Bezirksgericht Bülach, 1695 (ca.)-2013 (Fonds)

Archive plan context


Title:Bezirksgericht Bülach
Inhalt und Form:Den Schwerpunkt der Unterlagen des Bezirksgerichts Bülach bilden Verfahrensakten und Spruchbücher, die aus der Rechtsprechungstätigkeit in Straf- und Zivilsachen des Bezirksgerichts selbst sowie der ihm angegliederten Gerichte stammen. Während die Spruchbücher vollständig vorhanden sind, besteht bei den Verfahrensakten eine Lücke: Von wenigen Ausnahmen abgesehen fehlen die Akten der Jahrgänge 1955-1987.
Daneben sind Akten aus dem Bereich der gerichtsinternen Verwaltung (v. a. Personaldossiers sowie vom Obergericht zugestellte Entscheide und Weisungen) und Geschäftsdossiers aus den weiteren dem Bezirksgericht obliegenden Aufgabenbereichen Rechtshilfe und Aufsicht über verschiedene Ämter im Bezirk enthalten.
Related corporations/Families/Persons:Amtsgericht Embrach (Vorläuferinstitution)
Zunft- bzw. Kreisgerichte des Bezirks Bülach (tiefere Instanz, bis 31.12.1874)
Obergericht (höhere Instanz)
Creation date(s):approx. 1695 - 2013
Running meters:107.21
Number:3826
Aktenbildner:Das als Nachfolgebehörde des Amtsgerichts Embrach am 04.07.1831 gewählte Bezirksgericht Bülach hielt am 19.07.1831 seine erste Sitzung ab. Es bestand bis Mitte der 1960er-Jahre aus fünf Bezirksrichtern, wovon einer als Präsident und einer als Vizepräsident amteten. Aufgrund der zunehmenden Geschäftslast wurde in den Jahren 1966, 1971, 1974, 1991 und 2002 jeweils eine zusätzliche Richterstelle geschaffen, womit das Gericht zehn Richter umfasst. Seit 1977 gibt es einen zweiten Vizepräsidenten. Weitere Folgen des wachsenden Arbeitsumfangs waren einerseits die Einrichtung zweier ständiger Gerichtsabteilungen mit je drei Mitgliedern im Jahr 1969 und andererseits die Anstellung von Richtern im Vollamt. Die letztgenannte Entwicklung begann 1960 mit der Umwandlung der nebenamtlichen Stelle des Gerichtspräsidenten in eine vollamtliche und setzte sich fort, indem ab 1966 immer mehr Richterstellen im Vollamt geschaffen wurden.

Gerichtspräsidenten:
1831-1837 Hans Conrad Meyer, Landschreiber und Wirt, Bülach
1837-1843 Johann Jakob Hofmann, Kloten
1843-1855 Johann Jakob Strässler, Eglisau
1855-1864 Konrad Denzler, Bülach
1864-1869 Johann Jakob Meier, Bülach
1869-1874 Heinrich Schurter, Bülach
1874-1884 Friedrich Scheuchzer, Arzt, Zeitungsredaktor, Kantonsrat und Nationalrat, Bülach
1884-1911 Johannes Keller, Glattfelden
1911-1915 Fritz Bopp, Redaktor und Kantonsrat, Bülach
1915-1918 Konrad Bänninger, Embrach
1918-1932 Albert Ochsner, Wallisellen
1932-1948 Theodor Spühler, Landwirt, Wasterkingen
1948-1959 Karl Derrer, Landwirt, Rüti bei Winkel
1960-1966 Georg Messmer, Dr. iur., Bülach
1967-1980 Jakob Schindler, Dr. iur., Bülach
1981-1984 Walo Früh, Dr. iur., Embrach
1985-1988 Dieter Hierholzer, Dr. iur., Bülach
1989-2001 Dieter Gessler, Dr. iur., Bülach
seit 2001 Rainer Hohler, lic. iur., Bülach

