Bezirksgesangverein Uster, 1878-2017 (Fonds)

Archive plan context


Title:Bezirksgesangverein Uster
Inhalt und Form:Der Fonds besteht hauptsächlich aus Protokollen des Vorstands und der Delegiertenversammlung, Protokollen der Bezirksdelegiertenversammlung, Korrespondenz, Jubiläumsschriften, Statuten, Kassa- bzw. Postcheckbücher und Jahresrechnungen sowie aus Unterlagen zu Veranstaltungen wie die Bezirkssängertage oder die Kindersingtage.
Related corporations/Families/Persons:Chorverband Zürcher Oberland (Nachfolgeinstitution ab 01.04.2017)
Creation date(s):1878 - 2017
Running meters:1.46
Number:67
Aktenbildner:Die Gründung säkularer Gesangvereine im Kanton Zürich und anderen Kantonen ist in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts anzusiedeln und ist eng mit dem Namen Hans Georg Nägeli verknüpft. Er setzte sich im Zuge der politischen und sozialen Aufklärung u.a. in Anlehnung an Johann Heinrich Pestalozzi stark für die musikalische Volksbildung ein. Nägeli verstand Gesang als Mittel zur Bildung und Menschenveredlung. Das 1805 von ihm gegründete Zürcherische Singinstitut war die erste nicht-kirchliche Sängerschule. Den drei Abteilungen Gemischter Chor, Töchterchor und Kinderchor gliederte er 1810 einen Männerchor an, aus dem 1826 der Sängerverein der Stadt Zürich hervorging.
1825 wurde die erste Chorvereinigung im Kanton Zürich, der "Sängerverein vom Zürichsee", in Wädenswil gegründet, dem sich die Gesangsvereine der Gemeinden am See anschlossen. Insbesondere das Recht der Gründung von Vereinen hatte zu einem Anstieg der Gesangvereinsgründungen geführt. Der Männergesang wurde bald vorherrschend. Vielfach aus gemischten Chören hervorgehend, verstanden sich die Männergesangvereine oft als Teil der liberalen Bewegung, weshalb viele Lieder politisch-patriotischen Charakters gesungen wurden. Das 19. und 20. Jahrhundert waren geprägt von Zusammenschlüssen verschiedener Vereine: Es gründeten sich Bezirks- und Kantonsverbände, 1842 der Eidgenössischen Sängerverein. 1888 folgte die Gründung des Arbeitersängerverbands, 1911 der Schweizerische Verband gemischter Chöre, 1942 der Verband der Schweizerischen Frauen- und Töchterchöre. 1977 schlossen sich der Eidgenössische Sängerverein, der Schweizerische Verband gemischter Chöre und derjenige der Frauen- und Töchterchöre zur Schweizerischen Chorvereinigung zusammen.

Im Herbst 1845 vereinigten sich die Vertreter einiger Chöre des Bezirks Uster, wählten eine Vorsteherschaft und beschlossen, im folgenden Jahr 1846 seinen ersten Sängertag in Uster durchzuführen. Der Verein bestand aus der Delegiertenversammlung, dem Vorstand, der Musikkommission und der Rechnungsprüfungskommission. Eine Vereinskasse zur Deckung allfälliger Defizite wurde 1857 eingerichtet. Gemäss den vorhandenen Statuten (1910 und 1993) sind die Organisationsstrukturen des Vereins relativ konstant geblieben. In den Bezirksgesangverein wurden Männerchöre, aber bereits im 19. Jahrhundert auch gemischte Chöre, Frauenchöre und Jugendchöre aufgenommen. Die Haupttätigkeiten des Vereins lagen in der Organisation und Durchführung von Bezirkssängertagen und Sängerfesten. Bis zur Auflösung des Vereins 2017 fanden Sängerfesttage entweder jährlich oder jedes zweite Jahr statt. In den letzten gut 15 Jahren seines Bestehens bot er seinen Mitgliedern auch Weiterbildungsanlässe z.B. in der Stimmbildung an oder organisierte Kindersingtage.
Wegen sinkenden Mitgliedschaftszahlen und der fehlenden Leitung des Vereins entschied die Delegiertenversammlung 2016, den BGVU aufzulösen. Die Mitgliederchöre des BGVU und der BGVU selbst wurden per 01.04.2017 in den Chorverband Zürcher Oberland integriert.

Verbandspräsidium:
1845-1849 Bosshard, Sekundarlehrer, in Uster
1850-1851 Jucker, Kantonsrat, in Wangen
1852-1854 Sieber, Sekundarlehrer, in Uster
1855-1859 Fahrner, Lehrer, in Hegnau
1860-1865 Wettstein, Lehrer, in Uster
1866-1876 J. C. Frei, Lehrer, in Uster
1876-1882 Russenberger, Gemeindeschreiber, in Uster
1883 Reithaar, Posthalter, in Uster
1884-1888 Wirz, Advokat, in Uster
1889-1892 Meister, Sekundarlehrer, in Dübendorf
1893-1905 E. Simmen, Sekundarlehrer, in Uster
1906-1908 Corti, Dr. phil., in Dübendorf
1908-1909 Rümeli, Lehrer, in Uster
1909-1910 vakant, Geschäftsführung: G. Isler
1910-1922 Albert Pünter, Sekundarlehrer, in Uster
1922-1928 A. Vogt
1928-1953 Emil Bertschi
1953-1971 Alfred Pfister
1972-1986 Heinz Sommer
1986-1997 Fredi Brunner
1997-2007 Elisabeth Sigg
2007-2017 Peter Steiner

Verbandsdirektion bzw. Bezirksdirigentinnen und Bezirksdirigenten:
1845-1851 Bodmer, Lehrer, in Riedikon
1852-1854 Stutz, Lehrer, in Mönchaltorf
1855-1867 Wirz, Sekundarlehrer, in Egg
1868 A. Boller, Lehrer
1869-1880 Merki, Lehrer, in Riedikon
1881-1906 Hans Hoppeler, Lehrer, in Egg
1906-1937 Ernst Baur, in Brüttisellen
1937-1950 Heinrich Ritter
1950-1965 August Rapold
1965-1974 Erwin Naef
1974-1986 Ferdinand Lackner
1986-1988 Hans Müller
1988-1993 Erwin Heusser
1993-2006 Jürg Tobler
2006-2011 Anita Thaler
2011-2017 Norah Bard
Fondsgeschichte:Das Staatsarchiv des Kantons Zürich hat im Rahmen des Schenkungsvertrags vom November 2018 in der Ablieferung 2018/047 diverse Akten des Bezirksgesangvereins Uster übernommen - einerseits aufgrund der Bedeutung der Gesangvereine (neben weiteren Vereinen) für die Entwicklung demokratischer Strukturen im jungen Kanton Zürich, andererseits als Ergänzung zu Ablieferungen des Kantonal-Gesangvereins. Die Ablieferung 2018/047 sowie Statuten und ein Heft zur Geschichte des Bezirksgesangvereins aus der Ablieferung 2023/026 des Zürcher Kantonal-Gesangvereins wurden als Bestand Z 1128 durch Ayse Kocakulah unter der Leitung von Florian Christen zwischen September und Oktober 2023 erschlossen.
Legal status:Verein
Access regulations:Es gelten die gleichen Einschränkungs- und Schutzfristen wie für staatliche Unterlagen.
Bestände:Z 1128
Level:Fonds
 

Usage

Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=5024816
 

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