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C II 17, Nr. 236 Graf Johanns von Sultz, Hofrichter im Namen von König Friderich am Hof in Rotwil, sitzt an der freien Königsstrasse zu Gericht und beurkundet, dass die Urteilssprecher des Hofgerichts im Konflikt zwischen Abt Eberhard des Gotteshauses Rinow (Benediktinerorden) und den Landrichtern
Identifikation und Inhalt |
Ref. code: | C II 17, Nr. 236 |
Title: | Graf Johanns von Sultz, Hofrichter im Namen von König Friderich am Hof in Rotwil, sitzt an der freien Königsstrasse zu Gericht und beurkundet, dass die Urteilssprecher des Hofgerichts im Konflikt zwischen Abt Eberhard des Gotteshauses Rinow (Benediktinerorden) und den Landrichtern und Urteilssprechern des Landgerichts im Kleggoew nach Beratungen entschieden haben, dass sich die Parteien an den ausgehandelten Anlassbrief halten sollen (mit dem sie ihre Streitsache Herzog Albrecht von Oesterrich zur Entscheidung übertragen haben), und dass die vom Landgericht seither geächteten Personen (Haini Raupolt, Cueni Keller, Clewi Lafanter, Haini Scherer, Hanns Flemming, Hanns Mantz, Clewi Hilti der Ältere, Clewi Mantz und Ruedi Hanman von Rheinau sowie Hanns Schilling von Altenburg) aus der Acht zu entlassen sind, ihre Namen aus dem Achtbuch und den Registern entfernt werden sollen und das Landgericht dem Abt von Rheinau auf eigene Kosten darüber eine Urkunde auszustellen hat bis zum nächsten Hofgerichtstermin am 16. Januar 1448. An diesem Termin soll auch wegen Hans Schilling von Altenburg verhandelt werden. - Dem Urteil vorausgegangen waren am 23. November die Parteiverhandlungen: Johannes Mettman, Schreiber und Amtmann von Abt Eberhard und mit ausreichender schriftlicher Vollmacht versehen, klagte gegen das Landgericht (vertreten durch seinen Schreiber Conradus Howenschilt), die Geächteten wohnten nicht innerhalb des Landgerichts, weil Rheinau ein Gericht für sich selber sei mit hoher und niederer Gerichtsbarkeit; ausserdem verletze die Acht die Privilegien des Klosters [vgl. URStAZH, Bd. 6, Nr. 8856], weshalb das Hofgericht Rottweil als "oberstes" Reichsgericht "in disen landen" die Acht aufheben solle. Hauenschild entgegnete, die Stadt Rheinau gehöre "vor hundert jaren her" ins Landgericht, das bisher auch immer mit Leuten von Rheinau besetzt worden war; der jetzige Abt sei der erste, der das bestreite und ein Privileg erworben habe, das dem Recht des Landgerichts entgegensteht. Dieser Standpunkt ist als "fremdikait und nuewrung" abzulehnen. Hofgerichtssiegel. |
Brief: | Graf Johanns von Sultz, Hofrichter im Namen von König Friderich am Hof in Rotwil, sitzt an der freien Königsstrasse zu Gericht und beurkundet, dass die Urteilssprecher des Hofgerichts im Konflikt zwischen Abt Eberhard des Gotteshauses Rinow (Benediktinerorden) und den Landrichtern und Urteilssprechern des Landgerichts im Kleggoew nach Beratungen entschieden haben, dass sich die Parteien an den ausgehandelten Anlassbrief halten sollen (mit dem sie ihre Streitsache Herzog Albrecht von Oesterrich zur Entscheidung übertragen haben), und dass die vom Landgericht seither geächteten Personen (Haini Raupolt, Cueni Keller, Clewi Lafanter, Haini Scherer, Hanns Flemming, Hanns Mantz, Clewi Hilti der Ältere, Clewi Mantz und Ruedi Hanman von Rheinau sowie Hanns Schilling von Altenburg) aus der Acht zu entlassen sind, ihre Namen