Recherchen, 1913-1954 (Klasse)

Archive plan context


Title:Recherchen
Inhalt und Form:Aktentitel IX, Recherchen (2104 Einträge, 1927-1945).
Die im Direktionssekretariat unter Rubrik IX mit Recherchen bezeichneten Jahresakten von 1927-1945.
Es handelt sich dabei um diverseste Recherchen der Direktion über Personen oder Sachen respektive deren Status. Der Aktentitel der Verzeichnung ist somit immer mit "Recherche nach" oder "... über" zu ergänzen.
Die Akten dieser Rubrik verdanken sich primär der Funktion der Direktionskanzlei als zentraler Auskunftsstelle und Informationsdrehscheibe. Rund die Hälfte der Dossiers ist aufgrund von Anfragen ausländischer und schweizerischer Konsulate oder Gesandtschaften entstanden. Die Anfragen beziehen sich meist auf einzelne Personen, manchmal auch auf Firmen oder andere Institutionen (auch politische, insbesondere links- und rechtsextreme). Man interessierte sich beispielsweise für die genaue Identität, das Bürgerrecht, die finanziellen Verhältnisse oder die politische Einstellung der Betroffenen. Die Direktionskanzlei überwies dieAnfragen an das Polizeikorps (häufig an den Nachrichtendienst), welches sie mittels Polizeirapporten beantwortete. Oft liefern die Rapporte sehr detaillierte Angaben bzw. eigentliche Biographien zu den betroffenen Personen oder Institutionen.
Flüchtlingsproblematik
Eines der Motive für die detaillierte Erfassung dieses Bestandes war der Wunsch gewesen, die nur fragmentarischen Bestände der Fremdenpolizei zur Flüchtlingsproblematikergänzen zu können. Dabei hoffteman insbesondere auf die Dossiers der Rubrik 'Recherchen'. Bei den betroffenen Personen handelt es sich in der Tat immer wieder auch um Flüchtlinge, wobei dies aus den Dossiers teilweise nur implizit ersichtlich ist und deshalb im Dossier-Eintrag nicht immer angegeben ist. Dasselbe gilt mutatis mutandis für jüdische Betroffene. Jedenfalls hat die Flüchtlingsproblematik ihre Spuren im Bestand hinterlassen (vgl. auch RubrikVIII, einzelne Beschwerden über das Polizeikorps und XIV, Verschiedenes, z. B. Z 6.1554).
Ab 1939 ergab sich eine starke Zunahme der Dossiers, vor allem weil neu Adressanfragen von Konsulaten, soweit solche nicht die jeweiligen Landsleute betrafen, nicht mehr direkt an die Gemeinde-Einwohnerkontrollen zu richten waren, sondern aufgrund einer Anweisung der Bundesanwaltschaft via Polizeidirektion erledigt werden mussten (vgl. z. B. Dossier Z 6.2943, Rechenschaftsbericht des Regierungsrates 1939).
Herausgabe von Zeitschriften
Aufgrund eines Bundesratsbeschlusses vom 30.12.1941 musste zuhanden der Bundesanwaltschaft Stellung zur Herausgabe von Zeitschriften genommen werden (einige einschlägige Dossiers sind auch in Rubrik XIV, Verschiedenes, abgelegt worden).
Creation date(s):1913 - 1954
Level:Klasse
 

Usage

Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=6927
 

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