C II 17, Nr. 245 Verkauf der Feste Neuburg am Bodensee durch die Gebrüder Jörg und Heinrich von Ulm von Konstanz an Sigmund von Hohenlandenberg zu Wellenberg, 1451.12.11 (Dokument)

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Identifikation und Inhalt

Ref. code:C II 17, Nr. 245
Title:Verkauf der Feste Neuburg am Bodensee durch die Gebrüder Jörg und Heinrich von Ulm von Konstanz an Sigmund von Hohenlandenberg zu Wellenberg
Brief:Brun von Tettikoven, Stadtammann zu Costentz, sitzt in Konstanz im Namen von Hainrich, Bischof von Konstanz und Verweser des Stifts Chur, zu Gericht und beurkundet, dass die Gebrüder Jorg und Hainrich von Ulm von Konstanz mit Rat ihrer Verwandten die Feste Nuwenberg [Neuburg] am Undersee unterhalb von Steckborn, die sie von ihrem verstorbenen Vater Ritter Hainrich von Ulm geerbt haben, mit Berg, Burgstall, Burgsäss, Burgrecht und mit allen Leuten sowie mit namentlich aufgezählten Einkünften, Zinsen, Zehnten und Gütern, die zum Teil Eigen, zum Teil Lehen sind, für 4000 Rheinische Gulden an Sigmund von der Hohenlandenberg, sesshaft zu Wellenberg, sowie an dessen Bruder Hug und an die Gebrüder Hanns, Jacob, Caspar und Hainrich von Schonow genannt Huruss, deren Vetter, verkauft haben. Lehen des Gotteshauses Sant Gallen sind das Bernhartsgut [in Mammern], das Jaeckli Fischer innehat und das je 1 Mütt Kernen und Hafer sowie 15 Eier gilt, ferner der halbe Ertrag sowie der Zehnt des Weingartens; das Losentritz Ruti Gut, das 1 Mütt Kernen sowie den Zehnt gilt; die Schuppose von Schliher, die der Schopp innehat und die je 1 Mütt Kernen und Hafer sowie 1 Schwein für 15 Schilling Pfennig (wovon 2 1/2 Schilling als "frischenpfennig" [Abgabe]), 1/2 Eimer Wein, 20 Eier und 1 Fasnachtshuhn gilt; Jackli Nesens Gut, das der Stoer innehat und das 2 Malter Kernen, 1 Malter Hafer, 6 Schilling, ein Drittel des Weins sowie 20 Eier und 1 Fasnachtshuhn als Zehnt gilt; die Muller Buenden [Pünt], die 7 Viertel Kernen, 6 Viertel Nüsse (oder 4 Schilling) und 20 Eier sowie 2 Viertel Kernen vom Weingarten auf Clingneg gilt; der Bischoffshof in Guendelhart, den der Frig innehat und der jährlich 5 Malter Kernen, 4 Malter Hafer, 12 Schilling, 100 Eier und 1 Fasnachtshuhn gilt; der Kornzehnt in Gündelhart, der 4 Malter Kernen und 3 Malter Hafer gilt, samt dem halben kleinen Zehnt und der halben Zehntwiese, die 1 Pfund gelten; der Zehnt in Aeschentz und in Mammern, der 12 Malter Korn gilt (2/3 in Vesen und 1/3 in Hafer); der Stoer gibt vom Rudi Störi Gut 1 Schwein für 10 Schilling, 6 1/2 Viertel Kernen, 1 Mütt Hafer, 3 Schilling und 6 Pfennig, 20 Eier sowie 2 Herbsthühner und 1 Fasnachtshuhn; das Fischers Gut, das der Mueller innehat und das 1 Mütt Hafer und 20 Eier sowie 1 Fasnachtshuhn als Vogtsteuer gilt; das Fischers Gut, das der Fischer innehat und das 1 Schwein für 15 Schilling (wovon 2 1/2 Schilling als "frischenpfennig"), 1 Mütt Hafer, 1/2 Eimer Wein, 20 Eier und 1 Fasnachtshuhn gilt; der Müller der oberen Mühle gibt 1 Pfund und 1 Fasnachtshuhn, der Müller der unteren Mühle gibt 35 Schilling, 50 Eier, 2 Gänse, 2 Herbsthühner und 1 Fasnachtshuhn; der Kelnhof in Mammern, den der Morwiler bebaut und der je 3 Malter Kernen und Hafer, 16 Schilling als Heupfennig, 40 Eier sowie 4 Herbsthühner und 1 Fasnachtshuhn gilt; der Weingarten, der an den Vorhof zu