Massnahmenzentrum Uitikon MZU, 1999-2009 (Fonds)

Archive plan context


Title:Massnahmenzentrum Uitikon MZU
Inhalt und Form:Die Unterlagen dieses Fonds stammen aus der Zeit ab 1999 und bestehen hauptsächlich aus Sitzungsprotokollen, aus Kontrollen und Journalen aus dem Bereich des Massnahmenvollzugs sowie aus Fotodokumentationen zu Ausflügen und Lagern.
Andere Namen:Arbeitserziehungsanstalt Uitikon (bis 31.12.2005)
Creation date(s):1999 - 2009
Running meters:1.21
Gigabyte:0.06
Number:37
Aktenbildner:Die ersten zwei Jahrzehnte nach der Eingliederung des MZU ins Amt für Justizvollzug JuV in der Direktion der Justiz und des Innern per 01.01.1999 waren geprägt von einer Übernahme zusätzlicher Vollzugsaufgaben, von einem Wandel der Insassen- bzw. Klientenschaft und von einer Veränderung des Behandlungskonzepts.
Als Folge des Inkrafttretens des neuen Jugendstrafgesetzes im Jahr 2007 wurde das MZU vom Ostschweizer Strafvollzugskonkordat und vom Bundesamt für Justiz ausgewählt für die Übernahme neuer Vollzugsaufgaben. Es sollte zukünftig Jugendliche und junge Erwachsene in verschiedenen strafrechtlichen Regimes "unter einem Dach" aufnehmen können. Konkret bedeutete dies, dass das MZU das bisherige Angebot der Massnahmen an jungen Erwachsenen auf der Basis des Strafgesetzes um die Angebote der geschlossenen Unterbringung und des Freiheitsentzugs (bis vier Jahre) von Jugendlichen auf der Basis des Jugendstrafgesetzes ergänzte. Dafür waren umfangreiche bauliche Anpassungen nötig, die in den Jahren 2008-2014 durchgeführt wurden.
Die Klientel wandelte sich insofern, als im MZU nun nur noch männliche Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 25 Jahren platziert wurden und werden, welche sich schwere und schwerste (Gewalt-)Delikte haben zuschulden kommen lassen. Für diese stehen insgesamt 64 Plätze zur Verfügung, davon 30 in der Geschlossenen Abteilung und 34 in der Offenen Abteilung zusammen mit der Wohngruppe Austritt.
Während um die Jahrtausendwende die Resozialisierung durch eine Ausbildung in den damaligen Produktionsbetrieben, die Betreuung auf den sozialpädagogischen Wohngruppen unter dem zentralen Aspekt "Nacherziehung" und die Einzeltherapie durch den externen Psychiater den Anstaltsalltag prägten, wurde im Lauf der folgenden Jahre ein Drei-Säulen-Modell von Schul- und Berufsbildung, Sozialpädagogik und deliktorientierter Therapie entwickelt mit dem Hauptziel, die Risiken zur Begehung neuer Straftaten auf ein Minimum zu reduzieren. Das zentrale fachliche Denk- und Handlungsmodell bildet dabei - ausgehend vom Grundverständnis des individualisierten Massnahmenvollzugs - die sogenannte Risikoorientierte Täterarbeit ROTA.
Das MZU bietet die Möglichkeit einer qualifizierten Berufsausbildung, wofür eine interne Berufsschule und verschiedene Ausbildungsbetriebe zur Verfügung stehen. Berufsausbildungen werden in der Schreinerei, der Malerei, dem Metallbau, der Gärtnerei, der Hauswirtschaft, der Küche, dem Technischen Dienst sowie in Partnerbetrieben angeboten. Zu letzteren gehören primär die Waldegg-Autogarage und der - 2005 ausgegliederte - Landwirtschafts-Pachtbetrieb Schlossgut.

Direktoren:
1987-2001 Victor Gähwiler
2001-2014 Michael Rubertus
Seit 2014 Gregor Tönnissen

Benutzte Quellen und Literatur:
Staatskalender des Kantons Zürich
Das MZU im Porträt der LIZ (az Limmattaler Zeitung), hrsg. vom Amt für Justizvollzug des Kantons Zürich, Zürich 2011
Bieler, Dorothea; Büttner, Dominic: Von der Arbeitserziehungsanstalt zum neuen Massnahmenzentrum Uitikon 2001-2004, hrsg. vom Amt für Justizvollzug des Kantons Zürich, Zürich 2014
Rubertus, Michael: Massnahmenzentrum Uitikon - heute und morgen, in: Weihnachts-Kurier Uitikon, 28. Jg (2007), S. 43-46
Fondsgeschichte:Im Januar 2007 und im Dezember 2009 lieferte das Massnahmenzentrum Uitikon Unterlagen ab, die sowohl die Zeit vor als auch die Zeit nach der institutionellen Neueinteilung der Anstalt ins Amt für Justizvollzug der Direktion der Justiz und des Innern am 01.01.1999 betrafen. Die beiden Ablieferungen wurden je gesamthaft erschlossen als Bestand Z 307 (unter der Leitung von Josef Zweifel und Bettina Tögel durch eine Praktikantin von März bis Oktober 2008) und als Bestand Z 433 (durch Christoph Lengstorf von November 2010 bis Oktober 2011). Ihre Unterlagen wurden jedoch zwei verschiedenen Fonds zugeordnet: die Akten mit Anfangsjahren vor 1999 dem Fonds Arbeitserziehungsanstalt Uitikon, die Akten mit Anfangsjahren ab 1999 dem hier beschriebenen Fonds Massnahmenzentrum Uitikon. In Bezug auf die MZU-Aktengruppen enthielt die Ablieferung 2007/006 nur ein Dossier mit allgemeinen Dokumentationsunterlagen über das MZU aus dem Jahr 2006. Mit der Ablieferung 2009/120 dagegen gelangten diverse Sitzungsprotokolle und Kontrollunterlagen aus den Bereichen der Leitung und des Vollzugs ins Staatsarchiv, zudem etliche Fotografien.
Der Fondsbeschrieb wurde von Matthias Wild im Juli 2019 angefertigt.
Bestände:DS 105, Z 307 (Teil), Z 433 (Teil)
Level:Fonds
Weblinks:Website des Massnahmenzentrums Uitikon
 

Related units of description

Related units of description:Fortsetzung von:
Arbeitserziehungsanstalt Uitikon, 1878-2001 (Fonds)
 

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Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

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URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=534057
 

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