A 25 Handlungen sonderbarer Personen: Rittmeister Christoph Werdmüller (1622-1682), 1663-1678 (Klasse)

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Ref. code:A 25
Title:Handlungen sonderbarer Personen: Rittmeister Christoph Werdmüller (1622-1682)
Inhalt und Form:Zum Inhalt:
Rittmeister Christoph Werdmüller (1622-1682) von Zürich erwarb sich Reichtum durch seine Tuch- und Seidenhandlung, die ihn an Messen wie jene in Frankfurt und Leipzig führte. 1644 wählte ihn die Schmiedezunft in den Grossen Rat, der Kleine Rat ernannte ihn zum Rittmeister der Kavallerie. 1653 wurde er Obervogt über die zürcherische Vogtei Weinfelden im Thurtal, trat jedoch bereits 1654 von diesem Amt zurück. In den folgenden Jahren machte sich eine geistige Erkrankung bemerkbar, die ihn in Konflikte mit seiner Familie, Mitbürgern und mit der Obrigkeit geraten liess. Ab 1664 wurde er als zeitweise verwirrt und tobsüchtig versorgt und bewacht, seine Tuch- und Seidenhandlung liquidiert. 1668 flüchtete Christoph Werdmüller nach Baden im Aargau, wo ihm die regierenden Orten den Aufenthalt gestatteten. Von hier aus agitierte er weiter gegen Familie und Obrigkeit, was diese ihm als Ungehorsam und Verbrechen auslegte. 1669 kehrte Werdmüller, an der Ruhr erkrankt, nach Zürich zurück, worauf ihm der Rat die Ehrenstellen aberkannte und ihn wegen seiner Verbrechen und wegen seiner Krankheit im Spital festsetzen und versorgen liess.
1672 gelang Christoph Werdmüller, dessen Zustand sich wechselnd verbesserte und verschlechterte, erneut die Flucht in den Aargau. Auf Betreiben seines Sohnes vergönnte ihm der Zürcher Rat nun die Möglichkeit, sich im bernischen Brugg niederzulassen. Ab 1677 hielt sich Christoph Werdmüller wieder in Zürich auf, erkrankte aber 1681 erneut und starb im folgenden Jahr.

Zur Bestandesgeschichte:
Die vorliegenden Akten des Zürcher Rates über Christoph Werdmüller wurden im 18. Jahrhundert von der Registratur einzeln verzeichnet und abgelegt unter dem Betreff: Sonderbare Personen (Kanzleiregister KAT 39, S. 451-461). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beschnitten die archivischen Bearbeiter die Aktenstücke an den Rändern und entfernten oft auch die Deckblätter, um Platz einzusparen. Die Geschäftszusammenhänge wurden durch die chronologische, editorische Reihung der einzelnen Aktenstücke zerstört. Während die übrigen Akten betreffend Sonderbare Personen die Bestandessignatur A 26 erhielten, wurden die Geschäfte über Christoph Werdmüller zum Bestand A 25.
Die gegenwärtige Ordnung und Verzeichnung der Geschäfte, die nun wieder der Registraturordnung des 18. Jahrhunderts folgt, geschah im Jahr 2019 durch Meinrad Suter im Anschluss an die konservatorische Bearbeitung durch die Abteilung Beständeerhaltung.

Literaturhinweis:
Leo Weisz, Die Werdmüller. Schicksale eines alten Zürcher Geschlechtes, zweiter Band, Zürich 1949, S. 177-183.

Der Bearbeiter: Meinrad Suter, Januar 2023.
Creation date(s):1663 - 1678
Number:118
Level:Klasse
Ref. code AP:A 25
 

Usage

End of term of protection:12/31/1758
Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=4331616
 

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