Identifikation und Inhalt |
Ref. code: | E I 30.55, Nr. 15 |
Title: | Bericht des Pfarrers Johann Jakob Ulmer über die finanzielle Situation der Kaplaneipfründe von Hettlingen |
Brief: | Johann Jakob Ulmer, [Pfarrer von Hettlingen], meldet dem Antistes von Zürich, dass sein Schwager Professor Ott ihn am 10. Februar schriftlich darüber informiert hat, dass der Pfarrer die vor einiger Zeit auf der Synode angeregte Reformierung des Pfründenwesens vorantreiben wolle und einen Bericht über den Zustand der Kaplaneipfründe von Hettlingen benötige. Er hätte schon früher die Beschreibung der Pfründe eingereicht, wenn er gewusst hätte, dass der [Zürcher] Amtmann in Winterthur so rasch Rechnung ablegen würde. Er legt eine Aufstellung der Einkünfte der Pfründe und der Ausstände bei und schildert die Missstände, welche vor allem aus der disparaten Einkommenssituation resultieren, da die Einkünfte in viele kleine Einzelbeträge aufgesplittert sind, die mühsam von vielen Personen an vielen Orten eingezogen werden müssen. So muss der Prädikant dieser Gemeinde wiederholt als Schuldbote und Schuldeneintreiber fungieren und Beschimpfungen anhören. Am letzten Jahresgericht hat einer seiner Gemeindegenossen, der Pfründzinsen schuldete, auf die Ermahnung durch den Schultheissen Hegner vor versammelten Herren und Richtern erklärt, er hasse Ulmer. Hegner hat diesen Vorfall dem [Zürcher] Obmann Berger erzählt anlässlich der Einsetzung von Pfarrer Blass von Winterthur. Amtmann Waser hat in seinem ersten Amtsjahr mit Wissen der [Zürcher] Rechenherren [den Bezug] der Getreidezinsen [dem Pfarrer] abgenommen. Der Pfennigzins aber wird nur zu einem Viertel mit Geld und dazu noch unregelmässig bezahlt, der Absender muss sich mit Wein bezahlen lassen unter der Gefahr, dass es diesem an Qualität mangelt oder dass die Ernte ausbleibt. Die Einkünfte der Pfründe sind schlecht gegen Ausfälle abgesichert, so dass schon oft die Verpfändung des Hauptguts drohte. Er wünscht sich die Inkorporation der Pfründzinsen ins Amt Winterthur, was auch den Zinsleuten lieb wäre, da sie mit Wein zahlen könnten. Amtmann Zoller wäre sicher damit einverstanden. |
Creation date(s): | 2/12/1655 |
Number: | 1 |
Archival Material Types: | Urkunde/Urkundenabschrift |
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Dokumentspezifische Merkmale |
Überlieferung: | Original, Heft (4 Blätter) |
Trägermaterial: | Papier |
Language: | Deutsch |
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Weitere Angaben |
Former reference codes: | Trucke 452, Bündel 13, Nr. 5 |
Level: | Dokument |
Ref. code AP: | E I 30.55, Nr. 15 |
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Usage |
End of term of protection: | 2/12/1735 |
Permission required: | [Leer] |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | [Leer] |
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URL for this unit of description |
URL: | https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=741745 |
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