C II 16, Nr. 349 Matheus Nithart, Propst, Jacobus Schulthess, Sänger (und beide Lehrer der geistlichen Rechte), We[r]nherus Waldemburg, Kustos, und Swederus von Goettlikon, Schulherr, Chorherren des Gotteshauses Felix und Regula der Propstei Zurich, entscheiden im Konflikt zwischen einerseits Hans

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Identifikation und Inhalt

Ref. code:C II 16, Nr. 349
Title:Matheus Nithart, Propst, Jacobus Schulthess, Sänger (und beide Lehrer der geistlichen Rechte), We[r]nherus Waldemburg, Kustos, und Swederus von Goettlikon, Schulherr, Chorherren des Gotteshauses Felix und Regula der Propstei Zurich, entscheiden im Konflikt zwischen einerseits Hans Metz, Kaplan des Altars der heiligen Drei Könige, und Niclaus Ruest, Kaplan des Altars des Evangelisten Johannes in der Kirche Sant Laurenten in Winterthur (als Vertreter aller betroffenen Kapläne) sowie Ruodolff Lochli, Bürger und Ratsherr von Winterthur und Schaffner der Spend und der Feldsiechen in Winterthur (als Vertreter von Schultheiss und Rat von Winterthur), und anderseits Prior Berchtold Rapp und dem Konvent des Gotteshauses Unserer Lieben Frauen Zelle im Berberg (Augustinerorden) über drei Fälle strittiger Gülten und Zinsen und weisen dabei nach Konsulation von Urkunden, Rödeln, Jahrzeitbuch und anderer Schriften sämtliche Ansprüche der Kläger ab. - Im ersten Fall klagen Metz und Lochli, Anna Fryg hätte einst ein Leibgeding von 2 Mütt Kernengeld gehabt, das nach ihrem Tod je hälftig an den Dreikönigsaltar und an die Feldsiechen gegangen sei; gemäss Jahrzeitbuch der Laurenzenkirche sollte das Stift Beerenberg den Zins entrichten, was Prior und Konvent bis anhin aber verweigert hätten. (Prior Rapp bestreitet in seiner Entgegnung die Verpflichtung.) - Im zweiten Fall klagt Rüst, Agnes von Sal, die Frau von Schultheiss Cuonrad von Sal, hätte einst eine Gült von 4 Mütt Kernengeld ab dem Sweighof unter dem Beerenberg, der dem Stift gehört, für eine Jahrzeit gestiftet, wie es ebenfalls das Jahrzeitbuch bezeuge; er erhalte vom Stift aber nur 3 1/2 Mütt. (Prior Rapp erklärt in seiner Entgegnung, das Stift habe den Schweighof tatsächlich vor Jahren vom verstorbenen Hanns von Sal für 100 Gulden gekauft, wobei der Hof gemäss Kaufbrief, der verlesen wird, mit 4 Mütt Kernen und 1 Pfund Haller an "etlich end" belastet gewesen sei. Gemäss Jahrzeitbuch des Stifts gehen davon aber 2 Viertel Kernen an die "pitantz" [zusätzliche Gabe] der Konventbrüder, weshalb dem Kaplan in Winterthur nur die 3 1/2 Mütt entrichtet werden.) - Im dritten Fall klagt Lochli, dass der alte Heinrich Hirt, seine Frau Guota und "Anna Hirtin des Jüngeren" (?) vor einiger Zeit eine Gült von 6 Viertel Kernengeld an die Spend der armen Leute in Winterthur gestiftet hätten, die gemäss Jahrzeitbuch der Laurenzenkirche Prior und Konvent von Beerenberg ab dem Buochsgut in Wulfflingen beim Steg ennet der Toess auszurichten hätten. (Prior Rapp erklärt in seiner Entgegnung, die genannten Güter nicht zu kennen; sie sollten ihm deshalb zuerst gezeigt werden. Die 6 Viertel habe das Stift jedenfalls nie entrichtet.) Die vier Schiedsrichter siegeln.
Brief:Matheus Nithart, Propst, Jacobus Schulthess, Sänger (und beide Lehrer der geistlichen Rechte), We[r]nherus Waldemburg, Kustos, und Swederus von Goettlikon, Schulherr, Chorherren des Gotteshauses Felix und Regula der Propstei Zurich, entscheiden im Konflikt zwischen einerseits Hans Metz, Kaplan des Altars der heiligen Drei Könige, und Niclaus Ruest, Kaplan des Altars des Evangelisten Johannes in der Kirche Sant Laurenten in Winterthur (als Vertreter aller betroffenen Kapläne) sowie Ruodolff Lochli, Bürger und Ratsherr von Winterthur und Schaffner der Spend und der Feldsiechen in Winterthur (als Vertreter von Schultheiss und Rat von Winterthur), und anderseits Prior Berchtold Rapp und dem Konvent des Gotteshauses Unserer Lieben Frauen Zelle im Berberg (Augustinerorden) über drei Fälle strittiger Gülten und Zinsen und weisen dabei nach Konsulation von Urkunden, Rödeln, Jahrzeitbuch und anderer Schriften sämtliche Ansprüche der Kläger ab. - Im ersten Fall klagen Metz und Lochli, Anna Fryg hätte einst ein Leibgeding von 2 Mütt Kernengeld gehabt, das nach ihrem Tod je hälftig an den Dreikönigsaltar und an die Feldsiechen gegangen sei; gemäss Jahrzeitbuch der Laurenzenkirche sollte das Stift Beerenberg den Zins entrichten, was Prior und Konvent bis anhin aber verweigert hätten. (Prior Rapp bestreitet in seiner Entgegnung die Verpflichtung.) - Im zweiten Fall klagt Rüst, Agnes von Sal, die Frau von Schultheiss Cuonrad von Sal, hätte einst eine Gült von 4 Mütt Kernengeld ab dem Sweighof unter dem Beerenberg, der dem Stift gehört, für eine Jahrzeit gestiftet, wie es ebenfalls das Jahrzeitbuch bezeuge; er erhalte vom Stift aber nur 3 1/2 Mütt. (Prior Rapp erklärt in seiner Entgegnung, das Stift habe den Schweighof tatsächlich vor Jahren vom verstorbenen Hanns von Sal für 100 Gulden gekauft, wobei der Hof gemäss Kaufbrief, der verlesen wird, mit 4 Mütt Kernen und 1 Pfund Haller an "etlich end" belastet gewesen sei. Gemäss Jahrzeitbuch des Stifts gehen davon aber 2 Viertel Kernen an die "pitantz" [zusätzliche Gabe] der Konventbrüder, weshalb dem Kaplan in Winterthur nur die 3 1/2 Mütt entrichtet werden.) - Im dritten Fall klagt Lochli, dass der alte Heinrich Hirt, seine Frau Guota und "Anna Hirtin des Jüngeren" (?) vor einiger Zeit eine Gült von 6 Viertel Kernengeld an die Spend der armen Leute in Winterthur gestiftet hätten, die gemäss Jahrzeitbuch der Laurenzenkirche Prior und Konvent von Beerenberg ab dem Buochsgut in Wulfflingen beim Steg ennet der Toess auszurichten hätten. (Prior Rapp erklärt in seiner Entgegnung, die genannten Güter nicht zu kennen; sie sollten ihm deshalb zuerst gezeigt werden. Die 6 Viertel habe das Stift jedenfalls nie entrichtet.) Die vier Schiedsrichter siegeln.
Creation date(s):5/21/1460
Number:1
Archival Material Types:Urkunde/Urkundenabschrift

