Verein Schweizerische Private Mütterberatung und Adoptivkinder-Vermittlung VSMA, Rapperswil, 1953-2015 (Fonds)

Archive plan context


Title:Verein Schweizerische Private Mütterberatung und Adoptivkinder-Vermittlung VSMA, Rapperswil
Inhalt und Form:Der Fonds besteht aus Tonbandaufzeichnungen der Generalversammlungen, Jahresberichten und in der Masse aus Adoptionsdossiers von 1953-1996 sowie teilweise aus Wurzelsuchen der Jahre 1982-2008, welche in den Adoptionsdossiers wurden.
Andere Namen:Schweizerische Private Mütter- und Kinderfürsorge, Rapperswil (1953–1981)
Schweizerische Private Mütterberatung und Adoptivkinder-Vermittlung, Rapperswil (1982–1996)
Related corporations/Families/Persons:Schweizerische Fachstelle für Adoption SFA (Nachfolgeinstitution)
Creation date(s):1953 - 2015
Running meters:37.24
Number:2305
Aktenbildner:Der Verein Schweizerische Private Mütterberatung und Adoptivkinder-Vermittlung VSMA wurde am 14.02.1953 auf Initiative von Martha Brändlin und Alice Honegger als Schweizerische Private Mütter- und Kinderfürsorge mit Vereinssitz in Zürich und Vermittlungs- und Beratungsstelle in Rapperswil gegründet. Als Hauptaufgaben wurden die Beratung unverheirateter Mütter, die Organisation von Durchgangsplätzen für zur Adoption vorgesehener Pflegekinder sowie die Vorbereitung und Vermittlung von Pflege- und Adoptiveltern definiert. Namensänderungen von "Schweizerische Private Mütter- und Kinderfürsorge" zu "Schweizerische Private Mütterberatung und Adoptivkinder-Vermittlung" und zu " Verein Schweizerische Private Mütterberatung und Adoptivkinder-Vermittlung VSMA" erfolgten 1982 und 1996.
Neben der Beratung von leiblichen Müttern, Pflege- und Adoptiveltern und der Vermittlung von zu Adoption und Pflege freigegebener Kinder, entstand für die Beratungsstelle mit der Einführung des neuen Adoptionsgesetzes am 1. April 1973, welches neu ein Adoptionsgeheimnis vorsah, mit den Herkunftssuchen, Wurzelsuchen genannt, eine weitere Aufgabe. Während jedoch die Wurzelsuchen in der in Zürich beheimateten Beratungsstelle für Adoption des Schweizerischen Gemeinnützigen Frauenvereins SGF in einer separaten Ablage geführt wurden, die auch Wurzeldossiers von nicht durch die Beratungsstelle vermittelten Adoptivkindern umfasst, finden sich in der VSMA-Ablage nur Wurzelsuchen von Adoptivkindern, die durch die Beratungs- und Vermittlungsstelle in Rapperswil vermittelt worden waren.
Organisiert war der VSMA in einen siebenköpfigen Vorstand mit einem Vereinspräsidenten oder einer Vereinspräsidentin, welcher der jährlich traditionell im Gasthof Kreuz in Jona stattfindenden Generalversammlung aller Mitglieder als höchstem Vereinsorgan rechenschaftspflichtig war. Das Tagesgeschäft wurde durch die in Rapperswil beheimatete Vermittlungs- und Beratungsstelle erledigt. Die Stellenleitung oblag dabei einer, zeitweise zweier, psychologisch oder sozialpädagogisch ausgebildeten Fürsorgerinnen, während die administrativen Aufgaben durch eine im Teilzeitpensum angestellte Sekretärin getätigt wurden. Neben der Hauptstelle in Rapperswil unterhielt der VSMA in verschiedenen Deutschschweizer Städten ehrenamtlich geführte telefonische Auskunftsstellen als erste Anlaufstation für Fragen betreffend Adoption und Pflegeversorgung. Für rechtliche Fragen stand ab 1966 zudem eine professionelle Rechtsauskunft zur Verfügung. Die Finanzierung dieser nicht staatlichen Dienstleistungen erfolgte über Spenden, Bearbeitungsgebühren sowie Mitglieder- und Gönnerbeiträge. Daneben spielten auch ausserordentliche finanzielle Beiträge wie Berücksichtigungen in Nachlässen oftmals eine tragende Rolle in der Vereinsrechnung.
Per 1997 übernahm der Verein Schweizerische Private Mütterberatung und Adoptivkinder-Vermittlung VSMA gemeinsam mit dem Schweizerischen Gemeinnützigen Frauenverein SGF, der seit 1923 eine Beratungsstelle für Adoption in Zürich betrieb, die Trägerschaft für die neu gegründete Schweizerische Fachstelle für Adoption SFA. Diese Fusion erfolgte aus finanziellen Überlegungen und im Hinblick auf die Bündelung des Fachwissens in Adoptionsfragen, um als gesamtschweizerische Fachstelle Pflegekindern und –Eltern, Adoptierten, Adoptionswilligen, öffentlichen Stellen und Dritten professionell Hand bieten zu können. Die Aufgaben des VSMA gingen damit nahtlos auf die SFA über, während die finanziellen Aufwendungen für die Fachstelle bis Ende 2002 je hälftig von dem VSMA und dem SGF gedeckt wurden. Auf Anfang 2003 organisierte sich die SFA als selbstständiger, gemeinnütziger Verein, womit die Trägerschaft des Gemeinnützigen Frauenvereins und der Privaten Mütterberatung und Adoptivkinder-Vermittlung erlosch und sich der VSMA per Ende 2002 auflöste.