Neuburg grenzt, der Liebenfelsser Weingarten mit dem Torkel [Weinpresse], der Nusatzer Weingarten, der Alt Gart genannte Weingarten und der Altstetter Weingarten (diese fünf Weingärten liegen in einem Einfang oberhalb des Dorfes Mammern); der Torkel in Mammern ab Bach, genannt Herrentorgel; die Feste Neuberg selber mit dem Berg, auf dem die Feste steht. Lehen des Abts des Gotteshauses in der Richenow sind der Hof zu Neuburg, genannt zum Wolfacker, samt dem Weingarten, genannt zum Hof, den die Verkäufer bisher selbst bebaut haben; das Guotmanns Gut in Mammern, das der Diener innehat und das je 3 Mütt Kernen und Hafer, 15 Schilling, 20 Eier, 1 Fasnachtshuhn und ein Drittel vom Ertrag des Weingartens in Hasslach gilt; der Morwiler gibt vom Widiner Gut je 1 Malter Kernen und Hafer, 10 Schilling und 20 Eier, ausserdem vom Schenkhaus, vom Keller und von der Taverne 1 Pfund; das Weiherhaus und der Weiher mit den Baumgärten in einem Einfang in Mammern. Eigengüter sind: Buethelm Velwer gibt vom Gut des Abts von Cruetzlingen 1 Mütt Hafer, 6 Schilling, 1/2 Eimer Wein und 20 Eier sowie 1 Fasnachtshuhn als Vogtsteuer; derFischer gibt von Uolrich Kellers Nusatz 2 Viertel Kernen; der Morwiler gibt vom Hof zur Huob je 2 1/2 Malter Hafer und Kernen, 16 Schilling, 40 Eier sowie den halben Ertrag und den Zehnt des Weingartens; ausserdem von der Tzymberman Schuppose je 1 Mütt Kernen und Hafer, 6 Schilling und 20 Eier; von der Wellhafen Schuppose 2 Mütt Hafer, 6 Schilling und 20 Eier; vom Gärtli ein Drittel des Ertrags und den Zehnt; von der Kussler Schuppose je 1 Mütt Kernen und Hafer, 6 Schilling, 2 Herbsthühner und 20 Eier; der Boem gibt von seinem Haus und Hof 15 Schilling und 1 Fasnachtshuhn sowie von einem anderen Hof ebenfalls 1 Fasnachtshuhn; Haini Spohenli gibt von der Haintzen Gebur Schuppose 1 Mütt Hafer, 17 1/2 Schilling, 1/2 Eimer Wein, 20 Eier und 1 Fasnachtshuhn, ferner vom Weingarten beim Haus den halben Ertrag und den Zehnt; Claus Merz gibt vom Kelnhof beim Bach 3 Malter Kernen, 5 Mütt Hafer, 1 Pfund, 20 Eier und 1 Fasnachtshuhn (wobei jedes dritte Jahr, wenn die Vesenzelge auf dem Berg liegt, 1 Malter Kernen weniger), ferner vom Weingarten ein Drittel des Ertrags und den Zehnt; Hensli Marti gibt von des Kiessen Schuppose 1 Mütt Hafer, 17 1/2 Schilling, 1/2 Eimer Wein, 20 Eier und 1 Fasnachtshuhn; der Fluck gibt von seinem Haus und Hof 20 Eier, 1 Mütt Hafer und 1 Fasnachtshuhn; der Muller gibt vom Blumenhuser Weingarten einen Drittel des Ertrags und den Zehnt; Rutherr Velwer gibt vom Schwingart Weingarten den halben Ertrag und den Zehnt; der Vischer gibt vom Mutzenbol Weingarten den halben Ertrag. Nach Neuburg zehntpflichtig sind der von Hoff Weingarten ober- und unterhalb der Strasse; der Schuolmaister Weingarten von Morwiler; der Burgharts Garten genannte Weingarten von Stoeri; der Nuesatz von Muller; der Nuesatz von Uolrich Keller; das Nuesatzli von Fluck; der Nuesatz von Riethelm Velwer; der Weingarten von Hensli Martin, genannt die Butz, der auch den Zehnt und 1 Fasnachtshuhn gibt; das Krieg Gut in Gündelhart, das Broechli innehat und das je 1 Malter Kernen und Hafer sowie 10 Schilling gilt, ferner 50 Eier sowie 4 Herbsthühner und 1 Fasnachtshuhn als Vogtsteuer; das Geburinen Gut in Gündelhart, das der Frig bebaut und das 1 Mütt Kernen, 2 Mütt Hafer und das