Dokumentspezifische Merkmale

Überlieferung:Original
Trägermaterial:Pergament
Siegel:Alle vier Siegel hängen.
City:Zürich, Grossmünster, Propst, Nithart, Matthäus; Zürich, Grossmünster, Sänger, Schulthess, Jakob; Zürich, Grossmünster, Kustos, Pürli alias Waldenburg, Werner; Zürich, Grossmünster, Schulherr, Götlikon, Sweder von; Winterthur, Ratsherr, Lochli, Rudolf; Winterthur, Kirche, Altar, Dreikönige, Kaplan, Metz, Johans; Winterthur, Kirche, Altar, Johannes, Kaplan, Rüst, Niklaus; Winterthur, Siechenhaus im Feld siehe Winterthur, St. Georgen (Siechenhaus); Winterthur, St. Georgen (Siechenhaus), Schaffner, Lochli, Rudolf; Winterthur, Wülflingen, Beerenberg (Chorherrenstift Mariazell), Prior und Konvent; Winterthur, Kirche, Kapläne; Winterthur, Armenspende, Schaffner, Lochli, Rudolf; Winterthur, Schultheiss und Rat; Winterthur, Wülflingen, Beerenberg (Chorherrenstift Mariazell), Prior, Rapp, Berchtold; Winterthur, Wülflingen, Beerenberg (Chorherrenstift Mariazell), Zinsen; Winterthur, Wülflingen, Beerenberg (Chorherrenstift Mariazell), Jahrzeitbuch; Winterthur, Kirche, Jahrzeitbuch; Winterthur, Schultheiss, Sal, Konrad von; Winterthur, Wülflingen, Beerenberg (Chorherrenstift Mariazell), Schweighof; Winterthur, Kirche, Jahrzeit; Winterthur, Armenspende, Zins; Winterthur, Wülflingen, Buchsgut; Winterthur, Töss; Winterthur, Wülflingen, Tösssteg
Personenregister URStAZH:Metz, Johans, Kaplan des Dreikönigsaltars in Winterthur; Rüst, Niklaus, Kaplan des Johannesaltars in Winterthur; Lochli, Rudolf, Ratsherr von Winterthur und Schaffner des Siechenhauses; Frei, Anna; Nithart, Matthäus, Grossmünsterpropst; Schulthess, Jakob,

Weitere Angaben

Kopien bzw. Reproduktionen:Mikrofilm
Publikationen:Regest: URStAZH, Bd. 7, Nr. 10469
Level:Dokument
Ref. code AP:C II 16, Nr. 349
 

Usage

End of term of protection:5/21/1540
Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

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URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=481122
 

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