Bezirksgericht Dielsdorf, 1831-2005 (Fonds)

Archive plan context


Title:Bezirksgericht Dielsdorf
Inhalt und Form:Den Schwerpunkt der Unterlagen des Bezirksgerichts Dielsdorf bilden Verfahrensakten und Spruchbücher, die aus der Rechtsprechungstätigkeit in Straf- und Zivilsachen des Bezirksgerichts selbst sowie der ihm angegliederten Gerichte stammen. Während die Spruchbücher mit Ausnahme einiger Bände aus der Anfangszeit des Bezirksgerichts (v. a. aus den 1830er-Jahren) vollständig vorhanden sind, setzt die Überlieferung von Verfahrensakten erst Ende der 1930er-Jahre (Nachlassgeschäfte) bzw. in den 1960er-Jahren (restliche Zivil- und Strafverfahren) ein. Daneben sind vereinzelte Akten aus dem Bereich der gerichtsinternen Verwaltung sowie Geschäftsdossiers aus den weiteren dem Bezirksgericht obliegenden Aufgabenbereichen Rechtshilfe und Aufsicht über verschiedene Ämter im Bezirk enthalten.
Andere Namen:Bezirksgericht Regensberg (bis 1871)
Related corporations/Families/Persons:Amtsgericht Regensberg (Vorläuferinstitution)
Zunft- bzw. Kreisgerichte des Bezirks Regensberg bzw. Dielsdorf (tiefere Instanz, bis 31.12.1874)
Obergericht (höhere Instanz)
Creation date(s):1831 - 2005
Running meters:63.04
Number:2340
Aktenbildner:Das als Nachfolgebehörde des Amtsgerichts Regensberg am 04.07.1831 gewählte Bezirksgericht Regensberg hielt im gleichen Monat seine erste Sitzung ab. Anfang November 1871 wurde der Sitz des Bezirksgerichts in den neuen Bezirkshauptort Dielsdorf verlegt. Das Gericht bestand bis Anfang der 1980er-Jahre aus fünf Bezirksrichtern, wovon einer als Präsident und einer als Vizepräsident amteten. Aufgrund der zunehmenden Geschäftslast wurde in den Jahren 1981 und 1991 jeweils eine zusätzliche Richterstelle geschaffen, womit das Gericht sieben Richterinnen und Richter umfasst. Weitere Folgen des wachsenden Arbeitsumfangs waren einerseits die Einrichtung zweier ständiger Gerichtsabteilungen mit je drei Mitgliedern im Jahr 1983 und andererseits die Anstellung von Richtern im Vollamt. Die letztgenannte Entwicklung begann 1978 mit der Umwandlung der nebenamtlichen Stelle des Gerichtspräsidenten in eine vollamtliche und setzte sich fort, indem ab 1981 drei weitere Richterstellen im Vollamt geschaffen wurden. Bei den restlichen drei Richterinnen und Richtern handelt es sich weiterhin um teilamtliche Mitglieder des Bezirksgerichts.

Gerichtspräsidenten und -präsidentinnen:
1831-1855 Heinrich Weidmann, Niederweningen
1855-1866 Johann Jakob Staubli, Regensdorf
1866-1875 Johann Jakob Güller, Hüttikon
1875-1888 Kaspar Schlatter, Oberglatt
1888-1902 Heinrich Steinemann, Nationalrat, Rümlang
1902-1910 Jakob Schüepp, Dielsdorf
1910-1930 Heinrich Albrecht, Kantonsrat, Dielsdorf
1930-1941 Arnold Zürcher, Regensdorf
1941-1954 Otto Fehr, Genossenschaftsverwalter, Steinmaur
1954-1966 Rudolf Schibli, Landwirt, Otelfingen
1966-1978 Heinrich Schlatter, Landwirt und Genossenschaftsverwalter, Boppelsen
1978-1993 Hans Mathys, Dr. iur., Dielsdorf
1993-2007 Harry Kalt, Dr. iur., Schöfflisdorf
seit 2008 Christina Steiner, lic. iur., Zürich