Frei- und Jochgeld ["frehgelt" und "johelgelt"] gilt; das Tantzmaister Gut, das 6 Viertel Hafer des grossen und 1 Viertel Hafer des kleinen Masses gilt; der Mertz gibt 1 Mütt Hafer des grossen Masses vom Kellerinen Gut; der Hagenman (?) gibt 1 Mütt Hafer des grossen Masses; das Schappinger Gut, das 2 Viertel Kernen und 1 Malter Hafer gilt; der Falck von Hermanshusen gibt 3 Viertel Hafer des grossen Masses und 1/4 Viertel Kernen; die Gepuerin gibt 1 Viertel Hafer des kleinen Masses; Contz Weber gibt 3 Viertel Hafer und 1/3 Viertel Kernen des grossen Masses; Burgi Maiger gibt 4 1/2 Viertel Hafer und 1/3 Viertel Kernen des grossen Masses; Cuni Vogenli gibt 4 1/2 Viertel Hafer des grossen Masses; Hans Losentritt gibt von Hanns Webers Gut 12 Viertel Hafer des grossen Masses, wobei er von der Geburin 1 Viertel zurückerhält (Zusatzklausel betreffend Frei- und Jochgeld); der Frig gibt vom Hof in Niderlachen 3 Malter Kernen, 2 Schilling und 1 Fasnachtshuhn; der Cluderman gibt vom Schmidgut 1 Malter Kernen, 1 Mütt Hafer, 2 Schilling und 1 Fasnachtshuhn; der Frig gibt vom Betken Gut 1 Mütt Kernen, 5 Schilling sowie als Vogtsteuer 1 Schilling und 1 Fasnachtshuhn; der Weber gibt 2 Pfennig vom Haldli Acker und von einem kleinen Gut 3 1/2 Pfennig Vogtsteuer; der Schnider gibt vom Cuntzlins Gut als Vogtsteuer 4 Pfennig und 1 Fasnachtshuhn; der Diener gibt von der Rotinen Gut 1/2 Viertel Kernen und 4 Schilling sowie 2 Pfennig und 1 Fasnachtshuhn Vogtsteuer; ausserdem vom Kellergut 1/3 Viertel Kernen und 20 Pfennig sowie 1 Haller und 1 Fasnachtshuhn Vogtsteuer; der Bruchssly gibt vom Mertzen Gut 1/3 Viertel Kernen und 22 Pfennig sowie 1 Fasnachtshuhn Vogtsteuer; Thoman Weber gibt von Manglis Gut 1/3 Viertel Kernen sowie 2 Schilling und 1 Fasnachtshuhn Vogtsteuer. Güter, die die verstorbene Mutter der Verkäufer an die Feste Neuburg gekauft hat: der Boltzhusen Hof in Mammern (ein Lehen der Reichenau), den der Morwiler innehat und der 3 Malter Kernen, 2 Malter Hafer, 16 Schilling Heupfennig, 50 Eier und 1 Fasnachtshuhn gilt; der Boltzhuser Zehnt in Mammern, der ein Lehen der Herrschaft Hohenclingen ist; der Zehnt in Eschentz und in Mammern, den die Verkäufer von der Bruderschaft zu Sant Paul [in Konstanz] gekauft haben und der 12 Malter Korn gilt (2/3 in Vesen und 1/3 in Hafer), ferner 10 Schilling als kleiner Zehnt; der Hof in Lamgrich (?) der Schnell (?), von dem die Stadt Steckborn 4 Mütt [Kernen?] Costentzer Mass und 1 Herbsthuhn gibt (ebenfalls ein Lehen der Herrschaft Hohenklingen); ein Weingarten zu Wiger, genannt der Osterlo, von 8 Manngrab [Flächenmass]; ein Weingarten auf Schaitingen von 6 Manngrab sowie das Weinzehntlein von Cuonrat Rissli von Steckborn, die 3 Mütt Kernen Konstanzer Mass und 1 Herbsthuhn gelten; der Metzger Jackli Techan gibt 1 Mütt Kernen und 1 Herbsthuhn von einem Haus und Hof am selben Ort am Bach; im Dorf Eschenz eine Wiese sowie eine halbe Wiese, ab der ein Zins von 14 Schilling und 4 Pfennig an den Abt des Gotteshauses Ainsidlen geht, der auch Lehensherr ist. Schliesslich ist im Verkauf auch der Wald, der zu Neuburg gehört und von Veldbach bis Frowenfels reicht, mit eingeschlossen. Dettighofen (mit dem Gerichtssiegel) sowie Jörg und Heinrich von Ulm siegeln.
Creation date(s):12/11/1451
Number:1
Archival Material Types:Urkunde/Urkundenabschrift

