Title: | Klinik für Geburtshilfe |
Inhalt und Form: | Die Unterlagen der Klinik für Geburtshilfe beinhalten neben Geburtenbüchern (mit medizinischen Angaben), chronologische und alphabetische Geburtenregistern (ohne medizinische Angaben), Krankengeschichten sowie psychiatrische Gutachten und Austrittsberichte bei Schwangerschaftsabbrüchen. |
Andere Namen: | Gebäranstalt (bis 1890) Frauenklinik (1890-1977) Klinik für Geburtshilfe (ab 1978) |
Creation date(s): | 1833 - 12/31/2005 |
Running meters: | 14.89 |
Number: | 418 |
Aktenbildner: | Die Klinik für Geburtshilfe ist der eigentliche Kern des Departements für Frauenheilkunde. Ihre Ursprünge liegen im Heiliggeistspital beim heutigen Zähringerplatz. 1551 wurde dort die sogenannte Neue Sammlung gebaut. In ihr war eine Kindbettkammer mit sechs Betten eingerichtet. Gemäss einer Beschreibung der Sammlung aus dem Jahr 1810 befand sich die Kindbettstube im ersten Stock des Gebäudes und war inzwischen auf 13 Plätze für schwangere und gebärende Frauen angewachsen. Als 1833 die Universität gegründet wurde, wurden diese Spitalgebäude zu Universitätskliniken. Der damalige Leiter der Gebäranstalt, Hans Konrad Spöndli (1796-1856), der schon seit 1816 das Amt eines Hebammenlehrers bekleidete, wurde zum Extraordinarius für Obstetrik und zum Direktor der Gebäranstalt ernannt. Die Anstalt diente nun nicht mehr nur der Ausbildung der Hebammen, sondern auch dem Unterricht der Studenten. Die Zahl der in der Gebäranstalt stattfindenden Geburten nahm ständig zu. Am Anfang waren es rund fünfzig Geburten. 1846 fanden doppelt so viele Geburten statt. Aufgrund der Zunahme wollte die Baukommission für das neue Kantonsspital die Gebäranstalt in das neue Gebäude verlegen. Spöndli lehnte jedoch aus verschiedenen Gründen ab. Nachdem Bernhard Breslau (1829-1866) 1858 die Leitung der Gebäranstalt übernommen hatte, wurden zunehmend auch Patientinnen der Gynäkologie in der Gebäranstalt behandelt. Das von ihm geführte Krankenhaus wurde so von der Gebäranstalt zu einer Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie. Am 6. Februar 1890 ersetzte der Regierungsrat deshalb den Namen Gebäranstalt durch die Bezeichnung Kantonale Frauenklinik. Aufgrund der ständig steigenden Frequenz wurde der Platz im 1875 bezogenen Neubau im Haldenbachquartier in Oberstrass rasch wieder knapp. Um 1890 fanden rund 300 Geburten in der Frauenklinik statt. Dreissig Jahre später waren es 2000. 1898 wurde die Klinik durch zwei seitliche Flügelanbauten erweitert und einen Trakt für Poliklinik, Operationsanlage und einen neuen Hörsaal erweitert. Da die Frequenz weiterhin stark zunahm, suchte die Frauenklinik nach Möglichkeiten weitere Plätze zu schaffen, indem sie 1908 die Säuglingsabteilung in der Villa Rosenbach und 1912-1922 die Privatwöchnerinnenabteilung in Privatgebäuden in der Haldenbachstrasse 16/18 unterbrachte. 1914 wurde über einen Erweiterungsbau der Frauenklinik abgestimmt, der bis 1916/17 neben dem alten Gebäude verwirklicht wurde. In diesem Neubau wurde das gynäkologische Institut untergebracht, wodurch im alten Gebäude der Frauenklinik die geburtshilfliche Abteilung eingerichtet werden konnte. Im Jahr 1941 erfolgte die Angliederung der Frauenklinik an das Kantonsspital Zürich. Als aus dem Kantonsspital 1978 das Universitätsspital wurde, wurde die Frauenklinik zum Departement für Frauenheilkunde und die Geburtshilfe zu einer von vier selbständigen Kliniken dieses Departements. Mit der Überführung des Universitätsspitals in eine selbstständige öffentlich-rechtliche Anstalt im Jahr 2007 wurde das Departement für Frauenheilkunde aufgelöst und die darin enthaltenen Kliniken in den neu geschaffenen Medizinbereich Frau-Kind (FKI) überführt.
Benutzte Quellen und Literatur: Anderes, E.: Geschichte der kantonalen Frauenklinik, in Zürcher Spitalgeschichte, Bd. 2, hrsg. v. Regierungsrat des Kantons Zürich, Zürich 1951, S. 281-323. Lian Hua Sie, Barbara: Von der Gebärstube zur kantonalen Frauenklinik Zürich 1833-1920, Zürich 1996. Haller, Urs und Hung, Beatrice: Die Entwicklung der Frauenheilkunde seit 1951: Von der Kantonalen Frauenklinik zum Departement Frauenheilkunde am Universitätsspital, in: Zürcher Spitalgeschichte, Bd. 3, hrsg. v. Regierungsrat des Kantons Zürich, Zürich 2000, S. 423-458. |
Fondsgeschichte: | Der Fonds setzt sich aus insgesamt sechs Ablieferungen zusammen, die zwischen 2006 und 2015 ins Staatsarchiv gelangten. Die Ablieferungen 2006/053 und 2007/109 bestehend aus Krankengeschichten aus dem Jahr 1995 sowie psychiatrischen Gutachten und Austrittsberichten nach Schwangerschaftsabbrüchen wurden als Teil des Bestands Z 295 unter der Leitung von Bettina Tögel durch Jolanda Hunziker und weitere studentische Mitarbeitende und Aushilfen von August 2010 bis März 2012 erschlossen. Um Sammeleinträge aufzulösen, wurde der Bestand von Februar bis April 2016 unter der Leitung von Angelika Merk durch Barbara Brawand nacherschlossen. Die Ablieferung 2009/021 bestehend aus Krankengeschichten aus dem Jahr 1998 wurden als Teil des Bestands Z 422 unter der Leitung von Christoph Lengstorf durch Marco Spühler von April 2010 bis Juli 2011 erschlossen. Und schliesslich wurden die Ablieferungen 2014/009, 2014/081 und 2015/001 bestehend aus Geburtenbücher, Geburtenregister und Krankengeschichten aus dem Zeitraum von 1833 bis 2005 unter der Leitung von Angelika Merk durch Barbara Brawand von Juli bis August 2015 als Bestand Z 647 erschlossen. Bei Ablieferung 2014/009 handelt es sich um Unterlagen, die dem Medizinhistorischen Archiv abgegeben wurden und 2014 ins Staatsarchiv überführt worden waren. Die Ablieferung 1993/040 bestehend aus Daten der klinischen Studie betreffend Einfluss des Geburtsmodus auf Mutter-Kind-Beziehung wurden als Bestand Z 838 unter der Leitung von Armin Gockenbach durch Branka Miljic von April bis August 2018 erschlossen. |
Bestände: | Z 295 (Teil), Z 422 (Teil), Z 647, Z 838 |
Level: | Fonds |
Weblinks: | Website der Klinik für Geburtshilfe |
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Related units of description |
Related units of description: | Siehe: Hebammenschule, 1859-2009 (Fonds)
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Usage |
Permission required: | [Leer] |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | [Leer] |
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URL for this unit of description |
URL: | https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=2527655 |
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