Sobrietas, 1894-2000 (Fonds)

Archive plan context


Title:Sobrietas
Inhalt und Form:Archiv des Zentralvorstands der Sobrietas, das aus Vereinsstatuten, Mitgliederlisten, Protokollbüchern des Vorstands und der Generalversammlungen, Jahresberichten, Rechnungsbüchern, dem Vereinsorgan "Der Freund", Korrespondenz sowie Notizen zu Ansprachen an und Aufnahmen von Vereinsanlässen besteht.
Creation date(s):1894 - 2000
Running meters:1.60
Number:67
Aktenbildner:Die Sobrietas – lateinisch für "Nüchternheit" und "Mässigkeit im Trinken" – wurde am 27.01.1895 auf Initiative Jakob Bosshards, des ersten Hausvaters der Trinkerheilstätte Ellikon an der Thur, von 39 ehemaligen Patienten gegründet. Damit war die Sobrietas die erste Organisation der Schweiz, die sich als Selbsthilfevereinigung um gemeinsame, andauernde Abstinenz ihrer Mitglieder bemühte. Zentrale Zielsetzung dabei war und ist die Nachsorge der Ehemaligen. Dazu gehören der Aufbau eines Beziehungsnetzes, Hilfe bei der Wiedereingliederung und die Pflege von Freundschaft. Das symbolische Vereinswappen ist ein Anker auf rotem Grund; der Wahlspruch lautet "Freundschaft ist unsere Stärke".
Organe des Vereins sind die einzelnen Mitglieder, der Zentralvorstand, 1895 bis 1942 meist Zentralkomitee genannt, und als höchstes Entscheidungsgremium die Generalversammlung. Organisiert ist der Verein seit der Gründung in Sektionen. Zu Beginn waren dies die vier Sektionen Zürich, Winterthur-Frauenfeld-Schaffhausen, Basel und St. Gallen-Appenzell. Im Laufe der Jahre folgten weitere: Graubünden (1902), Bern (1943), Thurgau (1982) und Luzern (1990). Durch Mitgliederschwund oder mangelnde Aktivität bedingt hörten manche wieder auf zu existieren. Gegenwärtig ist die Sobrietas in den drei Sektionen Winterthur-Schaffhausen, Zentralschweiz und Zürich organisiert.
Die Sektionen tagten üblicherweise jeweils vier Mal pro Jahr, während die jährliche Generalversammlung alle Mitglieder aller Sektionen vereinigte. Seit 1899 wurde die Generalversammlung mit wenigen Ausnahmen mit dem grossen Jahresfest der "Elliker Familie" verbunden, das die Sobrietaner gemeinsam mit dem Personal der Heilstätte, den Patienten und den Mitgliedern des Trinkerheilstätten-/Forel Klinik-Vereins begingen. Unter dem Jahr organisierten die einzelnen Sektionen zudem Stammtischtreffen, Ausflüge, Jassabende und dergleichen. Jährliche gemeinsame Ferien organisierte ab 1963 mit Unterbruch zwischen 1973 und 1980 das Zentralkomitee.
Lange Zeit blieb die Aktivmitgliedschaft Ehemaligen der Trinkerheilstätte Ellikon vorbehalten. Seit 1898 konnten Ehefrauen ehemaliger Patienten der Heilstätte Passivmitglieder werden. Nach der Gründung des Therapiezentrums Hirschen für alkohol- und medikamentenabhängige Frauen in Turbenthal, öffnete sich die Sobrietas per Beschluss der Generalversammlung von 1977 auch für Frauen und Mitbetroffene wie Familienangehörige und Freunde. Die Mitgliederzahl schwankte im Laufe des Bestehens der Sobrietas zwischen etwas über hundert und mehreren hundert.

Zentralpräsidenten:
1889–1905 Arnold König
1905–1910 Franz Hollinger
1910–1915 Max Sulzer
1915–1922 David Surber
1922–1955 Johannes Rohrer
1955–1964 Carl Honegger
1964–1965 Engelbert Kobler
1966–1975 Albert Widmer
1975–1992 Hansuli Fischbacher
1993–1998 Eugen Bossart
1998–2016 Josef Binder
seit 2016 Peter Müller

Benutzte Quellen und Literatur:
Felix Kunz, Ingrid/Hanselmann, Beat/Kunz-Felix, Markus: 100 Jahre Sobrietas. Freundschaft ist unsere Stärke, Zürich 1995. (StAZH Bib. De 47.5)
Der Freund. Organ der Sobrietas (StAZH III Lg 1a)
Reimann, August: 100 Jahre Forel-Klinik. Wirken der Heilstätte für Alkoholkranke in Ellikon an der Thur (Kanton Zürich) 1888–1988, Winterthur 1989 (StAZH Bib. Dd 1307)
Fondsgeschichte:Die Unterlagen der Sobrietas wurden dem Staatsarchiv im November 2014 geschenkt und kamen als Teil der Ablieferung 2014/120 ins Haus. Als Ehemaligenvereinigung der Trinkerheilstätte Ellikon gegründet, hatte die Sobrietas stets eine enge Verbindung zum Mutterhaus, was sich auch in der Aktenablage widerspiegelt. Die vorliegenden Unterlagen zur Sobrietas waren mit den Verwaltungsakten der Forel Klinik vermischt und wurden im Zuge der Erschliessung getrennt. Gegliedert ist der Fonds nach administrativen Unterlagen samt Statuten, Aufnahmen von und Ansprachen an Vereinsanlässen sowie Veröffentlichungen.
Die Erschliessung wurde im Juni 2017 durch Samuel Bosshart vorgenommen.
Legal status:Verein
Access regulations:Es gelten die gleichen Einschränkungs- und Schutzfristen wie für staatliche Unterlagen.
Related material:Z 769 Forel Klinik
Bestände:DS 501, Z 770
Level:Fonds
Weblinks:Website der Sobrietas
 

Related units of description

Related units of description:Siehe:
Forel Klinik, Ellikon an der Thur, 1851-2013 (Fonds)

Siehe:
Behandlungs- und Rehabilitationszentrumzentrum Hirschen Turbenthal, 1975-2009 (Fonds)
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=3642372
 

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