Beamtenversicherungskasse, 1926-1993 (Fonds)

Archive plan context


Title:Beamtenversicherungskasse
Inhalt und Form:Die Akten bestehen hauptsächlich aus Versichertendossiers der Beamtenversicherungskasse BVK.
Zudem sind Statuten, Reglemente, Versichertenjournale, Unterlagen zur Verwaltungsreform und zum EDV-Projekt sowie Hefte mit Richtlinien für Vertrauensärzte vorhanden.
Creation date(s):1926 - 1993
Running meters:14.97
Number:3492
Aktenbildner:Mit dem Gesetz vom 12.09.1926 wurde die Versicherungskasse für Beamte, Angestellte und Arbeiter des Kantons Zürich errichtet. Die kantonale Beamtenversicherungskasse sollte zum zusätzlichen finanziellen Schutz im Alter, bei Erwerbsunfähigkeit und bei Tod dienen. Durch entsprechende Verträge stand sie auch Angestellten von Gemeinden, von öffentlich-rechtlichen Korporationen des Kantons Zürich und von gemeinnützigen Anstalten, die vom Kanton unterstützt wurden, offen. Damit mit der Gründung der Versicherungskasse nicht ein neues Amt geschaffen werden musste, versuchte der Regierungsrat, die Kasse einer bestehenden Organisationseinheit zuzuteilen. Nach einem Altersrücktritt des Salzverwalters wurde 1927 dessen bisheriges Stellenprofil, die Führung des Salzamtes, für den Nachfolger um die Aufgabe der Leitung der Beamtenversicherungskasse erweitert.
Bereits 1923 hatte sich die Direktion der Finanzen neu organisiert, wobei in einer Allgemeinen Abteilung, die dem Direktionssekretär unterstellt war, verschiedene Unterabteilungen zusammengefasst wurden, darunter auch das Salzamt.
Am 01.01.1950 wurde die Beamtenversicherungskasse dem neuen AHV-Gesetz angepasst, was zur Folge hatte, dass auch Volksschullehrer, Pfarrer und Angehörige der Kantonspolizei in die Kasse eingegliedert wurden. Mit der zunehmenden Erweiterung der BVK fielen immer mehr Aufgaben im Rechnungsverkehr und dem Geschäftsbereich an, so dass der Regierungsrat 1955 einerseits beschloss, dem Kanzleisekretär zusätzlich zu seinem Auftrag der Rechnungsführung auch den Aufgabenbereich des Adjunkten zu übertragen. Andererseits sprach sich der Regierungsrat dafür aus, den Pflichtenkreis von einem der drei Kanzlistinnen und Kanzlisten zu erweitern, indem die Stelle mit mehr verantwortungsvollen Aufgaben ausgestattet werden sollte. Die Personalunion zwischen dem Verwalter des kantonalen Salzamtes und dem Verwalter der Beamtenversicherungskasse wurde 1957 aufgehoben. Die Beamtenversicherungskasse verfügte fortan über einen eigenständigen Leiter, blieb aber bis vermutlich 1973 eine Unterabteilung der Allgemeinen Abteilung. Von 1971 bis 1975 wird die Beamtenversicherungskasse in den Regierungsratsbeschlüssen als Abteilung Beamtenversicherungskasse bezeichnet, in den Berichten des Regierungsrats jedoch nur als Beamtenversicherungskasse. Ab den 1980er-Jahren wird in beiden Quellen die Bezeichnung Beamtenversicherungskasse verwendet.
1971 wurde eine Erneuerung des kantonalen Gesetzes über die Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenversicherung des Staatspersonals von der Zürcher Stimmbevölkerung angenommen. Zentral war einerseits ein Vertrag des Kantons Zürich mit den Zürcher Gemeinden, den öffentlichen Körperschaften und den gemeinnützigen Institutionen, der den Angestellten eine Einordnung in die Beamtenversicherungskasse ermöglichte. Andererseits konnte sich auch das Personal von Fürsorgeeinrichtungen sowie Mittelschul- und Hochschullehrer der BVK anschliessen. Dies führte dazu, dass die Beamtenversicherungskasse in den folgenden Jahren einen markanten Anstieg an Eintritten zu verzeichnen hatte und sie für ihren Aufgabenbereich deshalb mehr Personal benötigte.
Aufgrund des erlassenen Bundesgesetzes (kurz BVG) , das ein Obligatorium der beruflichen Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge vorsah, blieb die Beamtenversicherungskasse zwar der Direktion der Finanzen unterstellt, die Aufsicht über alle Personalvorsorgeeinrichtungen, und somit auch die BVK, hatte ab dem 01.01.1985 aber das neu geschaffene Amt für berufliche Vorsorge, welches der Direktion des Inneren untergeordnet war. 2003 wurde ein Gesetz angenommen, das die Beamtenversicherungskasse verselbstständigen und in eine privatrechtliche Stiftung überführen sollte. Sie hatte als Trägerin der Vorsorgeeinrichtung zu fungieren. Das Gesetz trat 2007 in Kraft, doch bis zur finalen Verselbstständigung blieb die BVK als unselbstständige Anstalt des öffentlichen Rechts Teil der kantonalen Verwaltung. Ab dem 01.01.2014 löste sich die Beamtenversicherungskasse von der Finanzdirektion und wurde eine selbstständige öffentlich-rechtliche Anstalt des Kantons Zürich mit einem eigenen Stiftungsrat und dem Namen BVK Personalvorsorge des Kantons Zürich.

