C II 1, Nr. 1055 b Handlehenbrief der Propstei über einen Hof in Albisrieden, lautend auf Jakob und Heinrich Hauser, 1671.05.26 (Dokument)

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Identifikation und Inhalt

Ref. code:C II 1, Nr. 1055 b
Title:Handlehenbrief der Propstei über einen Hof in Albisrieden, lautend auf Jakob und Heinrich Hauser
Brief:Die Pfleger, der Verwalter und das Kapitel des Grossmünsterstiftes verleihen an Jacob und Heinrich Huser, Gebrüder, in Albisrieden sesshaft, einen Hof daselbst, welchen bisher ihr Vater Andreas Huser selig besessen hat, als ein Handlehen auf drei Jahre, nämlich: ein Haus samt Hofstatt, Trotte mit zwei Pressen (Trück), Krautgarten und Baumgarten, Hanfland und Wiese, genannt die Aegerten, beieinander im Dorf gelegen, angrenzend an die Landstrasse, an die Reben des Hofs und an die Aegerten und den Baumgarten des Meierhofs; ferner zweieinhalb Juchart Äcker, zehn Juchart Wiesen und sechseinhalb Juchart Reben und alle Gerechtigkeiten an Wunn, Weid und Holz, wie andere Albisrieder Güter. Die Lehensleute haben alle Unkosten der Bewirtschaftung und Instandhaltung des Hofes zu tragen und laut der alten Ordnung für jede Bürde (Mists) einen Schilling und für jeden "Grubertag" fünf Schilling zu bezahlen, ferner die Reben jährlich mit 350 Bürden Mist zu düngen. Sie dürfen mit der Weinlese erst nach der eingeholten Erblaubnis der Pfleger beginnen, wobei ein Knecht des Stiftes die Weinlese, Weinbereitung und Verteilung zu überwachen und dessen Beherbergung auf Kosten der Lehensleute zu geschehen hat. Dafür und für andere "Herbstkosten" werden sie jedoch seitens des Stiftes mit einem Viertel Kernen und einem Pfund für jede Juchart Reben entschädigt, es kommt noch etwas Geld dazu für Brot Wein, Fleisch, Käse und Kerzen, je nach Beschaffenheit des Herbstes. Die Lehensleute sollen ferner den halben Wein und was sie sonst auf Rechnung der Schulden zu geben haben in das Kammeramt bringen, dabei bekommen sie oder der Überbringer fünf Schilling Fuhrlohn für je einen Eimer Wein.
Der Hof ist belastet mit folgenden jährlichen Zinsen und Abgaben: ein Fuder Heu von der Schuppwiese, drei Mütt Kernen von der Aemmetwiese, zwei Viertel zwei Vierling Haberfrecht, zwölf Pfund Hofstatt-Aegerten Zins, 23 Pfund an die Propstei und 54 Pfund acht Schilling (mit anderer Tinte eingetragen) in das Kammeramt. Die Güter dürfen ohne Erlaubnis nicht aufgeteilt werden; Heu, Stroh und Mist sind für die Bedürfnisse des Hofes zugebrauchen. Beim Zuwiderhandeln oder Ausbleiben des Zinses darf der Hof fristlos eingezogen werden. Jacob und Heinrich Huser haften dafür mit allen ihren und ihrer Frauen Gütern und setzen als Bürgen ein: ihren Bruder Peter Huser und Jacob Wydler, Weibel, beide in Albisrieden.
Dabei waren die Pfleger: Hans Jacob Bodmer, Truckerherr, und Hans Heinrich Trüb, des kleinen Rats, Felix Zimberman und Hans Jacob Meyer, des grossen Rats; die Herren des Kapitels: Johann Kaspar Waser, Pfarrer am Grossmünster, Rudolf Wirt, Stiftsverwalter, Johann Heinrich Zeller, Prof. Theologiae, Kaspar Schwytzer, Prof. Linguae graecae und Schenkhofer, Johann Heinrich Lavater, Prof. Phylosophiae, Konrad Burkhart, Pfarrer an der Predigerkirche, Johann Jacob Müller, Prädikant am Grossmünster, Johannes Müller, Prädikant daselbst, Kaspar Diebolt, Inhaber des Kammeramtes, und Johann Jacob Schwytzer, Inhaber de Kelleramtes (Grosskeller).
Es siegelt das Pflegeamt.
Personennamen: Jagli Müller, Konrad Wydler, Seckelmeister; Felix Widmer, Vogt Müller von Altstetten, Josst Huser, Heinrich Lybenstein, Heinrich Wydler, Kilchmeier; Hans Jagli Wäber, genannt Kaltenstein; Hans Ochssner, Heinrich Schwartz, Heinrich Gassman, Hans Rud Wydler, Schulmeister; Feliy Mathys, Jörg Guldiner, Hans Heinrich Wydler, Jacob Mathys Lyrer.
Flurnamen: Schüracher, Aemmatacher, auf Aemmat, Hanfland, Aemmatwiss, Spitzwiss, Schürwiesen, Schuppwiss, die Hönggern, am Herrlig, im Juch, im oberen Berg, der Schaber, Stickelräben, das Langfach, im hinteren Berg, Schniderkehrer, der Schröter.
Creation date(s):5/26/1671
Number:1
Archival Material Types:Urkunde/Urkundenabschrift

Dokumentspezifische Merkmale

Überlieferung:Original
Trägermaterial:Pergament
Schreiber:Unterschrift: Hans Rudof Müller, stifftschryber, scripsit
Siegel:Das Siegel in einer Holzkapsel beschädigt
Vermerke und Zusätze:Am Freitag d. 13. Juni 1684 verleihen die Pfleger und das Kapitel des Grossmünsterstiftes an Jacob und Heinrich Huser den Hof als ein freies Handlehen auf weitere sechs Jahre (späterer Vermerk)

Weitere Angaben

Former reference codes:C II 1, Nr. 1055b
Nr. 11 Rieden
Provenienz:Chorherrenstift Grossmünster
Abliefernde Stelle:Finanzrat, Stiftspflege; Ablieferung von 1848
Kopien bzw. Reproduktionen:Mikrofilm
Level:Dokument
Ref. code AP:C II 1, Nr. 1055 b
 

Usage

End of term of protection:5/26/1701
Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=315991
 

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