008 mit der Ablieferung 2008/075 (Aids-Hilfe Schweiz) ins Staatsarchiv. Nach der Auflösung des Vereins 2005 waren diese an die Aids-Hilfe Schweiz gelangt. Laut Ablieferungsverzeichnis hatten die Unterlagen der Betroffenenvereinigung ActHIV 4.3 Laufmeter Umfang. Bei einer durch die Abteilung Überlieferungsbildung durchgeführten Nachbewertung im September 2010 wurden 3.60 Lfm davon kassiert (Disketten und CDs, Korrespondenzunterlagen, Buchhaltungsakten, Verschiedenes, Bildmaterial).
Die Projektvorbereitung nahm Bettina Tögel im April 2011 vor; erschlossen wurden die Unterlagen von Februar bis März 2015 durch Jan Kiepe. |
Legal status: | Verein |
Access regulations: | Es gelten die gleichen Einschränkungs- und Schutzfristen wie für staatliche Unterlagen. |
Related material: | W I 100 People with Aids Schweiz PWA W II 93 Aids-Hilfe Schweiz AHS |
Bestände: | W I 94 |
Level: | Fonds |
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Related units of description |
Related units of description: | Siehe: People with Aids Schweiz PWA, 1990-2006 (Fonds)
Siehe: Aids-Hilfe Schweiz AHS, Zürich, 1983-2008 (Fonds)
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Usage |
Permission required: | [Leer] |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | [Leer] |
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URL for this unit of description |
URL: | https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=619042 |
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