Title: | Pädagogisches Zentrum Pestalozzihaus, Elsau-Räterschen |
Inhalt und Form: | Die Unterlagen des Pädagogischen Zentrums Pestalozzihaus bestehen hauptsächlich aus den so genannten Verwaltungsakten: Jahresberichte, Protokolle etc. Darüber hinaus ist eine Fotodokumentation vom Bau des Wohnhauses Sonnenhof enthalten. Aus dem Bereich Heim- und Schulbetrieb sind Lagertagebücher und Fotoalben überliefert. |
Creation date(s): | 1889 - 2006 |
Running meters: | 1.69 |
Gigabyte: | 2.11 |
Number: | 58 |
Aktenbildner: | Aufgrund des hohen Bedarfs an Arbeitskräften in der Industrie stiegen Ende des 19. Jahrhunderts die Bevölkerungszahlen in Winterthur rasant an. Selbstständige Bauern und Gewerbearbeiter wurden zu unselbstständigen Industriearbeitern. Diese sogenannte Proletarisierung hatte zur Folge, dass die traditionellen Familienstrukturen zerfielen und Armut die Eltern in die Fabriken zwang. Dadurch mangelte es vielen Kindern an elterlicher Zuwendung und der Deckung weiterer grundlegender Bedürfnisse. 1889 gründete die Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks Winterthur die "Kommission zur Versorgung verwahrloster Kinder im Bezirk Winterthur". Die neu gegründete Kommission kümmerte sich um die Unterbringung sozial benachteiligter Kinder und Jugendlichen bei Pflegefamilien. Am 1. Mai 1900 erwarb die Gemeinnützige Gesellschaft das "Landgut zum Felsenhof" in Räterschen mitsamt der Landwirtschaft, um dort eine Anstalt einzurichten. Durch die Einrichtung dieser ersten Räumlichkeiten wurde die erste Form des Pestalozzihaus ins Leben gerufen. Gleichzeitig änderte die Kommission ihren Namen zu "Kommission für Kinderversorgung im Bezirk Winterthur". 1926 übernahm die Kommission in der Rechtsform eines Vereins die Trägerschaft des Pestalozzihauses. 1960 wurden neue Räumlichkeiten realisiert, darunter der "Lindenhof" mit neuen Schlafräumen. Zusätzlich wurden die sanitären Anlagen ausgebessert. Ab 1970 wurden Schule und Heim vom Kanton offiziell anerkannt und subventioniert. Dies ermöglichte die Umsetzung weiterer Erneuerungspläne, darunter der Bau des Wohnheims Sonnenhof 1975, sowie die Erneuerung des Bauernbetriebs in den neunziger Jahren. Am 25. September 1974 beschloss die Kommission eine weitere Namensänderung vorzunehmen. Ab 1975 wirkte der Verein unter dem Namen "Kommission Pestalozzihaus Räterschen bei Winterthur". 2002 wurde neben dem Heimbetrieb die externe Tagesschule Eschenmosen (Bülach) und 2005 die externe Tagesschule Räterschen eingerichtet. Insgesamt werden aktuell in fünf Wohngruppen 36 Kinder und Jugendliche betreut.
Die Anzahl der Kommissionsmitglieder fluktuierte über die Jahre seit der Gründung zwischen 7 und 13 Mitgliedern. Die Verantwortung über die Wohneinrichtungen und die Kinder im Pestalozzihaus tragen die Hauseltern.
Die Finanzierung des Pestalozzihauses und die Deckung der oftmals erheblichen Baukosten wurde nebst den kantonalen Subventionen (erst ab 1970) durch Vereinsmitgliederbeiträge, Beiträge von Familie und Bekannten der Zöglinge, sowie Spenden, Geschenken und Legaten sichergestellt. Beiträge wurden ausserdem durch den Bund, die Armenpflege und Schulpflege gestellt.
Benutzte Quellen und Literatur: Jahresberichte Kommission Pestalozzihaus Räterschen 1889-1997 Institutionsgeschichte des Pädagogischen Zentrums Pestalozzihaus |
Fondsgeschichte: | Die Unterlagen des Pädagogischen Zentrums Pestalozzihaus wurden dem Staatsarchiv von der Kommission Pestalozzihaus Räterschen mit der Ablieferung 2015/058 geschenkt. Sie wurden als Bestand W II 39 durch Maurizio Kohler im August 2022 erschlossen. |
Legal status: | Verein |
Access regulations: | Es gelten die gleichen Einschränkungs- und Schutzfristen wie für staatliche Unterlagen. |
Bestände: | W II 39 |
Level: | Fonds |
Weblinks: | Website des Pädagogischen Zentrums Pestalozzihaus |
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Usage |
Permission required: | [Leer] |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | [Leer] |
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URL for this unit of description |
URL: | https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=4867008 |
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