aus dem Achtbuch und den Registern entfernt werden sollen und das Landgericht dem Abt von Rheinau auf eigene Kosten darüber eine Urkunde auszustellen hat bis zum nächsten Hofgerichtstermin am 16. Januar 1448. An diesem Termin soll auch wegen Hans Schilling von Altenburg verhandelt werden. - Dem Urteil vorausgegangen waren am 23. November die Parteiverhandlungen: Johannes Mettman, Schreiber und Amtmann von Abt Eberhard und mit ausreichender schriftlicher Vollmacht versehen, klagte gegen das Landgericht (vertreten durch seinen Schreiber Conradus Howenschilt), die Geächteten wohnten nicht innerhalb des Landgerichts, weil Rheinau ein Gericht für sich selber sei mit hoher und niederer Gerichtsbarkeit; ausserdem verletze die Acht die Privilegien des Klosters [vgl. URStAZH, Bd. 6, Nr. 8856], weshalb das Hofgericht Rottweil als "oberstes" Reichsgericht "in disen landen" die Acht aufheben solle. Hauenschild entgegnete, die Stadt Rheinau gehöre "vor hundert jaren her" ins Landgericht, das bisher auch immer mit Leuten von Rheinau besetzt worden war; der jetzige Abt sei der erste, der das bestreite und ein Privileg erworben habe, das dem Recht des Landgerichts entgegensteht. Dieser Standpunkt ist als "fremdikait und nuewrung" abzulehnen. Hofgerichtssiegel. |
Creation date(s): | 12/12/1447 |
Number: | 1 |
Archival Material Types: | Urkunde/Urkundenabschrift |
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Dokumentspezifische Merkmale |
Ausstellungsort: | Rottweil |
Überlieferung: | Original |
Trägermaterial: | Pergament |
Siegel: | Siegel hängt |
City: | Römisches Reich, Reichsstrasse; Rottweil (AO); Rottweil, Hofgericht, Sulz, Johans von, Graf; Rheinau (Benediktinerkloster), Abt, Eberhard; Klettgau, Landgericht; Klettgau, Landrichter; Österreich, Herzog, Habsburg, Albrecht von; Klettgau, Landgericht, Acht; Rheinau, Rappold, Heini; Rheinau, Keller, Küeni; Rheinau, Lafanter, Clewi; Rheinau, Scherer, Heini; Rheinau, Flemming, Hans; Rheinau, Manz, Hans; Rheinau, Hilti, Clewi, d. Ä.; Rheinau, Manz, Niklaus; Rheinau, Hamann, Rüedi; Altenburg (D), Schilling, Hans; Rheinau (Benediktinerkloster), Amtmann, Mettmann, Johans; Klettgau, Landschreiber, Hauenschild, Konrad; Rheinau, Gerichtsbarkeit; Rheinau (Benediktinerkloster), Privilegien; Römisches Reich, Hofgericht siehe auch Rottweil, Hofgericht; Klettgau, Landgericht, Zugehörigkeit von Rheinau |
Personenregister URStAZH: | Sulz, Johans von, Graf, Hofrichter; Eberhard, Abt von Rheinau; Habsburg, Albrecht von, Herzog; Rappold, Heini; Keller, Küeni; Lafanter, Clewi; Scherer, Heini; Flemming, Hans; Manz, Hans; Hilti, Clewi, d. Ä.; Manz, Niklaus; Hamann, Rüedi; Schilling, Hans; |
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Weitere Angaben |
Kopien bzw. Reproduktionen: | Mikrofilm |
Publikationen: | Transkription: StAZH Bib. Df 6.12 (Rechtsquellen Rheinau) Regest: URStAZH, Bd. 7, Nr. 9321 |
Level: | Dokument |
Ref. code AP: | C II 17, Nr. 236 |
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Usage |
End of term of protection: | 12/12/1527 |
Permission required: | [Leer] |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | [Leer] |
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URL for this unit of description |
URL: | https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=480004 |
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