Dokumentspezifische Merkmale

Überlieferung:Original
Trägermaterial:Pergament
Erhaltungszustand:Einzelne Stellen unleserlich
Siegel:Alle drei Siegel fehlen.
City:Steckborn; Wellhausen, Wellenberg, Hohenlandenberg, Hugo von; Wellhausen, Wellenberg, Hohenlandenberg, Sigmund von; Mammern, Neuburg, Ulm, Heinrich von; Mammern, Neuburg, Ulm, Georg von; Konstanz, Bürger, Ulm, Georg von; Konstanz, Bürger, Ulm, Heinrich von; Untersee siehe Bodensee; Bodensee, Untersee; Konstanz, Gericht; Konstanz, Bistum, Bischof, Heinrich; Chur, Bistum, Verweser, Heinrich; Konstanz, Ammann, Dettighofen, Brun von; Mammern, Neuburg, Burg; Mammern, Neuburg, Herrschaft; St. Gallen (Benediktinerkloster), Lehen; Reichenau (Benediktinerkloster), Lehen; Kreuzlingen, (Augustinerchorherren), Grundbesitz; Hohenklingen, Herrschaft, Lehen; Eschenz, Zehnt; Mammern, Zehnt; Mammern, Flurnamen; Mammern, Bernhardgut; Mammern, Weingarten; Mammern, Schuppose; Gündelhart, Bischofshof; Gündelhart, Zehnt; Mammern, Mühle, obere; Mammern, Mühle, untere; Mammern, Kelnhof; Mammern, Neuburg, Vorhof; Mammern, Torkel; Gündelhart, Frei; Mammern, Neuburg, Weingarten; Mammern, Schenkhaus; Mammern, Taverne; Mammern, Weiherhaus; Mammern, Neusatz; Gündelhart, Flurnamen; Konstanz, St. Paul, Pfarrkirche, Kapläne, Bruderschaft; Steckborn, Zins; Steckborn, Rissli, Konrad; Einsiedeln (Benediktinerkloster), Zins; Mammern, Klingenegg; Mammern, Haslach; Mammern, Hermannshusen; Mammern, Niederlachen; Mammern, Wiger; Mammern, Scheitingen; Steckborn, Feldbach; Feldbach siehe Steckborn, Feldbach; Eschenz, Freudenfels; Freudenfels siehe Eschenz, Freudenfels
Personenregister URStAZH:Dettighofen, Brun von; Heinrich, Bischof von Konstanz und Verweser des Bistums Chur; Ulm, Georg von; Ulm, Heinrich von; Ulm, Heinrich von, Ritter; Landenberg, Hohenlandenberg, Hugo von; Landenberg, Hohenlandenberg, Sigmund von; Schönau, Johans von, gen. H

Weitere Angaben

Kopien bzw. Reproduktionen:Mikrofilm
Publikationen:Regest: URStAZH, Bd. 7, Nr. 9703
Level:Dokument
Ref. code AP:C II 17, Nr. 245
 

Usage

End of term of protection:12/11/1481
Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=480378
 

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