A 17 Selbstmord und Totschlag, 1371-1798 (Klasse)

Archive plan context


Ref. code:A 17
Title:Selbstmord und Totschlag
Inhalt und Form:Die vorliegenden Unterlagen wurden in der Aktenregistratur des Rates im 18. Jahrhundert unter den Betreffen Totschlagshandlungen und Selbstmorde in den Trucken 563–565 (erste Registraturperiode bis 1739), Trucke 286 (mittlere Registraturperiode 1740–1789) und Trucke 673 (jüngste Registraturperiode 1790–1798) abgelegt und in den entsprechenden Kanzleiregistern verzeichnet (Kanzleiregister KAT 40, KAT 70 und KAT 74). Um 1880 wurden die Akten dieser drei Registraturperioden zum Bestand A 17, Selbstmord und Totschlag, zusammengeführt. Es wurden dabei keine Unterlagen ausgeschieden, womit der Inhalt der ehemaligen Trucken des 18. Jahrhunderts weitgehend vollständig erhalten geblieben ist.
Zu beachten ist, dass es sich um eine Auswahl des 17./18. Jahrhunderts nach unbekannten Kriterien handelt. Denn die Hauptmenge der Fälle von Selbsttötungen und Totschlägen finden sich wohl weiterhin unter den Kundschaften und Nachgängen (A 27) sowie unter den Akten der Vogteiämter (A 106 - A 158). Aus diesen Beständen stammen auch die Fälle, aus denen um 1880 der neue kleine Bestand A 15, Totschlag, gebildet worden ist. Während in der ersten Registraturperiode sowohl Selbsttötungen wie auch Totschläge zu gleichen Teilen vertreten sind, besteht der Bestand A 17 für den Zeitraum ab 1740 weitgehend nur noch aus Selbsttötungsfällen.
Der Bestand A 17 enthält sodann Akten, die in der Gegenwart unter Begriffe wie Mord, Unfall oder Kindstötung fallen. Über die Einschätzung dieser Straftaten am Ende des 18. Jahrhunderts gibt David von Wyss 1796 in seinem Politischen Handbuch für die erwachsene Jugend von Stadt und Landschaft Zürich im Abschnitt über die Kriminaljustiz Auskunft: Von Mordtaten, von Kindsmord, von Selbstmord und vom unvorsätzlichen Totschlag (S. 129-133).
Ein Teil der Selbsttötungs- und Totschlagsfälle ist im Blauen Register (KAT 101 ff.) und im Promptuar zu den Ratsmanualen (KAT 451 ff.) unter verschiedenen Schlagwörtern wie totgefundene Personen, Totschläge oder Selbstmorde nachgewiesen.
In der gegenwärtigen Form geordnet und verzeichnet wurde der Bestand A 18 im Jahr 2016 durch Meinrad Suter. Die Aktenordnung des 18. Jahrhunderts wurde dabei wieder hergestellt, nachdem diese um 1880 zugunsten einer durchgehend chronologischen Ordnung aller einzelnen Aktenstücke, unabhängig von ihren Geschäftszusammenhängen, aufgegeben worden war. Es wurden alle Nummern einzeln verzeichnet.

Literaturhinweise:
- Pohl, Susanne. Making Manslaughter. Process, Punishment and Restitution in Württemberg and Zurich, 1376-1700. Leiden 2017 (Medieval Law and its Practice. 22) (überarbeitete Ausgabe von: Negotiating honor and state authority. The prosecution and punishment of manslaughter in Zürich and Southwest Germany, 1350-1600. Diss. Ann Arbor, Michigan 1998. [StAZH Bib. Df 251 RP])
- Pohl-Zucker, Susanne. "Ehrlicher Totschlag" - "Rache" - "Notwehr". Zwischen männlichem Ehrencode und dem Primat des Stadtfriedens (Zürich 1376-1600), in: Kulturelle Reformation. Sinnformationen im Umbruch 1400-1600, hg. von Bernhard Jussen und Craig Koslofsky, Göttingen 1999 (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte. 145), S. 239-283.
- Schär, Markus. Seelennöte der Untertanen. Selbstmord, Melancholie und Religion im Alten Zürich 1500-1800, Diss. Zürich 1985. (S. 367-376: Verzeichnis aller bekannten 511 Fälle von Selbstmord, 1530-1799)

Meinrad Suter, 31.03.2017
Creation date(s):1371 - 1798
Number:468
Level:Klasse
Ref. code AP:A 17
 

Related units of description

Related units of description:Siehe:
C IV 6.8 Urfehden und Totschläge, 1347.07-1584.09 (Klasse)
 

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