Berufsschule für Gesundheits- und Krankenpflege Südhalde, 1959-2009 (Fonds)

Archive plan context


Title:Berufsschule für Gesundheits- und Krankenpflege Südhalde
Inhalt und Form:Die Unterlagen der Südhalde bestehen hauptsächlich aus den so genannten Verwaltungsakten, das heisst Akten der Schulleitung wie Jahresberichte, Protokolle und Jahresrechnungen, Akten der Trägervereine, also des Schulvereins und des Vereins privater psychiatrischer Anstalten sowie Akten der Aufsichtsorgane, das heisst der Schulkommission bzw. des Schulvorstands und des Schweizerischen Roten Kreuzes.
Darüber hinaus sind Lehrpläne, Lehrmittel und Unterlagen zu den jeweiligen Klassen bzw. Kurse sowie schriftliche Arbeiten und Prüfungen enthalten.
Andere Namen:Private Schule für psychiatrische Krankenpflege (1959-1969)
Südhalde, Schule für psychiatrische Krankenpflege (1970-1995)
Südhalde, Berufsschule für Gesundheits- und Krankenpflege (ab 1996)
Creation date(s):1959 - 2009
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Number:1403
Aktenbildner:Am 12.02.1959 wurde der Verein privater psychiatrischer Anstalten VPPA durch die Kliniken Hohenegg, Kilchberg, Littenheid, Obere Halden, Schlössli, Bergheim und die Schweizerische Anstalt für Epileptische mit dem Zweck gegründet, das "berufliche Bildungswesen in den dem Verein angeschlossenen Anstalten nach den Richtlinien der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie zu fördern, die Ausbildungskurse zentral und schulmässig durchzuführen und eine private Nervenheilanstalt zu gründen". Bereits im April 1959 fand der erste zentrale Einführungskurs für psychiatrische Krankenpflege mit 23 Schülern in der Klinik Schlössli statt. Im Herbst 1959 wurden die Kurse ins Bibel- und Erholungsheim Männedorf (vormals Zeller'sche Anstalt) verlegt.
1960 wurde mit der Planung eines eigenen Schulhauses begonnen. Die Trägerschaft lag bei dem am 15.11.1962 durch den VPPA gegründeten Verein der Schule für psychiatrische Krankenpflege mit Sitz in Zürich. Der gemeinnützige Verein bezweckte den Bau, den Unterhalt und den Betrieb einer Berufsschule für die Ausbildung und Fortbildung in psychiatrischer Akut- und Langzeitpflege.
Bis 1964 fanden die Kurse für das angehende Psychiatriepflegepersonal weiterhin im Bibel- und Erholungsheim in Männedorf statt. Am 24.09.1964 wurde das eigene Schulhaus an der Südstrasse 115 in Zürich-Riesbach eröffnet. Seither erhielt der Verein kantonale Subventionen. Der Name "Private Schule für psychiatrische Krankenpflege" wurde 1970 in "Südhalde, Schule für psychiatrische Krankenpflege" geändert. 1996 wurde die Schule in "Südhalde, Berufsschule für Gesundheits- und Krankenpflege" umbenannt. Sie war die grösste vom Schweizerischen Roten Kreuz SRK anerkannte Ausbildungsstätte dieser Art in der Schweiz.
Die Ausbildung in der Südhalde passte sich laufend den neuen Bestimmungen an. Von 1964 bis 1969 konnte in der Schule eine dreijährige Ausbildung zur Psychiatrieschwester bzw. zum Psychiatriepfleger mit dem Diplomexamen für psychiatrische Krankenpflege der Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie abgeschlossen werden. Dieses Diplom war vom SRK anerkannt. Die Lernenden erwarben sich die theoretischen Grundlagen an der Südhalde. Die praktische Ausbildung erfolgte in einer der Schule angeschlossenen psychiatrischen Klinik.
Ende 1965 wurde eine Abteilung für Chronischkrankenpflege eingerichtet. Damit nahm zum ersten Mal eine Schule die Ausbildung von Pflegerinnen und Pflegern für Betagte und Chronischkranke an die Hand. Eine Aufteilung des Berufs drängte sich unter anderem deshalb auf, weil es nicht mehr möglich war, den ganzen notwendigen Nachwuchs an Pflegepersonal durch die anspruchsvolle dreijährige Ausbildung zu schleusen. Der erste Ausbildungsgang startete im Januar 1966. Die Ausbildung dauerte 18 Monate und endete mit dem Erhalt eines Fähigkeitsausweises des SRK. Ende 1974 wurde diese Ausbildungsmöglichkeit wegen fehlender Praktikumsplätze wieder aufgehoben.
Am 01.07.1968 traten die Richtlinien des Schweizerischen Roten Kreuzes SRK für die Ausbildung in psychiatrischer Krankenpflege in Kraft. Die Südhalde passte daraufhin ihr Ausbildungs- und Unterrichtsprogramm an. Am 12.11.1969 wurde die Schule sowie die angeschlossenen Schulkliniken vom SRK als Ausbildungsstätten anerkannt. Die Ausbildung dauerte weiterhin drei Jahre und wurde mit dem schweizerischen Diplom für psychiatrische Krankenpflege abgeschlossen. Die Schüler erwarben die theoretischen Grundlagen an der Südhalde. Die praktische Ausbildung erfolgte in einer frei wählbaren Schulklinik.
Anfangs der 1990er-Jahre führte das SRK verschiedene Pflegeausbildungen (z. B. Allgemeine Krankenpflege AKP, Psychiatrische Krankenpflege PsyKP, Praktische Krankenpflege FA SRK) in die beiden Diplomausbildungen Gesundheits- und Krankenpflege Diplomniveau I und Diplomniveau II zusammen. Die Südhalde übernahm die neuen Richtlinien 1996 und bot damit eine breit angelegte Grundausbildung in Gesundheits- und Krankenpflege mit einer Schwerpunktausbildung in der psychiatrischen Akut- und Langzeitpflege an. In diesen Ausbildungsgang war der Abschluss DN I integriert, der nach drei Jahren erreicht wurde und die Grundlage zur vierjährigen Berufsausbildung DN II (höchste Grundausbildungsstufe) bildete.
Die Schule diente neben der Ausbildung auch der Fortbildung. Sie führte periodisch Kurse für diplomierte Psychiatriepflegerinnen und Psychiatriepfleger durch. Weiter stiftete der Trägerverein der Südhalde seit 1985 jährlich den Südhaldepreis zur Förderung der psychiatrischen Krankenpflege in der Schweiz.
Im Jahr 2002 wurden die Gesundheitsschulen im Kanton Zürich neu der Bildungsdirektion unterstellt und in das Mittelschul- und Berufsbildungsamt MBA integriert. Im Januar 2004 entschied der Regierungsrat des Kantons Zürich auf Antrag der Bildungsdirektion, alle bestehenden 26 Schulen im Gesundheitswesen nach einer Übergangszeit zu schliessen und ab 2006 keine neuen Leistungsaufträge mehr zu erteilen. Alle Ausbildungen im Gesundheitswesen sollten im Kanton Zürich an zwei neuen Standorten in Zürich und Winterthur konzentriert werden. 2005 fand das letzte Schuljahr mit Vollbetrieb an der Südhalde statt. Ab 2006 begann die Südhalde mit dem Leistungsabbau und leitete den Prozess der Schulschliessung ein. Am 30.09.2009 stellte die Südhalde ihren Betrieb nach 50 Jahren und 2038 Ausbildungsabschlüssen ein.

