Psychiatrische Klinik Hohenegg, 1912-2016 (Fonds)

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Title:Psychiatrische Klinik Hohenegg
Inhalt und Form:Der Fonds besteht aus den Krankengeschichten und der Patientenkartei der Psychiatrischen Klinik Hohenegg. Die Krankengeschichten der Frauen umfassen den Zeitraum von 1912 bis 2004, diejenigen der Männer den Zeitraum von 1913 bis 2009.
Andere Namen:Hohenegg, Anstalt für Gemüts- und Nervenkranke (1912-1919) bzw. Anstalt Hohenegg (gebräuchliche Form)
Nervenheilanstalt Hohenegg (1919-1951)
Sanatorium Hohenegg (1951-1975)
Psychiatrische Klinik Hohenegg (1975-30.09.1999)
Hohenegg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (01.10.1999-2005)
Privatklinik Hohenegg (ab 2006)
Creation date(s):1912 - 2016
Running meters:257.08
Number:25957
Aktenbildner:Auf Initiative des Zürcher Arztes Theodor Zangger (1864-1940) schlossen sich 1903 Zangger, der Pfarrer Rudolf Bodmer-Hess, der Rechtsanwalt Dietrich Schindler-Stockar, der Arzt Oberholzer-Gerber und John Syz-Schindler zu einem Komitee zur Gründung eines privaten, christlich geführten, "Asyls für Gemütskranke" zusammen. Das Komitee sammelte Geld und konnte 1908 die Liegenschaft Zumpernell erwerben. Aufgrund der erhöhten Lage der Liegenschaft gaben sie der geplanten Klinik den Namen Hohenegg.
Nach einer vierjährigen Projektierungs- und Bauphase trat am 31. Oktober 1912 die erste Patientin in die "Hohenegg, Anstalt für Gemüts- und Nervenkranke" ein. Der Begriff Anstalt wurde gewählt, um Verwechslungen mit dem von der Gemeinde Meilen geplanten "Krankenasyl" zu verhindern. Schon der erste Jahresbericht trägt jedoch anstatt des vollständigen Namens nur die verkürzte Form "Anstalt Hohenegg" im Titel. Diese verkürzte, aber häufiger verwendete Form des Namens wurde 1919 auf "Nervenheilanstalt Hohenegg" erweitert.
In drei Patientenklassen wurden vorwiegend Frauen aufgenommen, wobei die Klasse der bedürftigen Patientinnen quersubventioniert wurde. Die pflegerische Leitung im evangelisch-christlichen Sinne übernahmen die Diakonissen des Diakoniewerks Neumünster. Finanziert wurde der Betrieb durch den grossen Gutsbetrieb und Spenden.
Zu Beginn verfügte die Anlage über drei Patientenhäuser mit 120 Betten sowie einen Personalbestand von zwei Ärzten, zwölf Schwestern und zwölf Lernschwestern. In der ursprünglichen Planung waren drei weitere Häuser für eine Männerabteilung vorgesehen. Aus finanziellen Gründen konnten sie 1912 nicht gebaut werden. Erst in den 1970er-Jahren wurde beschlossen, die Klinik gemischtgeschlechtlich zu führen.
1951 wurde die Klinik in "Sanatorium Hohenegg" umbenannt. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten erfolgte 1975 eine Anlehnung der Klinik an den Kanton. Bedingung dafür war die Überführung des "Vereins zum Betrieb des Sanatoriums Hohenegg" in eine Stiftung. Am 1. Mai 1975 wurde deshalb die "Stiftung Psychiatrische Kllinik Hohenegg" eingerichtet. Gleichzeitig erfolgte auch die Umbenennung des Sanatoriums in "Psychiatrische Klinik Hohenegg". In den folgenden Jahren übernahm der Kanton die Defizitdeckung und die ausstehenden Investitionen mittels Subventionsbeiträgen.
Per 1. Oktober 1999 übernahm die Klinik Hohenegg als Grundversorgungsklinik den Sektor "Rechtes Zürichseeufer", das heisst die Zürichseegemeinden zwischen Zollikon und Meilen. Gleichzeitig wollte man mit einer Namensänderung den in der Klinik schon immer bedeutenden psychotherapeutischen Anteil an der psychiatrischen Behandlung stärker betonen. Die Klinik nannte sich deshalb neu "Hohenegg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie".
Auf Beschluss des Regierungsrats wurden der Klinik Hohenegg 2004 die Staatsbeiträge entzogen und die Schliessung der Klinik beschlossen. Die Stiftung legte jedoch beim Bundesrat Rekurs ein und entschied 2005, die Klinik als Privatklinik weiterzuführen. Am 23. September 2005 wurde die Privatklinik Hohenegg AG als hundertprozentige Tochter der Stiftung gegründet. Nach einer Schliessung der alten Klinik und einigen grösseren Umbauarbeiten im Herbst 2005 wurde der Betrieb in der Privatklinik Hohenegg im Januar 2006 wieder aufgenommen.
Die Privatklinik Hohenegg gilt heute als Kompetenzzentrum für Burnout und Lebenskrisen, für Depressionen und Angsterkrankungen sowie für Psychosomatik. Schwerpunkte sind zudem Zwangserkrankungen, posttraumatische Störungen und Substanzabhängigkeiten. Die Klinik bietet Platz für 70 stationäre Patienten, die von rund 170 Ärzten und Pflegepersonen betreut werden (Stand April 2016).

Benutzte Quellen und Literatur:
Fuhrer, Hansruedi: Die "Hohenegg". Hundert Jahre im Dienste kranker Menschen, in: Heimatbuch Meilen 52, 2012, S. 79-84
Fünfzig Jahre Sanatorium Hohenegg für Gemüts- und Nervenkranke, Meilen, 1912-1962. Jubiläumsbericht mit Jahresbericht 1961, Meilen 1962
Jahresberichte der Psychiatrischen Klinik Hohenegg
Fondsgeschichte:Mit den Ablieferungen 2001/049 und 2010/085 gelangten die Krankengeschichten und Patientenkarteien der Psychiatrischen Klinik Hohenegg aus dem Zeitraum von 1912 bis 2009 ins Staatsarchiv. Die Krankengeschichten wurden - soweit vorhanden - vollständig übernommen und als Bestand W II 91 unter der Leitung von Bettina Tögel und Regula Giger durch Jolanda Hunziker und weitere studentische Mitarbeitende und Aushilfen von August 2010 bis März 2012 erschlossen.
Legal status:Verein
Stiftung (ab 1975)
Access regulations:Es gelten die gleichen Einschränkungs- und Schutzfristen wie für staatliche Unterlagen.
Related material:Jahresberichte der Psychiatrischen Klinik Hohenegg (StAZH Bib. III Gi 4)
Bestände:W II 91, Z 963, Z 981, Z 990, Z 991
Level:Fonds
Weblinks:Website der Privatklinik Hohenegg
 

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Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

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URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=496033
 

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