Benutzte Quellen und Literatur:
Rechenschaftsberichte des Obergerichts des Kantons Zürich
Staatskalender des Kantons Zürich
Winkler, Jakob: Das Gerichtswesen im Bezirk Bülach seit der Helvetik 1798-1931, in: Neujahrsblatt für Bülach und das Zürcher Unterland, 8. Jg. (1932).
Fondsgeschichte:Zu einem unbekannten Zeitpunkt vor 2000 übernahm das Staatsarchiv mehrere Hundert Protokoll- und Registerbände des Bezirksgerichts Bülach aus dem 19. Jahrhundert und aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie wurden zunächst unter den Signaturen Bez Bül 611.1 bis Bez Bül 638.1 verzeichnet und von Februar bis Juni 2017 als Bestand Z 775 unter der Leitung von Matthias Wild durch Silja Landolt nacherschlossen.
Im Jahr 1999 lieferte das Bezirksgericht Bülach dem Staatsarchiv Unterlagen aus dem 19. Jahrhundert und aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ab (Ablieferung 1999/053). Es handelte sich dabei um eine Auswahl der in diesem Zeitraum entstandenen Akten und Bände, wobei die damals angewandten Bewertungskriterien unbekannt sind. Diese Unterlagen wurden als Teil des Bestands Z 627 und als Bestand Z 698 durch Regula Giger, Meinrad Suter und Matthias Wild von August 2014 bis Juni 2016 erschlossen.
In den Jahren nach 1999 ging die Angebotspflicht des Bezirksgerichts betreffend Akten mit abgelaufener Aufbewahrungsfrist gegenüber dem Staatsarchiv vergessen, so dass der grösste Teil der Aktenjahrgänge 1955-1987 kassiert wurde. Diese Zäsur wurde 2009 beendet. Seither gelangten sieben Ablieferungen des Bezirksgerichts ins Staatsarchiv. Übernommen wurden sämtliche angebotenen Spruchbücher aus dem Zeitraum von 1924-1967 und eine Auswahl der angebotenen Verfahrens- und Verwaltungsakten aus dem Zeitraum von 1945-2005. Die Ablieferungen 2009/063 und 2012/040 wurden als Bestand Z 575, die Ablieferung 2010/068 als Teil des Bestands Z 627 und die Ablieferung 2014/070 als Bestand Z 633 durch Regula Giger und Armin Gockenbach von November 2013 bis November 2015 erschlossen. Die Ablieferung 2017/054 wurde als Bestand Z 804 unter der Leitung von Monika Rhyner durch Rahel Büchli von September 2017 bis März 2018 erschlossen. Die Ablieferung 2019/038 wurde als Bestand Z 928 unter der Leitung von Barbara Leimgruber durch Maurizio Kohler und Noirin Rice von Februar bis Mai 2020 erschlossen. Von Juni bis Oktober 2022 wurde die Ablieferung 2021/067 (Teil 1 von 2) als Bestand Z 1049 durch Anna-Martina Furrer erschlossen.
Nicht vom Bezirksgericht Bülach, sondern vom Notariat Embrach abgeliefert wurden Visitationsberichte des Bezirksgerichts über jenes Notariat aus den Jahren 1923-1949. Vom Staatsarchiv übernommen wurden im Rahmen der Ablieferung 2005/043 jene Berichte, welche nicht bereits in den Beschlussprotokollen des Bezirksgerichts enthalten waren. Sie wurden als Teil des Bestands Z 627 durch Regula Giger von August 2014 bis November 2015 erschlossen.
Vom Bezirksgericht Uster abgeliefert wurde schliesslich ein Dossier zu einem vom Bezirksgericht Bülach im Jahr 1842 erledigten Strafverfahren, in welchem Mitglieder des Bezirksgerichts Uster als Geschädigte auftraten. Diese Akte war zwischenzeitlich zu Aufbewahrungszwecken (als "historischer Fall") dem Bezirksgericht Uster übermacht worden und gelangte von diesem mit der Ablieferung 2004/096 ins Staatsarchiv. Sie wurde als Teil des Bestands Z 224 unter der Leitung von Helena Zimmermann durch Claudia Moritzi zwischen Juli und Dezember 2005 erschlossen.
Die innere Ordnung des Fonds basiert auf den Kompetenzen des Bezirksgerichts. Sie umfasst erstens die Administration des Bezirksgerichts selbst, zweitens seine Aufgabe als untere kantonale Aufsichtsbehörde über verschiedene Institutionen des Bezirks, drittens die Rechtshilfe und viertens die Rechtsprechung. Die Rechtsprechung ist untergliedert nach der Funktion des Bezirksgerichts als Zivil-, Straf-, Jugend-, Arbeits-, Mietgericht etc.
Der Fondsbeschrieb wurde von Matthias Wild im April 2016 angefertigt.
Related material:Die jugendanwaltschaftlichen Akten, welche von 1919 bis 1961 entstanden, als das Bezirksgericht die Aufgaben der Jugendanwaltschaft ausübte, befinden sich im Fonds der Jugendanwaltschaft Bülach im Provenienzarchiv.
Unterlagen der Vorläuferbehörden Distriktsgericht Bassersdorf und Distriktsgericht Bülach (1798-1803), Bezirksgericht Bülach (1803-1816) und Amtsgericht Embrach (1816-1831) befinden sich unter den Signaturen B VII 52.1 - B VII 52.8, B VII 54.1 - B VII 54.8, B VII 101.1 - B VII 101.53 und B VII 202.1 - B VII 202.30 im Alten Hauptarchiv.
Bestände:Z 224 (Teil), Z 575, Z 627, Z 633, Z 698, Z 775, Z 804, Z 928, Z 1049
Level:Fonds
Weblinks:Website des Bezirksgerichts Bülach
 

Related units of description

Related units of description:Siehe:
Jugendanwaltschaft Bülach, 1919-2009 (Fonds)

Fortsetzung von:
B VII 202.1 - B VII 202.30 a Amtsgericht, 1816-1832 (Klasse)
 

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