VereinspräsidentInnen:
1953 Rud. Tschudi-Bindschädler
1954–1957 Martha Brändlin
1958–1974 A. Rüegg-Juillerat
1975–1987 Peter Müri
1987–2002 Anita Müri

Vermittlungs- und Beratungsstellenleitung:
1953–1955 Alice Honegger
1956–1963 Alice Honegger und Friedel Bosshardt
1963–1971 Friedel Bosshardt
1971–1975 Friedel Bosshardt und Heidi Okumus-Nieth
1975–06.1991 Friedel Bosshardt
07.1991–1991 Christa Greuter
1992–2001 Veronika Weiss (ab 1997 als VSMA-Vertretung in der SFA)
Fondsgeschichte:Die Unterlagen der Beratungsstelle für Adoption wurden dem Staatsarchiv als Teile der Ablieferungen (2016/076 und 2018/067) vom Verein Pflege- und Adoptivkinder Schweiz PACH geschenkt.
Neben den Unterlagen der Mütterberatung und Adoptivkinder-Vermittlung beinhalteten diese Ablieferungen auch Unterlagen der Beratungsstelle für Adoption des Schweizerischen Gemeinnützigen Frauenvereins SGF sowie der Schweizerischen Fachstelle für Adoption SFA, die 1997 aus der Fusion der beiden Adoptionsberatungsstellen hervorgegangen war. Mit der Fusion wurden auch die ruhenden Ablagen der beiden Institutionen zusammengelegt. Im Zuge eines weiteren Zusammenschlusses der Schweizerischen Fachstelle für Adoption mit der Pflegekinder-Aktion Schweiz per Juli 2016 zur Beratungsstelle Pflege- und Adoptivkinder Schweiz PACH gelangten die Unterlagen schliesslich ins Staatsarchiv, wo sie in drei separaten Fonds – Beratungsstelle des SGF, VSMA und SFA – erschlossen wurden.
Die innere Ordnung des Fonds umfasst Aufzeichnungen der Generalversammlungen, die Jahresberichte sowie in der Masse Dossiers zu den eigentlichen Kerngeschäften der Adoptions- und Pflegekindberatung von 1953-1996 sowie die als Wurzelsuchen bezeichnete, in die jeweiligen Adoptionsdossiers integrierte Herkunftssuchen von 1982-2008. Aufgrund ihres dichten sozialhistorischen Informationsgehalts wurden die Adoptionsdossiers und die Wurzelsuchen integral übernommen.
Weitere Wurzelsuchen zu Adoptionsdossiers der VSMA mit Dossiereröffnungsdatum ab 1997 befinden sich zudem im Fonds der Schweizerischen Fachstelle für Adoption, die per 01.1997 Rechtsnachfolgerin der VSMA war und deren Geschäfte weiter betreute. Wo eine Bezugnahme der Wurzelsuchen zu VSMA Adoptionsdossiers ersichtlich war, wurde ein Verweis gesetzt.
Die Erschliessung des Ablieferungsteils 2016/076 als Bestände Z 798 und Z 829 wurde von Juni 2017 bis April 2018 und des nachgelieferten Teils 2018/067 als Bestand Z 876 von November 2018 bis Juni 2019 unter der Leitung von Samuel Bosshart vorgenommen. Die Adoptionsdossiers, Wurzelsuchen und Karteien wurden von studentischen Mitarbeiterinnen, Aushilfen und Zivildienstleistenden erschlossen, während Samuel Bosshart die Verwaltungsakten bearbeitete und den Fondsbeschrieb vornahm.
Legal status:Verein
Access regulations:Es gelten die gleichen Einschränkungs- und Schutzfristen wie für staatliche Unterlagen.
Related material:Beratungsstelle für Adoption des Schweizerischen Gemeinnützigen Frauenvereins SGF
Verein Schweizerische Fachstelle für Adoption SFA
Bestände:Z 798, Z 829, Z 876
Level:Fonds
 

Related units of description

Related units of description:Fortsetzung siehe:
Schweizerische Fachstelle für Adoption SFA, Zürich, 1974-2019 (Fonds)

Siehe:
Beratungsstelle für Adoption des Schweizerischen Gemeinnützigen Frauenvereins SGF, Zürich, 1922-2015 (Fonds)
 

Usage

Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

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