A 16, Nr. 25.3 Bericht von Hans Jakob Escher, Leutpriester-Diakon am Grossmünster, an das Ratsgericht über Besuche im Wellenberg bei der wegen Kindstötung angeklagten Anna Keller, 1770.03.24 (Dokument)

Archive plan context

Staatsarchiv Zürich (Archiv)
- Alter Stadtstaat, 09. Jh.- (Hauptabteilung)
  - Altes Hauptarchiv, 09. Jh.- (Hauptabteilung)
    - A Akten, 09. Jh.-19. Jh. (Abteilung)
      - A 1 - A 158 Stadt und Landschaft Zürich, 1290-19. Jh. (Fonds)
        
        A 1 - A 28 Gerichtswesen, 1371-1802 (Klasse)
        
        A 10 - A 25 Criminalia, 1371-1798 (Klasse)
        
        A 16 Kindsmord, 1530-1796 (Klasse)
        
        A 16, Nr. 25 Verhör von Anna Keller aus Reutlingen bei Winterthur, dreiundzwanzigjährige Dienstmagd in Zürich, die ihre Schwangerschaft verleugnet und das Kind während der heimlichen Geburt in den Abtritt hat fallen lassen, 1770 (Dossier)
        
        A 16, Nr. 25.2 Bericht von Hans Jakob Escher, Leutpriester-Diakon am Grossmünster, an das Ratsgericht über erneute Besuche bei der wegen Kindstötung angeklagten Anna Keller im Wellenberg, 1770.03.30 (Dokument)
        A 16, Nr. 25.3 Bericht von Hans Jakob Escher, Leutpriester-Diakon am Grossmünster, an das Ratsgericht über Besuche im Wellenberg bei der wegen Kindstötung angeklagten Anna Keller, 1770.03.24 (Dokument)
        A 16, Nr. 25.8 Bericht von Georg Christoph Tobler und Hans Heinrich Vögeli, Geistliche an der Predigerkirche, an das Ratsgericht über Besuche im Spital bei der wegen Kindstötung angeklagten Anna Keller, 1770.03.16 (Dokument)

Identifikation und Inhalt
Ref. code:	A 16, Nr. 25.3
Title:	Bericht von Hans Jakob Escher, Leutpriester-Diakon am Grossmünster, an das Ratsgericht über Besuche im Wellenberg bei der wegen Kindstötung angeklagten Anna Keller
Brief:	Leutpriester-Diakon Hans Jakob Escher nimmt in seinem Bericht an das Ratsgericht Bezug auf einen obrigkeitlichen Befehl, die wegen Kindstötung angeklagte Anna Keller im Wellenberg zu besuchen. Diesem Befehl sei Escher fleissig nachgekommen und er habe sich bemüht, bei der Gefangenen Reue und Schuldgefühle über ihre begangene Tat hervorzurufen. Gleichzeitig habe er Keller aber auch die Mittel und Wege aufgezeigt, wie sie sich auf ihren bevorstehenden Tod durch Hinrichtung vorbereiten müsse, um vor Gott Gnade zu finden. So habe Escher ihr in regelmässigen Besuchen die wesentlichen Elemente des christlichen Glaubens beigebracht, worauf sie grossen Willen zur Busse und zum Gebet gezeigt habe. Die Gefangene bereue nun die Sünden ihrer Vergangenheit umso mehr und sehe die Richtigkeit der Aussprache der Todesstrafe auch selbst ein. Keller zeige sich deshalb dankbar, dass sie durch die Anleitung des Leutpriesters doch noch eine Möglichkeit auf himmlisches Heil habe.
Creation date(s):	3/24/1770
Number:	1
Archival Material Types:	Urkunde/Urkundenabschrift

Dokumentspezifische Merkmale

Preview:

Überlieferung:

Aufzeichnung (Doppelblatt)

Trägermaterial:

Papier

Language:

Deutsch

Schlagwörter:

Ausserehelicher Geschlechtsverkehr; Gebet; Gefängnis; Geistlichkeit; Hochgerichtsbarkeit; Kindstötung; Nachgang; Schwangerschaft; Seelsorge; Todesstrafe; Uneheliche Geburt

Weitere Angaben
Former reference codes:	A 16 Nachgänge und Berichte, Trucke 18, Bündel 4, Nr. 9
Provenienz:	Stadtkanzlei, Akten des Rates
Kopien bzw. Reproduktionen:	Digitalisat
Anmerkungen:	Zum Tode durch das Schwert verurteilt am 31. März 1770 (Todesurteil in Rats- und Richtebuch B VI 277)
Weblinks:	Digitale Edition: QZH, Nr. 38
Level:	Dokument
Ref. code AP:	A 16, Nr. 25.3