Benutzte Quellen und Literatur:
Amtsblatt des Kantons Zürich
Rechenschaftsberichte des Obergerichts des Kantons Zürich
Staatskalender des Kantons Zürich
Fondsgeschichte:Im Rahmen der Ablieferung 1989/011 der Bezirksanwaltschaft Dielsdorf gelangten vier Bände aus dem Bereich der Gerichtsadministration ins Staatsarchiv. Ihre Erschliessung als Teil des Bestands Z 234 erfolgte unter der Leitung von Helena Zimmermann durch Melanie Wyrsch und Karin Brönnimann zwischen Juli 2006 und Mai 2007.
Zu einem unbekannten Zeitpunkt vor 2000 übernahm das Staatsarchiv mehrere Hundert Protokoll- und Registerbände des Bezirksgerichts Dielsdorf aus dem 19. Jahrhundert und aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie wurden zunächst unter den Signaturen Bez Diel 601.1 bis Bez Diel 615.23 verzeichnet und von März bis August 2017 als Bestand Z 782 unter der Leitung von Matthias Wild durch Silja Landolt nacherschlossen.
Im Jahr 2000 übernahm das Staatsarchiv Verwaltungsakten aus dem Zeitraum von 1941-1963, Verfahrensakten aus dem Zeitraum von 1939-1982 sowie Spruchbücher aus dem Zeitraum von 1945-1949. Als Besonderheit wurden zudem Meldungen von Grundbuchämtern über die zur Mitunterzeichnung durch das Bezirksgericht bereitliegenden Schuldbriefe aus den Jahren 1954-1978 übernommen. Die Ablieferungen 2000/022 und 2000/023 wurden als Teil des Bestands Z 585 unter der Leitung von Matthias Wild von Januar 2014 bis November 2016 durch Julia Keller erschlossen.
Die Ablieferung 2007/015 umfasste Verfahrensakten hauptsächlich aus dem Zeitraum von 1980-1990 sowie Spruchbücher aus dem Zeitraum von 1950-1955. Ihre Erschliessung als Bestand Z 325 wurde unter Leitung von Helena Zimmermann durch Annatina Tam-Seifert von Mai 2008 bis Oktober 2009 vorgenommen.
Die Ablieferungen 2010/041 und 2013/042 enthielten Verfahrensakten hauptsächlich aus dem Zeitraum von 1986-1997, gebundene Geschäftsverzeichnisse aus dem Zeitraum von 1964-1980 sowie Spruchbücher aus den Zeiträumen von 1915-1919 und von 1956-1959. Sie wurden als Teil des Bestands Z 585 unter der Leitung von Matthias Wild durch Julia Keller von Januar 2014 bis November 2016 erschlossen.
Die Ablieferung 2017/030 bestand aus Verfahrensakten hauptsächlich aus dem Zeitraum von 1992-2001 sowie Spruchbüchern aus dem Zeitraum von 1959-1966. Sie wurden als Bestand Z 818 unter der Leitung von Denise Thoma durch Jennifer Widmer von Januar bis März 2018 erschlossen.
Die Ablieferung 2020/079 bestand aus Verfahrensakten hauptsächlich aus dem Zeitraum von 1997-2004 sowie Spruchbüchern aus dem Zeitraum von 1963-1970. Sie wurden als Bestand Z 1000 von Branka Miljic im Januar 2022 erschlossen.
Die innere Ordnung des Fonds basiert auf den Kompetenzen des Bezirksgerichts. Sie umfasst erstens die Administration des Bezirksgerichts selbst, zweitens seine Aufgabe als untere kantonale Aufsichtsbehörde über verschiedene Institutionen des Bezirks, drittens die Rechtshilfe und viertens die Rechtsprechung. Die Rechtsprechung ist untergliedert nach der Funktion des Bezirksgerichts als Zivil-, Straf-, Jugend-, Arbeits-, Mietgericht etc.
Der Fondsbeschrieb wurde von Matthias Wild im August 2017 angefertigt.
Related material:Die jugendanwaltschaftlichen Akten, die von 1919 bis 1969 entstanden, als das Bezirksgericht die Aufgaben der Jugendanwaltschaft ausübte, befinden sich im Fonds der Jugendanwaltschaft Dielsdorf im Provenienzarchiv.
Unterlagen der Vorläuferbehörden Distriktsgericht Bülach, Distriktsgericht Regensdorf (1798–1803) und Bezirksgericht Bülach (1803-1816) befinden sich unter den Signaturen B VII 54.1 - B VII 54.8, B VII 62.1 - B VII 62.18 und B VII 101.1 - B VII 101.53 im Alten Hauptarchiv. Zum Amtsgericht Regensberg (1816-1831) liegen keine Unterlagen vor.
Bestände:Z 234 (Teil), Z 325, Z 585, Z 782, Z 818, Z 1000
Level:Fonds
Weblinks:Website des Bezirksgerichts Dielsdorf
 

Related units of description

Related units of description:Siehe:
Jugendanwaltschaft Dielsdorf, 1957-2002 (Fonds)

Fortsetzung von:
[Amtsgericht], 1816-1831 (Klasse)
 

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