Präsidenten des Schulvereins:
1959-1962 Max Hinderer
1962-1970 Walter Grimmer
1970-1978 Hans Schwyn sen.
1978-1993 Eugen Klöti
1993-2009 Hans Schwyn

Schulleitung:
1959-1984 Hanna Grieder
1984-1992 Peter Röösli
1992-2009 Ernst Grossenbacher
Fondsgeschichte:Durch das neue Bildungsgesetz und die strukturellen Änderungen in den Berufen des Gesundheitswesens im Kanton Zürich wurde die Berufsschule für Gesundheits- und Krankenpflege Südhalde per Ende September 2009 geschlossen. Im Rahmen dieser Schliessung gelangte mit der Ablieferung 2009/075 ein Teil der Unterlagen ins Staatsarchiv. Die Unterlagen wurden als Bestand W II 92 unter der Leitung von Christoph Lengstorf durch Nicole Stadelmann von März 2011 bis März 2012 erschlossen.
Da der Verein Südhalde weiterbesteht, ging bei der Auflösung der Schule ein Teil der Unterlagen an den Verein über. Es handelte sich dabei insbesondere um Unterlagen zum Südhalde-Preis (besteht weiterhin), zum Gebäude (wurde an die Schweizerische Epilepsie-Stiftung verkauft) sowie noch aufbewahrungspflichtige Unterlagen zu Finanzen und Personal. Weiter blieben auch diverse Fotografien von 1959-2009 beim Verein. Die Unterlagen des Vereins Südhalde wurden im Archiv der Clienia Schlössli AG in Oetwil am See aufbewahrt. Nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen gelangten diese restlichen Akten mit den Ablieferungen 2019/062 und 2019/082 ins Haus. Sie wurden als Bestand W II 35 von Januar 2021 bis November 2021 durch Julia Kühni erschlossen.
Access regulations:Es gelten die gleichen Einschränkungs- und Schutzfristen wie für staatliche Unterlagen.
Bestände:W II 35, W II 92
Level:Fonds
 

Usage

Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=611324
 

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