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C II 12, Nr. 348 Zeugenaussagen über die Einkünfte der Pfarrkirchen Elsau und Wangen sowie die Gedenkfeiern für die Grafen von Toggenburg an deren Grab im Kloster Rüti, 1426.11.06 (Dokument)
Identifikation und Inhalt |
Ref. code: | C II 12, Nr. 348 |
Title: | Zeugenaussagen über die Einkünfte der Pfarrkirchen Elsau und Wangen sowie die Gedenkfeiern für die Grafen von Toggenburg an deren Grab im Kloster Rüti |
Brief: | Johans Fietz, öffentlicher Notar und Schreiber in dieser Angelegenheit, notiert die vor Heinrich, Kantor und Exekutor der Inkorporation der Pfarrkirchen in Elsouw und Wangen in das Prämonstratenserkloster Ruti, vorgetragenen Zeugenaussagen: Eblin Bosshart von Wyden, über 50 Jahre alt und Güter im Wert von über 40 Pfund bewirtschaftend, bestätigt die verschiedenen Artikel, hat selber das Toggenburgergrab und die Gottesdienste im Kloster Rüti gesehen, weiss von den Schäden im Krieg zwischen den Herzögen von Österreich sowie den "Switenses" und ihren Verbündeten. Die Einkünfte der Kirche Wangen betragen gemäss Bosshart höchstens 10 Mark Silber; der grosse Zehnt umfasst rund 42 Malter Kernen, Hühner sowie 96 Käse, der Zehnt des Plebans ist 28 Stuck, das Widem 4 Stuck, 1 Stuck befindet sich in Nuolen und eines im Dorf, andere Einkünfte des Plebans betragen 7 Stuck; 2 Stuck gelten 1 Rheinischen Gulden. Heinrich von Wyden, sesshaft im Dorf Wangen, rund 60jährig und Güter im Wert von über 300 Pfund bewirtschaftend, stimmt mit den anderen Zeugen überein. Auch er hat in der Grabkapelle der Grafen von Toggenburg Messen gehört. Während mehr als 12 Jahren sammelte er zudem den grossen Zehnt der Kirche in Wangen ein und war bei der Taxierung dabei, deshalb war der Gast im Hof und verkaufte Wein. Johans Troesch, Bürger von Winterthur, rund 50 Jahre alt und Güter im Wert von 200 Pfund bewirtschaftend, bestätigt die Aussagen, insbesondere, dass 14 Grafen und Ritter im Kloster begraben sind, unter ihnen Donat von Toggenburg in der Toggenburgerkapelle, dass die Bauern des Klosters wegen des Kriegs zwischen Österreich und Schwyz 4 Jahre lang keinen Zins leisten konnten, wie der Abt Goetfrid und andere Personen berichteten, und dass das Kloster grosse Gastfreundschaft pflegte. Die Einkünfte der Kirche Elsau betragen höchstens 5 Mark Silber, der Zehnt beläuft sich auf rund 40 Stuck - früher 30 Stuck, während die Widem 9 Stuck umfasst. 14 Jahre lang zog er vom Klosterhaus in der Stadt Winterthur aus die Früchte für Rüti ein. Walther Hamer von Gundlicon, 44 Jahre alt und Güter im Wert von 100 Pfund bebauend, stimmt den Aussagen zu und fügt bei, dass er von vertrauenswürdigen Personen in Kiburg und anderswo gehört habe, wie die Grafen von Toggenburg das Kloster Rüti fördern. Während 6 Jahren hatte er den Zins ab der Widem geleistet, für 8 Jahre den Zehnt innegehabt. Johans Wyt von Breittwil, über 40 Jahre alt und Güter im Wert von 200 Pfund bewirtschaftend, fügt hinzu, dass er selber verschiedentlich dem Gottesdienst in der Grabkapelle der Toggenburger in Rüti beigewohnt habe, wo "Kleinode"der Grafen in die beiden Grabsteine eingehauen sind. Die Mönche beginnen mitten in der Nacht mit dem Gesang der Matutin und pflegen den Kult auf lobenswerte Weise. Er nahm wiederholt an der Einschätzung der Einkünfte teil, er weiss auch vom Zehnt an König Sigismund im Wert von 100 Denaren, das Regal wurde auf 115 Mark Silber veranschlagt. Für die Prekarie wurde dem Kloster jährlich über300 Stuck geleistet. Mit der Inkorporation könne das Kloster am Heiligkreuzaltar täglich eine weitere Messe feiern. Uolrich Hurner, rund 40 Jahre alt, Leibeigener des Klosters Rüti ohne eigene Güter, von den täglichen Arbeiten profitierend, stimmt den Aussagen zu und fügt hinzu, dass sich in der im Eingang gelegenen Grabkapelle der Grafen zwei Altäre befinden. Den Armen wurde bei jedem Backen ein grosses Brot für Gott übergeben - im Jahr insgesamt 30 Mütt Kernen, manchmal gar 40 Mütt; einzelne