Literatur und Quellen:
Gesetz über die Alters-, Invaliditäts-, und Hinterbliebenenversicherung der Beamten, Angestellten und Arbeiter des Kantons Zürich vom 12.09.1926 (StAZH OS 33, S. 327-334). Das Gesetz trat rückwirkend per 01.07.1926 in Kraft (StAZH MM 3.40, RRB 1926/1870).
Gesetz vom 29.01.1950 über die Einordnung der Volksschullehrer, Pfarrer und Angehörigen der Kan-tonspolizei in die kantonale Beamtenversicherungskasse und die entsprechende Anpassung an das Beamtenversicherungsgesetz (StAZH OS 38, S. 392-395)
Gesetz vom 05.12.1971 über die Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenversicherung des Staatsper-sonals (StAZH OS 44, S. 358-362)
Gesetz über die Verselbstständigung der Versicherungskasse für das Staatspersonal vom 10.02.2003 (StAZH OS 58, S. 102; Inkrafttreten: 1. Mai 2007 (StAZHOS 62, S. 152))
Bundesgesetz vom 25. Juni 1983 über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG), https://fedlex.data.admin.ch/eli/oc/1983/797_797_797 (Stand 06.12.2023)
Verordnung über die berufliche Vorsorge vom 17.08.1983 (StAZH OS 48, S. 822-826)
Regierungsratsbeschluss vom 24.03.1927: Kantonale Salzverwaltung und Beamtenversicherung (StAZH MM 3.41, RRB 1927/0560)
Regierungsratsbeschluss vom 09.06.1955: Beamtenversicherungskasse, Stellenplan (StAZH MM 3.91, RRB 1955/1709)
Regierungsratsbeschluss vom 20.06.1957: Finanzverwaltung, Salzverwaltung, Stellenplan und Personal (StAZH MM 3.95 RRB 1957/2202)
Regierungsratsbeschluss vom 27.06.1935: Finanzdirektion, Erneuerungswahlen (StAZH MM 3.50, RRB 1935/1938)
Regierungsratsbeschluss vom 13.06.1963: Finanzdirektion, Erneuerungswahlen (StAZH MM 3.108, RRB 1963/2097)
Regierungsratsbeschluss vom 25.05.1967: Finanzdirektion, Erneuerungswahlen (StAZH MM 3.120, RRB 1967/2128)
Regierungsratsbeschluss vom 09.09.1971: Beamtenversicherungskasse, Stellenplan (StAZH MM 3.133, RRB 1971/4990)
Regierungsratsbeschluss vom 30.01.1973: Beamtenversicherungskasse, Stellenplan (StAZH MM 3.137, RRB 1973/0459)
Regierungsratsbeschluss vom 12.02.1975: Beamtenversicherungskasse, Stellenplan (StAZH MM 3.143, RRB 1975/0675)
Regierungsratsbeschluss vom 12.12.1984: Beamtenversicherungskasse, Stellenplan (StAZH MM 3.173, RRB 1984/4651)
Regierungsratsbeschluss vom 19.06.1991: Beamtenversicherungskasse, Stellenplan (StAZH MM 3.196, RRB 1991/2057)
Regierungsratsbeschluss vom 04.07.2014: Fusionsbeschluss (RRB 2014/728, https://www.zh.ch/de/politik-staat/gesetze-beschluesse/beschluesse-des-regierungsrates/rrb/regierungsratsbeschluss-728-2014.html)
Geschäftsbericht des Regierungsrates von 1975 (StAZH, DS 117.1.114)
Geschäftsbericht des Regierungsrates von 1991 (StAZH, DS 117.1.130)
Staatskalender des Kantons Zürich der Jahre 1971–1973 (StAZH, DS 100.20.121)
Staatskalender des Kantons Zürich der Jahre 1973–1975 (StAZH, DS 100.20.122)
Beamte der Finanzdirektion (StAZH Z 14.2177)
Verwaltungsreglement der Versicherungskasse für das Staatspersonal vom 23.08.1972 (StAZH OS 44, S. 564-575).
Fondsgeschichte:Der Fonds besteht aus sechs Ablieferungen der Beamtenversicherungskasse zwischen 1989 und 2006.
Die Versichertendossiers kamen als Ablieferungen 1993/010 und 1991/025 ins StAZH. Die Ablieferung 1989/023 beinhaltete die Statuten, Reglemente, Richtlinien sowie Unterlagen zur Verwaltungsreform und Vertrauensärzten, die Ablieferung 1994/029 die EDV-Unterlagen. Die Ablieferung 2006/084 bestand aus zwei Vesichertenjournalen. Die Nachbewertung von 2023 hatte zur Folge, dass die Ablieferung 1993/038, bestehend aus Versichertendossiers der Nachnamen N-Z, vollständig kassiert werden konnte, da eine systematische Auswahl der Versichertendossiers des Nachnamens B erfolgte.
Die Akten der fünf restlichen Ablieferungen wurden als Bestand Z 1162 von Januar bis Juni 2024 von Rafael Steffen, Alberto Fasulo und einem Praktikanten erschlossen. Die Projektleitung lag bei Fabiano De Pasquale.
Bestände:Z 1162
Level:Fonds
 

Usage

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