Institution Barbara Keller, Küsnacht, 1849 (ca.)-2022 (Fonds)

Archive plan context


Title:Institution Barbara Keller, Küsnacht
Inhalt und Form:Die Unterlagen der Institution Barbara Keller bestehen hauptsächlich aus den so genannten Verwaltungsakten: Jahresberichte, Protokolle, Jahresrechnungen, Kassa- und Kontobücher, Korrespondenz und Unterlagen zu Jubiläen. Daneben bilden Unterlagen zu Betrieb und zu Liegenschaften sowie Fotodokumentationen einen weiteren Schwerpunkt.
Andere Namen:Anstalt für blödsinnige Kinder
Versorgungsanstalt
Privatanstalt für taubstumme und schwachsinnige Kinder
Privatanstalt für schwachsinnige oder an mangelhaften Sprachorganen leidende Kinder
Anstalt für geistesschwache Kinder
Anstalt für schwachsinnige Mädchen (ab ca. 1895)
Keller'sche Anstalt (ab ca. 1919)
Barbara-Keller-Heim (ab 1965)
Creation date(s):approx. 1849 - 2022
Running meters:3.32
Gigabyte:1.11
Number:197
Aktenbildner:1849 gründete Barbara Keller (14.10.1812-15.03.1880) in Zürich-Hottingen die Institution unter den Namen "Anstalt für blödsinnige Kinder". In den Protokollbüchern finden sich ausserdem die Namen "Versorgungsanstalt", "Rettungsanstalt" und "Privatanstalt für taubstumme und schwachsinnige Kinder". Das Heim wurde mit der Unterstützung von Pfarrer Johann Jakob Füssli, als Präsident, und der finanziellen Unterstützung sogenannter "Wohltätigkeitsdamen", die ein "Damen-Comitée" bildeten, geführt. 1862 verliess Barbara Keller die Anstalt um sich in Königsfeld im Schwarzwald zur Ruhe zu setzen. Im Jahr 1895 folgte ein Antrag auf Namensänderung in "Anstalt für schwachsinnige Mädchen". Ab diesem Zeitpunkt wurden nur noch reformierte Mädchen aufgenommen, und die Anstalt bekam den Charakter einer Hilfs- oder Sonderschule. Bereits im Jahr 1885 wird zudem von der Keller’schen Anstalt gesprochen. Welcher Name wirklich galt, ist schwer nachvollziehbar. 1906 konnte das Heim in Küsnacht-Goldbach Land kaufen und einen Neubau an der Zürichstrasse erstellen (laut Jahresbericht Umzug im November 1905). Darin wurde auch eine Altersabteilung für betagte Frauen mit geistiger Behinderung eingerichtet. 1952 zogen die betagten Frauen nach Herrliberg und das Barbara-Keller-Heim entwickelte sich zu einem Schulheim. Mit der Gründung der Invalidenversicherung im Jahr 1960 lösten sich die finanziellen Schwierigkeiten, da die Institution nun Subventionen von Bund und Kanton bekam. Dadurch konnte auch eine Haushaltungsschule gegründet werden. Es wurde ein Haushaltsjahr, später eine zweijährige Ausbildung aufgebaut, welche die Mädchen im Anschluss an die Sonderschule absolvieren konnten. Die Zürcherische Stiftung zur Förderung für geistig Invalide eröffnete 1964 in Küsnacht eine Werkstube als Filiale des Zürcher Betriebs. In diesem Jahr wurde der Altbau umfassend renoviert und ein Neubau auf dem Areal der Schule wurde erstellt. Darin wurde eine Schulküche, ein Turnsaal und Arbeitsraum für die Werkstube eingerichtet. Von diesem Zeitpunkt an führte man das Heim als reines Schulheim geführt (1. bis 10. Schuljahr), ergänzt durch eine Haushaltabteilung. 1965 wurde die bisher lose Form der Trägerschaft der "Kellerschen Anstalt" in eine verbindliche Rechtsform umgewandelt. Es wurde der "Verein Barbara Keller Heim" gegründet. Die räumlichen Verhältnisse an der Zürichstrasse 84 waren stark eingeschränkt und das Arbeitsangebot der Werkstube konnte dort nicht erweitert werden. 1987 konnte die Trägerschaft an der Unteren Heslibachstrasse 18 geeignete Räumlichkeiten mieten und diese bedürfnisgerecht umbauen. Mit der Eröffnung der neuen Werkstätte wurde die Institution auch für Männer mit einer geistigen Behinderung geöffnet. In den Jahren 1982–1988 hob man die Sonderschule schrittweise auf, das Angebot beschränkte sich sodann nur noch auf das 10. Schuljahr und die Haushaltungsschule. Im Jahr 1990 konnte der Verein die Liegenschaft Seestrasse 128 erwerben und zu einem Wohnheim umbauen. Die Trägerschaft mietete an der Seestrasse 126 im Jahr 2000 zusätzlich eine Liegenschaft und führte dieses Haus als Aussenwohngruppe für vier junge Frauen. 2013 erfolte eine Umbennung des Vereins Barbara Keller Heim in Institution Barbara Keller. 2018 bezog die Institution in Binz (Maur) einen Neubau und zog dort das Wohnheim und die Werkstätte zusammen.

Benutzte Quellen und Literatur:
Zenklusen Müller, Monika/Bleuler-Walser, Ursula: 150 Jahre Barbara-Keller-Heim, Küsnacht 1999.
Fondsgeschichte:Mit der Ablieferung 2016/013 gelangten die Unterlagen der Institution Barbara Keller aus dem Zeitraum von ca. 1849 bis 2011 ins Staatsarchiv. Sie wurden als Bestand W II 37 durch Barbara Leimgruber von Juni bis Dezember 2022 erschlossen.
Legal status:Verein
Access regulations:Es gelten die gleichen Einschränkungs- und Schutzfristen wie für staatliche Unterlagen.
Bestände:W II 37, DS 547
Level:Fonds
Weblinks:Website der Institution Barbara Keller
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=4848093
 

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