Title: | Hottinger älter und Compagnie, Zürich |
Inhalt und Form: | Der Fonds enthält Finanzunterlagen und Unterlagen zum Liegenschaftsunterhalt. |
Andere Namen: | Keller, Zürich (1680) Keller und Cramer, Zürich (1707) Hottinger, Zürich (1742) Witwe Hottinger und Söhne, Zürich (1744) Hottinger, Zürich (1762) Hottinger-Hess, Zürich (1792) |
Creation date(s): | 1743 - 1813 |
Running meters: | 0.48 |
Number: | 7 |
Aktenbildner: | Johann Keller-Müller (1657-1733) gründete 1680 das Seiden- und Baumwollhandelshaus, das später unter dem Namen Hottinger bekannt wurde. Das Handelshaus hatte seinen Sitz im Familiengut "Haus zum Vogelsang" im Stadelhofenquartier sowie in den Häusern "Zur Farb" und "Zum grünen Zweig", zu denen Kämbel- und Ferggerstuben, Färbereien, Purgierhäuser und Seidenräder gehörten. 1707 heiratete Keller-Müllers Tochter Elisabeth den späteren Teilhaber Johann Cramer (1680-1742). Das Geschäft wurde nun unter dem Namen "Keller und Cramer" geführt. Keller kaufte 1714 den benachbarten Herrensitz "Zum langen Stadelhofen" mit grossem Gelände ("Lochmanngut"). Im neuen Firmensitz befanden sich Kontor und Lagerräume sowie die Ferggerstuben, in denen die Mittelsmänner die Rohstoffe an die Heimarbeiter verteilten und die Fertigprodukte überprüften und weiterversandten. Johann Cramer trat als Geschäftsführer auf. 1725 trat Johann Keller-Müller Johann Cramer und den beiden inzwischen als Teilhaber aufgenommenen Söhnen Johann Keller (1697-1729) und Hans Jacob Keller-Hess (1701-1771) das Handelshaus ab. Nach dem frühen Tod des Sohnes Johann Keller wurde seine Witwe 1729 ausbezahlt; 1730 übernahm Johann Cramer dann auch die Geschäftsanteile von Hans Jacob Keller-Hess, der eine Amtslaufbahn verfolgte. Unter Johann Cramers Leitung expandierte die Firma; nach bezahlten Pfundzöllen stand die Firma im Jahr 1736 an zweiter Stelle unter 212 zürcherischen Handelshäusern. Nach Cramers Tod führte einer der drei Schwiegersöhne die Firma weiter, Johann Hottinger (1712-1744), der 1734 Anna Cramer (1713-1780) geheiratet hatte. Hottinger verstarb jedoch bereits zwei Jahre nach der Übernahme der Geschäftsleitung. Anna Hottinger-Cramer führte die Leitung des Handelshauses fort und nahm später ihre drei Söhne als Geschäftsteilhaber auf. 1762 verkaufte die Firma "Witwe Hottinger und Söhne" das Haus "Zum langen Stadelhofen" und übernahm das Haus "Zum kleinen Pelikan" im Thalacker. Gleichzeitig wurde der älteste Sohn Johann Heinrich Hottinger-Esslinger (1734-1808) zum alleinigen Geschäftsinhaber ernannt. Die Firma betrieb unter Johann Heinrich Hottinger weiterhin Handel und Fabrikation von Florettseide, Baumwolle und Leinen. Sie diversifizierte nun aber auch in den Bankbereich. Johann Heinrich Hottinger-Esslinger gehörte zu den wichtigsten Förderern von Zürcher Anlagen in Frankreich. Der Neffe Hans Conrad Hottinger (1764-1841) sollte später mit einem Compagnon ein angesehenes Bankhaus in Paris gründen, das er unter dem Namen "Messieurs Hottinger et Co." weiterführte. 1794 beteiligte Johann Heinrich Hottinger seinen Schwiegersohn Martin Hess am Geschäft, das nun bis zu seiner Ende Februar 1807 stattfindenden Liquidation unter dem Namen "Hottinger-Hess" lief. Buch führte der Bruder Johann Rudolf Hottinger-Stockar (1739-1809), der auch Besitzer des Grundstücks war. Die "Hottinger-Hess" ging 1807 direkt in die "Hottinger älter und Comp." über. Johann Heinrich Hottinger verband sich dabei kurz vor seinem Tod mit Schwiegersohn Alexander Hirzel de St. Gratien, Johann Holzhalb und Heinrich Weckesser. 1813 wurde die Firma endgültig aufgelöst.
Teilhaber: Johann Keller-Müller (1657-1733) Johann Keller (1697-1729) Hans Jacob Keller-Hess (1701-1771) Johann Cramer-Keller (1680-1742) Johann Hottinger-Cramer (1712-1744) Anna Hottinger-Cramer (1713-1780) Johann Hottinger-Lavater (1738-1797) Hans Rudolf Hottinger-Stockar (1739-1809) Johann Heinrich Hottinger-Esslinger (1734-1808) Martin Hess (1741-1825) Alexander Hirzel de St. Gratien (1757-1832) Jacob Holzhalb Heinrich Weckesser
Benutzte Literatur: Cramer, Robert: Der französische Finanzmann Baron Hans Conrad Hottinger (1764-1841) und seine Vorfahren Handelshaus "Keller, Cramer, Hottinger" (1680-1807) zum langen Stadelhofen und zum kleinen Pellikan, in: Zürcher Taschenbuch 111 (1991), S. 74-95 Hürlimann, Katja: "Hottinger (Kaufleute)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.11.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/023812/2006-11-16/, konsultiert am 01.07.2024 |
Fondsgeschichte: | Arnold Escher (1873-1948), Mitglied der Stadtzürcher Familie Escher vom Glas und Professor für Privatrecht, überliess den Bestand Ende September 1915 dem Staatsarchiv als Schenkung. Das Geschenkbuch des Staatsarchivs vermerkt den Eingang für "nach dem 26. September" 1915 (NN 506.2, S. 25). Der Schenkungsvertrag sowie Bewertungsunterlagen sind nicht überliefert. Der Bestand wurde im Anschluss im Pertinenzarchiv unter den Signaturen D 225 – D 228 verzeichnet. Er wurde im Juli 2024 unter der neuen Provenienzsignatur Z 1196 von Daniela Saxer nacherschlossen. |
Access regulations: | Es gelten die gleichen Schutzfristen wie für staatliche Unterlagen. |
Publications: | Cramer, Robert: Der französische Finanzmann Baron Hans Conrad Hottinger (1764-1841) und seine Vorfahren Handelshaus «Keller, Cramer, Hottinger» (1680-1807) zum langen Stadelhofen und zum kleinen Pellikan, in: Zürcher Taschenbuch 111 (1991), S. 74-95 |
Related material: | A 369.11, Nr. 35 A 26.17, Nr. 48 A 49.4 a |
Bestände: | Z 1196 |
Level: | Fonds |
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Related units of description |
Related units of description: | Siehe: A 26.17 Verschiedene Personalien aus dem Zürcher Gebiet, 1732-1740 (Dossier)
Siehe: A 49.4 a Bauamt, 1704-1725 (Dossier)
Siehe: A 369.11 Fremde Personen, 1701-1750 (Dossier)
Versetzt von: [D 207 - D 1586] Firmen, 1657-20. Jh. (Klasse)
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Usage |
Permission required: | [Leer] |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | [Leer] |
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URL: | https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=5119173 |
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