Title: | Klinik für Gynäkologie |
Inhalt und Form: | Die Unterlagen der Klinik für Gynäkologie beinhalten Krankengeschichten, Patientenregister und Unterlagen aus der Radiologie (Röntgenbücher, Röntgenprotokolle und Unterlagen zu Behandlungen mit radioaktiven Isotopen aus der Nuklearmedizin) sowie Akten, die aus der Zusammenarbeit mit der Radiumstiftung entstanden sind. |
Andere Namen: | Gebäranstalt (bis 1890) Frauenklinik (1890-1977) Klinik für Gynäkologie (ab 1978) |
Creation date(s): | 9/20/1865 - 2003 |
Running meters: | 14.07 |
Number: | 663 |
Aktenbildner: | Nachdem Bernhard Breslau (1829-1866) 1858 die Leitung der Gebäranstalt beim Heiliggeistspital (heute Zähringerplatz) übernommen hatte, wurden dort zunehmend auch Patientinnen der Gynäkologie behandelt. Zuvor wurden diese in der Chirurgie behandelt. Im Jahresbericht von 1863 wird zum ersten Mal berichtet, dass ein kleineres Zimmer mit Patientinnnen der Gynäkologie belegt worden ist. Das von ihm geführte Krankenhaus wurde so von der Gebäranstalt zu einer Klinik für Geburtshilfe und Gynäkologie. Am 6. Februar 1890 ersetzte der Regierungsrat deshalb den Namen Gebäranstalt durch die Bezeichnung Kantonale Frauenklinik. 1875 bezog die Gebäranstalt einen Neubau im Haldenbachquartier in Oberstrass. Aufgrund der ständig steigenden Frequenz wurde der Platz rasch wieder knapp. Seit 1895 ist in den Jahresberichten eine gynäkologische Poliklinik fassbar, die im Zuge der baulichen Erweiterung 1899 einen eigenen Trakt in einem neuen Gebäudeflügel bekam. Des Weiteren wurden im zweiten Flügelneubau ein neuer klinischer Hörsaal sowie eine zweite Operationsanlage eingerichtet. Schon bald nach der Erweiterung zeigte sich jedoch, dass der Platzmangel nicht behoben werden konnte, da die Frequenz seitdem stark zunahm. Bereits 1914 wurde über einen Erweiterungsbau der Frauenklinik abgestimmt, der bis 1916/17 neben dem alten Gebäude verwirklicht wurde. In diesem Neubau wurde das gynäkologische Institut untergebracht, während im alten Gebäude die geburtshilfliche Abteilung eingerichtet wurde. Ein wichtiges Tätigkeitsgebeit der Klinik für Gynäkologie war die Strahlentherapie. 1913 wurde ein erstes Röntgenkabinett eingerichtet. Eine eigene Röntgenabteilung kann anhand der Jahresberichte spätestens seit 1918 nachgewiesen werden. Zu den konventionellen Krebsbehandlungen in der Gynäkologie gehörte, neben Chirurgie und Strahlentherapie, die Radiumeinlage. Das dafür nötige Radium bezog die Frauenklinik von der 1924 gegründeten Radiumstiftung, zu deren Aufgaben der Ankauf und die Weitergabe von radioaktiven Stoffen zu medizinischen Zwecken gehörte. 1952 wurde, in Ergänzung zu den bisherigen Methoden, beim Ovarialkarzinom die intrakavitäre Isotopentherapie eingeführt. Zu diesem Zeitpunkt war die radiologische Abteilung der Frauenklinik in quantitativer Hinsicht der grösste Verbraucher von natürlichen und künstlich radioaktiven Nukliden, davon insbesondere Radiogold in kolloider Form. Als aus dem Kantonsspital 1978 das Universitätsspital wurde, wurde die Frauenklinik zum Departement für Frauenheilkunde und die Gynäkologie zu einer von vier selbständigen Kliniken dieses Departements. Mit dem Bezug der neuen Frauenklinikräume im Nordtrakt I des Universitätsspitals wurde die perkutane Strahlentherapie nicht mehr in der Klinik für Gynäkologie durchgeführt, sondern im Institut für Radiotherapie und Nuklearmedizin des Universitätsspitals. Für die Weiterführung der Brachytherapie wurde im Nordtrakt ein Zimmer eingerichtet. Die Röntgendiagnositk erfolgte in der röntgendiagnostischen Abteilung des Nordtraktes. 2007 wurde das Universitätsspital in eine selbstständige öffentlich-rechtliche Anstalt überführt. Das Departement für Frauenheilkunde wurde per Ende 2009 aufgelöst und die Klinik für Gynäkologie per 1. Januar 2010 in den neu geschaffenen Medizinbereich Frau-Kind FKI integriert.
Benutzte Quellen und Literatur: Anderes, E.: Geschichte der kantonalen Frauenklinik, in: Zürcher Spitalgeschichte, Bd. 2, hrsg. v. Regierungsrat des Kantons Zürich, Zürich 1951, S. 281-323. Lian Hua Sie, Barbara: Von der Gebärstube zur kantonalen Frauenklinik Zürich 1833-1920, Zürich 1996. Haller, Urs und Hung, Beatrice: Die Entwicklung der Frauenheilkunde seit 1951: Von der Kantonalen Frauenklinik zum Departement Frauenheilkunde am Universitätsspital, in: Zürcher Spitalgeschichte, Bd. 3, hrsg. v. Regierungsrat des Kantons Zürich, Zürich 2000, S. 423-458 |
Fondsgeschichte: | Der Fonds setzt sich aus insgesamt vier Ablieferungen zusammen, die zwischen 2007 und 2014 ins Staatsarchiv gelangten. Die Ablieferung 2007/109 bestehend aus Krankengeschichten aus dem Jahr 1995 wurde als Teil des Bestands Z 295 unter der Leitung von Bettina Tögel durch Jolanda Hunziker und weitere studentische Mitarbeitende und Aushilfen von August 2010 bis März 2012 erschlossen. Um Sammeleinträge aufzulösen, wurde der Bestand von Februar bis April 2016 unter der Leitung von Angelika Merk durch Barbara Brawand nacherschlossen. Die Ablieferung 2009/021 bestehend aus Krankengeschichten aus dem Jahr 1998 wurden als Teil des Bestands Z 422 unter der Leitung von Christoph Lengstorf durch Marco Spühler von April 2010 bis Juli 2011 erschlossen. Und schliesslich wurden die Ablieferungen 2014/009 und 2014/081 bestehend aus Patientenprotokollen und Krankengeschichten aus dem Zeitraum von 1865 bis 2003 unter der Leitung von Angelika Merk durch Barbara Brawand von August bis November 2015 als Bestand Z 655 erschlossen. Bei Ablieferung 2014/009 handelt es sich um Unterlagen, die dem Medizinhistorischen Archiv abgegeben wurden und 2014 ins Staatsarchiv überführt worden waren. |
Bestände: | Z 295 (Teil), Z 422 (Teil), Z 655 |
Level: | Fonds |
Weblinks: | Website der Klinik für Gynäkologie |
|
Usage |
Permission required: | [Leer] |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | [Leer] |
|
URL for this unit of description |
URL: | https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=2517087 |
|
Social Media |
Share | |
|