G Archiv des Chorherrenstifts Grossmünster, 13. Jh.-20. Jh. (Fonds)

Archive plan context


Ref. code:G
Title:Archiv des Chorherrenstifts Grossmünster
Inhalt und Form:Gebundene und lose Akten.
Die Urkunden befinden sich unter C II 1 und C II 20
Inventar des Stiftsarchivs von 1832: ZB Zürich, Ms W 4.
Creation date(s):13th cent. - 20th cent.
Running meters:33.00
Aktenbildner:Das weltliche, den Märtyrern Felix und Regula geweihte Kanonikerstift über dem rechten Limmatufer in der Stadt Zürich wurde wohl von Karl dem Grossen 810 gegründet. 1523 wurde es zum reformierten Chorherrenstift und Ausbildungsstätte reformierter Theologen umgewandelt und 1832 aufgehoben. Seine Kirche, das Grossmünster, blieb Zürcher Pfarrkirche.
Die Stiftsbibliothek, darunter die mittelalterlichen Statutenbücher, gelangte nach der Aufhebung des Stifts auf unterschiedlichen Wegen (Stadtbibliothek bzw. Kantonsbibliothek) in die Zentralbibliothek Zürich. Die Archivalien bilden den vorliegenden Fonds.
Fondsgeschichte:Die ältesten Bestände sind durch einen Brand im Jahr 1078 fast vollständig zerstört worden. Weitere Verluste mögen während der vorübergehenden Beschlagnahmung der Archivalien durch eine Ratskommission im Jahr 1526 eingetreten sein. Nach der Aufhebung des Stifts 1832 blieb das Archiv in der Obhut der mit der Verwaltung des Stiftsfonds betrauten Sitftspflege. Diese übergab 1838 etwa ein Dutzend Kaiserurkunden der Jahre 1114-1404 dem Staatsarchiv und verkaufte 1847 mit anderen Handschriften die Statutenbücher und das Jahrzeitbuch an die (damalige) Stadtbibliothek. Erst als der Stiftsfonds 1848/1849 dem unmittelbaren Staatsgut einverleibt wurde, fielen die als historisch wertvoll betrachteten, namentlich die ökonomischen Verhältnisse des Grossmünsters betreffenden Archivteile in sehr verwahrlostem Zustand an das Staatsarchiv.
Hier bilden die vom 13. bis ins 19. Jahrhundert reichenden Bestände an Akten und Büchern den Bestand G I, die Rechnungen und Rechnungsrödel (unter anderem des Kammeramts seit 1405, des Kelleramts seit ca. 1428, des Schenkhofs seit 1447, der Fabrik seit 1468 und der Kaplanen-Bruderschaft 1480-1563) den Bestand G II. Die über 1000 Urkunden des 9. bis 18. Jahrhunderts wurden zur Archivabteilung C II 1 (Propstei Grossmünster) geschlagen. Einzelne wichtige, auch die Stadt betreffende Stücke sind schon im 15. Jahrhundert von dieser übernommen worden und finden sich deshalb in der Urkundenabteilung C I (Stadt und Landschaft Zürich). Lücken im Bestand füllen zum Teil die Abschriften verlorener Stücke in Kopialbüchern, insbesondere dem sogenannten Grossen Urbar aus dem 14./15. Jahrhundert (G I 96). Eine weitere Gruppe von gegen 200 Urkunden über Beziehungen zwischen Stift und Stadtstaat im Zeitraum 1225-1772 enthält die nicht aus dem Stiftsarchiv hervorgegangene Urkundenabteilung C II 20 (Studentenamt). Das Schularchiv des Carolinums wurde dem Antistitialarchiv (Archivabteilung E II) angeschlossen.
Publications:Helvetia Sacra, Abt. 2, Bd. 2, S. 565-596, bes. S. 567 f. (Archivgeschichte)
Gabathuler, Martin: Die Kanoniker am Grossmünster und Fraumünster in Zürich. Eine Prosopographie von den Anfängen bis 1316, Bern 1998. (mit Personallisten)
Handbuch der Schweizer Klosterbibliotheken, hg. von der Stiftsbibliothek St. Gallen, bearb. von Albert Holenstein, Basel 2022, S. 448-452
Katalog der Handschriften der Zentralbibliothek Zürich, Band 2: Neuere Handschriften seit 1500, ältere schweizergeschichtliche inbegriffen, hg. von Ernst Gagliardi, Zürich 1931.
Meyer, Andreas: Zürich und Rom. Ordentliche Kollatur und päpstliche Provisionen am Frau- und Grossmünster 1316-1523, Tübingen 1986 (Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom. 64).
Meyer, Andreas, Artikel "Grossmünster", in: Historisches Lexikon der Schweiz, Bd. 5, Basel 2005, S. 744-745.
Mohlberg, Leo Cunibert: Das Zürcher Psalterium (Car C 161 = No 324) und das darin enthaltene sogenannte Schatzverzeichnis des Grossmünsters mit vorläufigen Bemerkungen zur ältesten Kirchengeschichte Zürichs, in: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte 5, 1943, S. 31-51.
Gabathuler, Martin und Maria Wittmer-Butsch: Karl der Grosse und Zürich. Zur Gründungsphase des "Grossmünsters", in: Päpste, Pilger, Pönitentiarie, Festschrift für Ludwig Schmugge zum 65. Geburtstag, hg. von Andreas Meyer, Tübingen 2004, S. 211-224.
Gabathuler, Martin und Maria Wittmer-Butsch: Die Karolinger und das Kanonikerstift am Grossmünster in Zürich, in: Francia 45, 2018, S. 1-26.
Related material:C II 2 (Urkunden Fraumünster); Stadtarchiv Zürich III.B. (Akten, Urkunden, Rechnungen und Zinsbücher der Fraumünsterabtei und des Fraumünsteramts); W I 3 (Antiquarische Gesellschaft in Zürich).

Handschriften liegen wie oben erwähntes Inventar von 1832 in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich.
Eine Signaturenkonkordanz ist im alten Findbuch zu G von Ulrich Helfenstein (StAZH) zu finden.
Bestände:G I und G II
Level:Fonds
Ref. code AP:G
 

Related units of description

Related units of description:Siehe:
C II 20 Stift (aus dem Chorherrenstift der Propstei Grossmünster ausgeschiedenes Studentenamt), 1223.01.13-1426.06.03 (Fonds)

Siehe:
C II 1 Propstei Grossmünster (Chorherrenstift), 10. Jh.-1833 (Fonds)

Siehe:
KAT 293 - KAT 298 Grossmünster, Chorherrenstift (C II 1, C II 20, G), 1500 (ca.)-1890 (ca.) (Klasse)
 

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