Universitätsspital Zürich USZ, 1833 (ca.)-2020 (Fonds)

Archive plan context


Title:Universitätsspital Zürich USZ
Inhalt und Form:Akten und Bücher der Departemente, Kliniken und Institute.
Andere Namen:Kantonsspital Zürich (bis 1977)
Creation date(s):approx. 1833 - 2020
Aktenbildner:Das 1804 aus der frühneuzeitlichen Pflege- und Heilanstalt am Predigerplatz hervorgegangene Kantonsspital wurde 1833 auch zum Universitätsspital, als dessen fachliche Leitung den Professoren in Medizin unterstellt wurde (s. dazu die Amtsgeschichte zum Spitalarchiv, Archivabteilung H, mit den entsprechenden Gesetzeshinweisen sowie Stadtplan Jos Murer von 1576). Mit dem Einzug der Kranken 1842 in die damals neuen Gebäude des heutigen Spitalstandorts am Zürichberg und der Einführung der Spitaltaxe 1848 war der Übergang vom mittelalterlichen Armenspital zum modernen Volksspital endgültig vollzogen. Als 1875 auch noch die Gebärabteilung vom ehemaligen Armenspitalbezirk auf das Zürichbergareal zog, war der moderne Spitalkomplex komplett. Fachlich, baulich und infrastrukturell veränderte sich dessen Bild sukzessive. Die Aktenlage der zweiten Hälfte des 20. Jh. belegt die Zeit der zunehmenden Spezialisierung der Fachgebiete, etwa der Frauenheilkunde oder der Inneren Medizin, und der Spezialfächer wie etwa der Urologie oder Rheumatologie. 1962: Gründung der urologischen Klinik mit Prof. Mayor (aktenkundig); 17.12.1964: erste Nierentransplantation der Schweiz (s. dazu die entsprechenden Dossiers sowie die Operationsberichte der Urologie); 1969: Errichtung der Nephrologie-Station (s. Spitalgeschichte, Bd. 3, S. 330); 1978: Einzug der Frauenklinik in den heutigen Nordtrakt und Umwandlung zum Departement für Frauenheilkunde (s. Spitalgeschichte, S. 432 ff.); 1985: Bezug der ehemaligen Räumlichkeiten der Frauenklinik am Haldenbach durch die neurologische Klinik und Poliklinik, wo fortan die Erkrankungen und Störungen von Gehirn, Rückenmark, Nerven und Muskeln behandelt, auch neurologische Abklärungen von psychischen Störungen vorgenommen wurden (vgl. die diversen Krankengeschichten).
Ab 2007 selbstständige öffentlich-rechtliche Anstalt.
Fondsgeschichte:Vorliegender Fonds umfasst zur Zeit (Juni 2011) 11 Bestände, deren Archivalien zwischen 2005 und 2009 aus den verschiedenen Archivräumen des Zürcher Kantons- und Universitätsspitals abgeliefert wurden. Das Gros der Überlieferung besteht aus Krankengeschichten der Austrittsjahre 1965-1998, nämlich der Departemente für Frauenheilkunde und der Inneren Medizin, der Augen- und Rheumaklinik, der Neurologischen und Urologischen Klinik. Weiter enthalten die Bestände die Direktoren-Korrespondenz (Mayor und Hauri) der Urologie von 1951-1990 (2000), lückenlos die urologischen Operationsberichte von 1954-1991 sowie 30 Ordner mit psychiatrischen Gutachten zu abortwilligen Frauen der Jahre 1986-1992. Administrativakten der Gesamtadministration existieren lediglich für das Jahr 1995 (Musterüberlieferung); aus den einzelnen Spitalabteilungen sind zurzeit nur wenige vorhanden, unter diesen die Patientenabrechnungen von 1994-1996 der Debitorenverwaltung.
Mit wenigen Ausnahmen stellen die hier verzeichneten Krankengeschichten ca. 2 % aller Patientendossiers eines Austrittsjahrs und einer spitalspezifischen Provenienz dar. Die Auswahlkriterien sind auf Verzeichnungsebene erläutert. Die ältesten Krankengeschichten (Austrittsjahr 1965) stammen aus der Nephrologie. Mit Austrittsjahr 1986 setzen Urologie und Neurologie ein. Abgesehen von den Dossiers zu zuckerkranken Patienten (ab 1990) und von den ambulanten frauenheilkundlichen Krankengeschichten (1992) setzt hier die serielle Überlieferung der Patientendossiers mit Austrittsjahr 1994 respektive 1995 ein. Frühere Krankengeschichten aus besagten Spitalabteilungen sind generell nicht mehr vorhanden.
Es versteht sich von selbst, dass sich die Aktenlage für medizingeschichtliche Fragen eignet. Sozialgeschichtlichen Gehalt (Geschichte der Familienplanung, Abort bei Migrationsfrauen oder in Migrationsfamilien) haben die psychiatrischen Gutachten zu Abtreibungen. Diesbezüglich müssten aber auch die Operationsberichte der Urologie herangezogen werden, die psychiatrisch indizierte Kastrationen belegen.
Die Vorläuferakten dieses Fonds sind in der Archivabteilung S, zum Teil sogar in der Archivabteilung H, dem Archiv des Alten Spitals, zu suchen. Zum alten, aber auch zum neuen Spital sind überdies insgesamt über 700 Pläne vorhanden (s. Sammlung Karten und Pläne).
Publications:Literatur
Sigg, Otto. Ein kleines Kapitel Spitalgeschichte. Vom Ursprung unseres alten Spitalsiegels, in: USZ-Nachrichten Mai 1978, S. 3 f.
Zürcher Spitalgeschichte, herausgegeben vom Regierungsrat Zürich, 3 Bände, Zürich 1951-2000.
Abkürzungen, Register:
Kernzone = Spitalgebäude des historischen Spitalbaus an der Rämistrasse mit Erweiterungsbauten, u. a. dem Notfalltrakt
Nordtrakt = Spitalgebäude im Norden der Kernzone u. a. mit dem Departement für Frauenheilkunde, der Neurochirurgie, Augenklinik und Neurologie (s. hier die Amtsgeschichte)
USZ: Universitätsspital Zürich
Related material:Jahresberichte des Kanton- bzw. des Universitätsspitals 1895-1994 (StAZH Bib. III GI 3)
Bestände:Z 250, Z 260, Z 290, Z 295, Z 314, Z 321, Z 340, Z 343, Z 351, Z 356, Z 357, Z 358, Z 359, Z 375, Z 379, Z 422, Z 1059 (Teil), Z 1181
Level:Fonds
 

Related units of description

Related units of description:Fortsetzung siehe:
Universitätsspital Zürich USZ, 1955-2010 (Fonds)
 

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