C I, Nr. 501 Obmannspruch im Schiedsprozess zwischen Zürich und den Eidgenossen, 1447.02.28 (Dossier)

Archive plan context


Identifikation und Inhalt

Ref. code:C I, Nr. 501
Title:Obmannspruch im Schiedsprozess zwischen Zürich und den Eidgenossen
Brief:Peter von Argun, Bürgermeister von Augspurg, entscheidet im Schiedsprozess zwischen Zürich und den Eidgenossen, dass das Parteiurteil der eidgenössischen Zugesetzten [URStAZH, Bd. 7, Nr. 9199] "waeger, pesser und rechtlicher" sei, dies in Anbetracht der Tatsache, dass die Hauptfrage zwar von beiden Parteien zum Verhandlungsgegenstand gemacht wurde und der Anlassbrief keinen Vorrang einer Streitfrage vorsieht, dass aber die Zürcher Zugesetzten in ihrem Parteiurteil [URStAZH, Bd. 7, Nr. 9198] zur Hauptfrage gar nicht Stellung genommen haben und die Vertreter Zürichs in den Parteiverhandlungen auch nie gefordert haben, dass die Eidgenossen Stellung zu ihren Klagen nehmen; das Parteiurteil der eidgenössischen Zugesetzten nimmt dagegen "gar luter" auf die Parteiverhandlungen Bezug. - Eingangs Rekapitulation der Vorgeschichte: Nachdem Pfalzgraf Ludwig by Reine, Erztruchsess des Römischen Reichs und Herzog in Bayern, in Costentz mit Beteiligung von kurfürstlichen Räten und von Ratsvertretern etlicher Frei- und Reichsstädte einen Anlass zwischen einerseits Zuerich und anderseits Lucern, Swicz, Underwalden oben und niden dem Kernwalde und Czug als Hauptkriegsführern und Bern, Solottern, Glarus und Appentzelle als Helfern ausgehandelt hatte gemäss Anlassbrief [URStAZH, Bd. 7, Nr. 1069], entsandten beide Seiten ihre Zugesetzten nach Kayserstuol, nämlich die Zürcher Ratsherr Hainrich Efinger und Stadtschreiber Ruodolf von Chaum und die Gegenseite Peterman Goldschmid von Luzern und Yttel Reding den Jüngeren von Schwyz. Diese hörten sich Klage, Rede und Widerrede beider Parteien an, entzweiten sich aber dann in ihren Urteilen, weshalb sie (gemäss Anlassbrief) in der Person Arguns einen Obmann wählten, der das Amt auf dringende Bitten von Fürsten und Herren, seiner Herren von Augsburg und anderer Reichsstädte sowie namentlich auch der beiden Parteien schliesslich unter bestimmten Bedingungen [vgl. URStAZH, Bd. 7, Nr. 1093] annahm und auf den 5. Dezember 1446 einen Rechtstag nach Lindow ansetzte, an den beide Parteien ihre Vertreter entsandten. Am 8. Dezember leistete er im Rathaus in der grossen Ratsstube seinen Eid als Obmann, worauf ihm sämtliche Prozessschriften in besiegelter Form übergeben wurden [URStAZH, Bd. 7, Nr. 9187-9190; 9198-9199; alle im Wortlaut inseriert]. Nachdem er sie mehrmals durchgelesen und studiert hatte, verlangte er für seinen Schlussentscheid von beiden Parteien vidimierte Abschriften des Anlassbriefs, ihrer Bündnisse, der "richtung" [d.h. des Kilchberger Friedens (URStAZH, Bd. 6, Nr. 8646)] und anderer in den Parteiverhandlungen herangezogener Urkunden, die ihm unter dem Siegel einerseits [auf eidgenössischer Seite] von Freiherr Ruodolf von Saxs, Abt des Stifts und Gotteshauses Unser Lieben Frau zu Einsideln (Benediktinerorden), und anderseits [auf Zürcher Seite] von Bürgermeister und Rat der Stadt Schaffhausen ausgestellt wurden. Zuletzt berief er die Parteien auf den heutigen Tag erneut nach Lindau ins Rathaus in die kleine Ratsstube und verkündete nach Studium der Prozessakten und nach Konsultation vieler, auch geistlicher und gelehrter Personen seinen Schlussentscheid. Argun stellt jeder Partei einen gleichlautenden Urteilsbrief aus und siegelt.
Creation date(s):2/28/1447
Creation date(s), remarks.:afftermontag nach dem weissen sunntag, als man singet Invocavit
Number:1
Archival Material Types:Urkunde/Urkundenabschrift

Dokumentspezifische Merkmale

Ausstellungsort:Lindau
Überlieferung:Original (Heft in Folioformat, vier Doppelblätter [S. 1-16] sowie ein Doppelblatt als Umschlag), mit Zierinitiale
Trägermaterial:Pergament
Schreiber:Hans Escher, Stadtschreiber von Zürich (Dorsualregest)
Siegel:Siegel hängt, Siegelschnur durch alle Blätter gezogen.
Vermerke und Zusätze:Als der obman von Augspurg der Eydtgnossen zuogesatzten urteil fuer guot erkant. Also das wir den puendtnussen, manung und dem rechten billich nachgegangen und dem selben rechten noch billich nachgan und fuero by den puendtnussen bliben und ein andern nach inhaltz der selben umb ir ansprachen fuerer suochen moegen. (Dorsualregest; um 1550)
City:Lindau (D) (AO); Lindau (D), Schiedsprozess zwischen Eidgenossen und Zürich; Zürichkrieg, Alter, Schiedsprozess; Augsburg, Bürgermeister, Argun, Peter von; Eidgenossen; Zürich; Römisches Reich, Truchsess, Pfalzgraf, Ludwig; Bayern, Herzog, Ludwig von; Römisches Reich, Kurfürsten, Räte; Römisches Reich, Reichsstädte, Gesandte; Luzern; Schwyz; Unterwalden; Zug; Bern; Solothurn; Glarus; Appenzell; Konstanz, Vermittlungstag; Kaiserstuhl, Schiedsprozess; Zürich, Ratsherr, Effinger, Heinrich; Zürich, Stadtschreiber, Cham, Rudolf von; Luzern, Goldschmid, Petermann; Schwyz, Reding, Ital, d. J.; Augsburg; Lindau (D), Rathaus, Ratsstube, grosse; Lindau (D), Rathaus, Ratsstube, kleine; Eidgenossenschaft, Bünde; Einsiedeln (Benediktinerkloster), Abt, Sax, Rudolf von; Schaffhausen, Bürgermeister und Rat; Zürich, Stadtschreiber, Escher, Hans, Dorsualregest
Personenregister URStAZH:Argun, Peter von, Bürgermeister von Augsburg; Pfalzgraf bei Rhein, Ludwig, Herzog von Bayern; Effinger, Heinrich, Ratsherr in Zürich; Cham, Rudolf von, Stadtschreiber von Zürich; Goldschmid, Petermann; Reding, Ital, d. J.; Sax-Hohensax, Rudolf von, Abt vo

Weitere Angaben

Kopien bzw. Reproduktionen:Mikrofilm
Publikationen:Edition: EA, Bd. 2 Beilage Nr. 25 (nach der Zweitausfertigung)
Regest: URStAZH, Bd. 7, Nr. 9248
Anmerkungen:Zweitausfertigung: StALU, URK 56/1089
Weblinks:StALU, URK 56/1089
Level:Dossier
Ref. code AP:C I, Nr. 501
 

Usage

End of term of protection:2/28/1527
Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=479921
 

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