Zürcherische Seidenindustrie-Gesellschaft ZSIG, 1892-2014 (Fonds)

Archive plan context


Title:Zürcherische Seidenindustrie-Gesellschaft ZSIG
Inhalt und Form:Der Fonds umfasst hauptsächlich die Jahresberichte, die Protokolle des Vorstands und der Generalversammlung sowie Unterlagen zur Interessenvertretung, des Schiedsgerichts und zur Zusammenarbeit mit anderen Verbänden.
Andere Namen:Seidenindustrie-Gesellschaft des Cantons Zürich (1854-1892)
Related corporations/Families/Persons:Textilfachschule Zürich
Testex AG, Zürich
Creation date(s):1892 - 2014
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Number:357
Aktenbildner:Die Seidenindustrie-Gesellschaft wurde 1854 mit dem Zweck gegründet, die Interessen der Seidenindustrie gemeinsam zu vertreten und das Wohl der beschäftigten Arbeiter zu fördern. Es handelte sich um einen Zusammenschluss von Seidenfabrikations- und Seidenhandelsfirmen, wobei der Kreis der Mitglieder auf Firmen und Personen der Seiden-, Kunstseiden- und verwandter Industrien ausgeweitet wurde. 1892 wurde der Verein in Zürcherische Seidenindustrie-Gesellschaft ZSIG umbenannt.

Die Organe des Vereins bestanden bzw. bestehen aus dem Vorstand und der Generalversammlung sowie den Revisoren. Der Vorstand bestand ursprünglich aus dem Präsidenten und vier Mitgliedern, die von der Generalversammlung aus deren Mitte für vier Jahre gewählt wurden. Die Zahl der Mitglieder wurde mit den Statuten von 1897 auf sieben bis neun Mitglieder, 1919 auf neun bis elf und 1946 auf zehn bis 15 erhöht. Seit 1973 besteht der Vorstand aus mindestens fünf Mitgliedern. Als weitere Organe wurden das Sekretariat, die verschiedenen Kommissionen sowie das Schiedsgericht, deren Vertreter aus der Mitte der Generalversammlung gewählt wurden, bis 1946 in den Statuten aufgeführt. Seit 1991 besteht der Seidenclub, bei dem es sich zwar nicht um ein Vereinsorgan handelt, der aber innerhalb der ZSIG eine lose Vereinigung von Personen und Firmen, die in einer oder mehreren Seidensparten (Herstellung, Bearbeitung, Veredlung, Handel und Vertrieb, Prüfung, Promotion und Werbung) tätig sind, bildet. Die Mitgliedschaft im Seidenclub steht allen Mitgliedern der ZSIG, d. h. der Generalversammlung, offen. Der Seidenclub verfügt über eine eigene Satzung und befasst sich mit aktuellen Fachfragen.

Die Hauptaufgaben des Vereins bestanden in der Interessenvertretung, dem Schiedsgericht sowie der Zusammenarbeit mit internationalen Fachverbänden. So gründete die Seidenindustrie-Gesellschaft zur Förderung der beruflichen Ausbildung und Qualifikation 1881 die Seidenwebschule Zürich (ab 1947 Textilfachschule Zürich. Bereits 1887 folgte die Einsetzung eines Schiedsgerichts für den Handel mit roher Seide und 1903 eines Schiedsgerichts für den Handel mit Seidenstoffen zur Erledigung von Streitfragen zwischen Fabrikanten, Abnehmern und Veredelungsindustrie. 1946 wurden die beiden Schiedsgerichte vereinigt.

Infolge des Beitritts eines grossen Teils der Mitglieder zu anderen Verbänden, insbesondere zum Verein Schweizerischer Textilindustrieller VSTI und die dadurch stark verminderte Aktivität der ZSIG wurde das eigene Sekretariat im Sommer 1969 aufgegeben. Mit der Fusion der beiden Textilfachschulen Zürich und Wattwil zur Schweizerischen Textilfachschule STF per 1. Januar 1973 fiel auch dieser Tätigkeitsbereich weg. Ab 1973 war die ZSIG im Wesentlichen eine Immobiliengesellschaft. Sie führte jedoch ihre Tätigkeit als AHV-Gründerverband des Arbeitgeberverbands der Schweizerischen Textilveredelungs-Industrie ASTI und als Schiedsgericht weiter, um ihren Mitgliedern die für sie daraus resultierenden Vorteile bieten zu können. 2001 wurden jedoch auch diese beiden Tätigkeiten eingestellt. Dank ihrer Stellung als Hauptaktionär des schweizerischen Textilprüfinstituts Testex ist die ZSIG heute eine Gesellschaft mit den drei Hauptinteressen: Unterstützung der schweizerischen Seiden- und Textilindustrie, Textilprüfungen und Zertifizierungen sowie Immobilien.

Präsidenten ab 1952
1952-1963 Dr. H. Schwarzenbach
1963-1968 Robert H. Stehli
1968-1974 Dr. F. Honegger
1974-1983 H. Weisbrod
seit 1983 Thomas Isler

Literatur:
Niggli, Theodor: Hundert Jahre Zürcherische Seidenindustrie-Gesellschaft. 1854-1954, Zürich 1954 (StAZH Bib. De S 39)
Widmer, Martin: Sieben x Seide. Die Zürcher Seidenindustrie 1954-2003, Baden 2004 (StAZH Bib. Dg 721)
Fondsgeschichte:Ende 2011 lancierte die Zürcherische Seidenindustriegesellschaft ZSIG auf Anregung des Staatsarchivs Zürich ein Projekt, um die Bestände der Zürcher Seidenindustrie nachhaltig zu sichern, zu verzeichnen und einer interessierten Öffentlichkeit dauernd zugänglich zu machen. Hierfür gingen die ZSIG, das Schweizerische Nationalmuseum SNM und das Staatsarchiv eine Projektpartnerschaft ein. Nach dem gemeinsam entwickelten Modell gehen Geschäftsakten, Familienunterlagen und Fotografien ins Staatsarchiv; textile Bestände, Musterbücher und Objekte ins SNM.
Das Verbandsarchiv der ZSIG gelangte hauptsächlich mit den Ablieferungen 2013/111 und 2015/043 ins Staatsarchiv Zürich. Hinzu kamen vereinzelte Unterlagen, die von der ZSIG mit den Firmenarchiven der Firmen Stünzi und Abraham AG (2014/097) abgeliefert wurden sowie solche, die sich in der Ablieferung von Trudel Limited (2013/102) befanden. Der Bestand wurde im Zeitraum vom Juni 2016 bis Februar 2017 von Pascal Pauli erschlossen.
Legal status:Verein
Access regulations:Es gelten die gleichen Einschränkungs- und Schutzfristen wie für staatliche Unterlagen.
Related material:O 51.5.5 Zürcherische Seidenindustrie-Gesellschaft
Bestände:Z 719
Level:Fonds
Weblinks:Website der Zürcherischen Seidenindustrie-Gesellschaft
 

Related units of description

Related units of description:Siehe:
O 51.5.5 Zürcherische Seidenindustrie-Gesellschaft (Angestellte derselben), 1920-1922 (Subdossier)

Siehe:
Testex AG, Textilprüfung, Zürich, 19. Jh.-2012 (Fonds)

Siehe:
Trudel, Seidenhandel, Zürich, 1922-2011.09.30 (Fonds)

Siehe:
Schweizerische Textilfachschule STF, 1866-2006 (Fonds)
 

Usage

Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

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URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=3468160
 

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