Arme erhielten als Almosen 2 Brote. Hurner sah vor rund 20 Jahren in den Appenzellerwirren, wie Hauptleute der drei Grafschaften Regensperg, Grueningen und Kyburg mit ihren Truppen - rund 200 Leute - drei Tage im Kloster lagen, um Feinde abzuwehren; deswegen erlitt das Kloster grossen Schaden. Er sammelte über Jahre Zehnten für das Kloster ein, er nahm auch mit anderen Bauern und Beamten an der jährlichen Taxation durch den Abt teil. Sowohl im Kloster wie in der Stadt Rapreswil hörte er zudem, dass die Einkünfte des Klosters 1000 Stuck nicht überstiegen, ohne die Einkünfte der Kirche Elsouw einzubeziehen, ein seit rund 20 Jahren unangefochter Besitz Rütis. Der Kantor siegelt auf der Rückseite. |
Creation date(s): | 11/6/1426 |
Number: | 1 |
Archival Material Types: | Urkunde/Urkundenabschrift |
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Dokumentspezifische Merkmale |
Überlieferung: | Original |
Trägermaterial: | Pergament |
Language: | Latein |
Siegel: | Spuren des aufgedrückten Siegels. |
City: | Konstanz, Bistum, Notar, Fietz, Johans; Zürich, Grossmünster, Kantor, Anenstetter, Heinrich; Elsau, Kirche, Inkorporation; Wangen, Kirche, Inkorporation; Rüti (Prämonstratenserkloster), Inkorporation Elsau und Wangen; Wangen, Widen, Bosshard, Eberli; Rüti (Prämonstratenserkloster), Toggenburgergrab; Rüti (Prämonstratenserkloster), Gottesdienst; Österreich, Herrschaft, Krieg mit Schwyz; Schwyz, Krieg mit Österreich; Wangen, Kirche, Einkünfte; Wangen, Zehnt; Wangen, Kirche, Pleban; Wangen, Nuolen; Wangen, Widem; Wangen, Widen, Heinrich von; Rüti (Prämonstratenserkloster), Gastfreundschaft; Winterthur, Bürger, Trösch, Johans; Rüti (Prämonstratenserkloster), Grablege; Rüti (Prämonstratenserkloster), Kriegsschäden; Rüti (Prämonstratenserkloster), Abt, Schultheiss, Gotfried; Elsau, Kirche, Einkünfte; Elsau, Widem; Winterthur, Haus des Klosters Rüti; Rüti (Prämonstratenserkloster), Haus in Winterthur; Gündlikon siehe Bertschikon, Gündlikon; Bertschikon, Gündlikon, Hammer, Walter; Kyburg; Elsau, Zehnt; Breitwil siehe Herrliberg, Breitwil; Herrliberg, Breitwil (?), Weit, Johans; Rüti (Prämonstratenserkloster), Grabsteine; Rüti (Prämonstratenserkloster), Matutin; Rüti (Prämonstratenserkloster), Reichssteuer; Römisches Reich, Regalia; Römisches Reich, König, Luxemburg, Sigismund von; Rüti (Prämonstratenserkloster), Altar, Heiligkreuz; Rüti (Prämonstratenserkloster), Leibeigener, Hürner, Ulrich; Rüti (Prämonstratenserkloster), Altar; Rüti (Prämonstratenserkloster), Almosen; Rüti (Prämonstratenserkloster), Armenbrot; Appenzell, Krieg; Regensberg, Grafschaft, Mannschaft; Grüningen, Grafschaft, Mannschaft; Kyburg, Grafschaft, Mannschaft; Rüti (Prämonstratenserkloster), Besetzung in Appenzellerkriegen; Rüti (Prämonstratenserkloster), Zehnt; Rapperswil; Rüti (Prämonstratenserkloster), Prekarie; Rüti (Prämonstratenserkloster), Zehntbefreiung |
Personenregister URStAZH: | Fietz, Johans, Notar und Kleriker; Anenstetter, Heinrich, Grossmünsterkantor; Bosshard von Widen, Eberli; Habsburg, Herzöge von; Widen, Heinrich von; Trösch, Johans; Toggenburg, Donat von, Graf; Hammer, Walter; Toggenburg, Grafen von; Weit, Johans; Wit siehe Weit; Luxemburg, Sigismund von, Römischer König; Hürner, Ulrich |
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Weitere Angaben |
Kopien bzw. Reproduktionen: | Mikrofilm |
Publikationen: | Regest: URStAZH, Bd. 5, Nr. 6841 |
Anmerkungen: | Abschrift im Zehnturbar des Amtes Winterthur: StAZH F II a 475, fol. 118 ff. |
Level: | Dokument |
Ref. code AP: | C II 12, Nr. 348 |
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Usage |
End of term of protection: | 11/6/1456 |
Permission required: | [Leer] |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | [Leer] |
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URL for this unit of description |
URL: | https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=393553 |
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