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C I, Nr. 1864 Verpfändung der Herrschaft Kyburg durch Herzog Sigmund von Österreich an Zürich zur Begleichung von Kriegsschulden, 1452.02.08 (Dokument)
Identifikation und Inhalt |
Ref. code: | C I, Nr. 1864 |
Title: | Verpfändung der Herrschaft Kyburg durch Herzog Sigmund von Österreich an Zürich zur Begleichung von Kriegsschulden |
Brief: | Herzog Sigmund von Oesterrich sowie Bürgermeister, Räte und Bürger der Stadt Zurch beurkunden, dass "in dem krieg, der nachst gewesen ist" zwischen dem Haus Österreich und Zürich einerseits und den Eidgenossen anderseits, die Stadt 21'000 Gulden und einzelne Bürger ungefähr 3000 Gulden an Markgraf Wilhelm von Hochperg geliehen haben (wobei bei den 21'000 Gulden mehrere Zinszahlungen noch ausstehend sind, woraus der Stadt Mehrkosten entstanden sind). Ausserdem hat es die Stadt übernommen, 1600 Gulden, die Ritter Heinrich Swend im selben Krieg geliehen hat, diesem zu ersetzen. Auf Vermittlung namentlich genannter Räte von Pfalzgraf Fridrich bei Rein, Herzog in Beyrn und "furmunder" von Pfalzgraf Ludwig bei Rhein, Herzog in Nieder- und Oberbayern, beide Oheime von Herzog Sigmund (nämlich Ludwig von Ast, Dompropst zu Worms, und Ritter Friderich von Flerszheim im Namen von Herzog Friedrich sowie Thoman Buscher, Rentmeister in Oberbayern, im Namen von Herzog Ludwig), haben sie nun vereinbart, dass Herzog Sigmund zur Begleichung der Schulden gegenüber einzelnen Bürgern - unabhängig davon, ob darüber Urkunden vorliegen oder nicht - auf Mittfasten und auf Johannes den Täufer [19. März und 24. Juni 1452] in der Stadt Veltkirch den Zürchern je 1500 Gulden zurückzahlen soll [vgl. Thommen, Urkunden, Bd. 4, Nr. 142]. (Falls es sich um weniger als 3000 Gulden handelt, reduziert sich die zweite Rate entsprechend). - Von den 21'000 Gulden hat Herzog Sigmund 2000 Gulden bereits bezahlt oder Zürich in Verwahrung gegeben, einschliesslich einer Teilsumme von 90 Gulden; den entsprechenden "geltschatzbrief" soll die Stadt aushändigen. Weitere 2000 Gulden soll Herzog Sigmund am 24. Juni ebenfalls in Feldkirch zurückzahlen [vgl. Thommen, Bd. 4, Nr. 142]. Für die restlichen 17'000 Gulden verpfändet er Feste und Herrschaft Kyburg an Zürich gemäss einer von ihm ausgestellten Urkunde [C I, Nr. 1865], allerdings mit dem Recht auf Rücklösung, wie es ihm Zürich zugestanden hat [Chmel, Materialien, Bd. 1, S. 373, Nr. CLXXXVII]. - Ausserdem will Herzog Sigmund dafür sorgen, dass die Leute von Rapperswil und von Winttertawr die Schuldbriefe um die 1500 Gulden an Heinrich Schwend zurückgeben und die als Sicherheit eingesetzte Grafschaft Kyburg aus der Schuldverpflichtung lösen. Auch Hachberg soll alles, was er für die 21'000 bzw. für die 3000 Gulden als Sicherheit eingesetzt hat, aus der Schuldverpflichtung lösen. Zürich soll Herzog Sigmund alle die Kriegsschulden Hachbergs betreffenden Urkunden aushändigen, kann sie aber für das laufende Rechtsverfahren in Costentz zurückleihen, worüber Herzog Sigmund eine Urkunde ausstellen soll. Für die Schuldforderungen einzelner Bürger soll Zürich dem Herzog eine Nichtigkeitserklärung ("todtbrief") ausstellen [Thommen, Bd. 4, Nr. 138] und alle diesbezüglichen Urkunden am 24. Juni ebenfalls in Feldkirch aushändigen. - Der Besitz von Ulreich von Gachnang, den Zürich an sich gezogen hat, soll ihm zurückerstattet werden und seine Leute, die Zürich in Eid genommen hat, sollen aus dem geleisteten Eid entlassen werden. - Zürich verzichtet, auch namens der einzelnen Bürger, auf alle Kosten- und Schadenersatzforderungen. Herzog Sigmund verspricht bei seiner fürstlichen Treue, die Zürcher versprechen bei guter Treue an Eidesstatt die Einhaltung der Vereinbarung. Herzog Sigmund erklärt ausserdem, dass alle weiteren von Hachberg gemachten Kriegsschulden von dieser Vereinbarung ausgenommen sind. Herzog Sigmund sowie Bürgermeister und Rat von Zürich siegeln. |
Creation date(s): | 2/8/1452 |
Creation date(s), remarks.: | Dienstag nach Maria Lichtmess |
Number: | 1 |
Archival Material Types: | Urkunde/Urkundenabschrift |
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Dokumentspezifische Merkmale |
Überlieferung: | Original |
Trägermaterial: | Pergament |
Siegel: | Beide Siegel hängen. |
City: | Österreich, Herzog, Habsburg, Sigmund von; Zürich, Bürgermeister, Rat und Bürger; Zürichkrieg, Alter, Begriff; Zürichkrieg, Alter, Kriegsschulden; Österreich, Haus; Eidgenossen; Bayern, Herzog, Friedrich von; Bayern, Herzog, Ludwig von; Worms, Dompropst, Ast, Ludwig von; Bayern, Oberbayern, Rentmeister, Buscher, Thoman; Feldkirch; Rapperswil, Schulden; Winterthur, Schulden; Kyburg, Herrschaft; Kyburg, Burg; Kyburg, Grafschaft; Konstanz; Zürich, Schwend, Heinrich, Ritter |
Personenregister URStAZH: | Habsburg, Sigmund von, Herzog; Hachberg, Wilhelm von, Markgraf; Pfalzgraf bei Rhein, Friedrich, Herzog von Bayern; Pfalzgraf bei Rhein, Friedrich, Herzog von Bayern, Räte; Pfalzgraf bei Rhein, Ludwig, Herzog von Bayern, Räte; Pfalzgraf bei Rhein, Ludwig, |
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Weitere Angaben |
Kopien bzw. Reproduktionen: | Mikrofilm |
Publikationen: | Edition: Chmel, Materialien, Bd. 1, S. 373, Nr. CLXXXVII (als Insert) Regest: URStAZH, Bd. 7, Nr. 9728 |
Level: | Dokument |
Ref. code AP: | C I, Nr. 1864 |
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Related units of description |
Related units of description: | Abschrift siehe: B III 67 (fol. 12 v) Auszug aus C I, Nr. 1864, 1545 (ca.)-1700 (ca.) (Dokument)
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Usage |
End of term of protection: | 2/8/1472 |
Permission required: | [Leer] |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | [Leer] |
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URL for this unit of description |
URL: | https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=480403 |
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