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C II 13, Nr. 504 Symmanus, Dekan und Leutpriester in Oberwintterthur, entscheidet als von den Parteien erwählter Obmann im Konflikt von Priorin und Konvent des Klosters Toess mit dem Priester Joerg Meys von Ellgoew um die Frage, ob ein Acker, der in den Hof des Klosters Töss in Zinukon (auch: Zuny
Identifikation und Inhalt |
Ref. code: | C II 13, Nr. 504 |
Title: | Symmanus, Dekan und Leutpriester in Oberwintterthur, entscheidet als von den Parteien erwählter Obmann im Konflikt von Priorin und Konvent des Klosters Toess mit dem Priester Joerg Meys von Ellgoew um die Frage, ob ein Acker, der in den Hof des Klosters Töss in Zinukon (auch: Zunykon) gehört, gegenüber der Pfründe von Meiss in Elgg zehntpflichtig ist. - Meiss erklärt, der verstorbene Junker Herman von der Hohenlandenberg habe den Zehnt an seine Pfründe gegeben, nachdem gemäss einer (von ihm vorgelegten) Urkunde Abt und Konvent von Sant Gallen ihren Zehnt in Zünikon beim Wyler (unter Vorbehalt von 2 Mütt Kernen "zuofart" [Quart]) von Cuonrat Rumeli, Bürger von Wil, und von dessen Frau Anna zurückgekauft und für 156 Rheinische Gulden an ihren Dienstmann Herman von Hohenlandenberg verkauft hatten [URStAZH, Bd. 4, Nr. 6336]. Trotzdem verweigere ihm Anna Peter, die den Hof des Klosters Töss in Zünikon innehat, den Zehnt. - Priorin und Konvent von Töss erklären demgegenüber, Meiss möge wohl einen Zehnt in Zünikon haben, sie aber seien seit langer Zeit zehntfrei im Besitz des fraglichen Ackers gewesen und könnten sich auf altes Herkommen berufen. - Meiss erklärt in seiner Replik, kein Gut sei zehntfrei und verlangt einen entsprechenden Kundschaftsbeweis, wogegen Priorin und Konvent von Töss erklären, Meiss sei nicht Kläger und könne deshalb auch nicht einen Kundschaftsbeweis verlangen; im übrigen gebe es sehr wohl Güter, die zehntfrei sind. - Auf Ersuchen des Obmanns reichen die Zugesetzten (für Töss: Heinrich von Velthein und Pantle Uffhouer, Kaplan der Antoniuspfründe in der Leutkirche Winterthur; für Meiss: Jos Offemburg, Dekan und Kirchherr von Frowenfelt, und Peter, Leutpriester in Elgg) ihre Urteile schriftlich ein. - Die Zugesetzten von Töss entscheiden, dass der Acker nicht zehntpflichtig sei, nachdem er seit langer Zeit zehntfrei beim Kloster gewesen sei; die Zugesetzten von Meiss entscheiden (unter Verweis auf den am Verfahren beteiligten Hofammann des Klosters St. Gallen), dass nach göttlichem Recht "alle ding" als zehntpflichtig zu betrachten sind, es sei denn, die Gegenseite könne für den Acker das Gegenteil beweisen. - Nach Beratung mit gelehrten Leuten folgt der Obmann dem Urteil der Zugesetzen von Töss, nachdem auch der Vorgänger von Meiss den Zehnt nie eingefordert hat. - Es werden zwei gleichlautende Urkunden ausgestellt. Simon siegelt. |
Brief: | Symmanus, Dekan und Leutpriester in Oberwintterthur, entscheidet als von den Parteien erwählter Obmann im Konflikt von Priorin und Konvent des Klosters Toess mit dem Priester Joerg Meys von Ellgoew um die Frage, ob ein Acker, der in den Hof des Klosters Töss in Zinukon (auch: Zunykon) gehört, gegenüber der Pfründe von Meiss in Elgg zehntpflichtig ist. - Meiss erklärt, der verstorbene Junker Herman von der Hohenlandenberg habe den Zehnt an seine Pfründe gegeben, nachdem gemäss einer (von ihm vorgelegten) Urkunde Abt und Konvent von Sant Gallen ihren Zehnt in Zünikon beim Wyler (unter Vorbehalt von 2 Mütt Kernen "zuofart" [Quart]) von Cuonrat Rumeli, Bürger von Wil, und von dessen Frau Anna zurückgekauft und für 156 Rheinische Gulden an ihren Dienstmann Herman von Hohenlandenberg verkauft hatten [URStAZH, Bd. 4, Nr. 6336]. Trotzdem verweigere ihm Anna Peter, die den Hof des Klosters Töss in Zünikon innehat, den Zehnt. - Priorin und Konvent von Töss erklären demgegenüber, Meiss möge wohl einen Zehnt in Zünikon haben, sie aber seien seit langer Zeit zehntfrei im Besitz des fraglichen Ackers gewesen und könnten sich auf altes Herkommen berufen. - Meiss erklärt in seiner Replik, kein Gut sei zehntfrei und verlangt einen entsprechenden Kundschaftsbeweis, wogegen Priorin und Konvent von Töss erklären, Meiss sei nicht Kläger und könne deshalb auch nicht einen Kundschaftsbeweis verlangen; im übrigen gebe es sehr wohl Güter, die zehntfrei sind. - Auf Ersuchen des Obmanns reichen die Zugesetzten (für Töss: Heinrich von Velthein und Pantle Uffhouer, Kaplan der Antoniuspfründe in der Leutkirche Winterthur; für Meiss: Jos Offemburg, Dekan und Kirchherr von Frowenfelt, und Peter, Leutpriester in Elgg) ihre Urteile schriftlich ein. - Die Zugesetzten von Töss entscheiden, dass der Acker nicht zehntpflichtig sei, nachdem er seit langer Zeit zehntfrei beim Kloster gewesen sei; die Zugesetzten von Meiss entscheiden (unter Verweis auf den am Verfahren beteiligten Hofammann des Klosters St. Gallen), dass nach göttlichem Recht "alle ding" als zehntpflichtig zu betrachten sind, es sei denn, die Gegenseite könne für den Acker das Gegenteil beweisen. - Nach Beratung mit gelehrten Leuten folgt der Obmann dem Urteil der Zugesetzen von Töss, nachdem auch der Vorgänger von Meiss den Zehnt nie eingefordert hat. - Es werden zwei gleichlautende Urkunden ausgestellt. Simon siegelt. |
Creation date(s): | 10/13/1451 |
Number: | 1 |
Archival Material Types: | Urkunde/Urkundenabschrift |
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Dokumentspezifische Merkmale |
Überlieferung: | Original (mit Fischinitiale) |
Trägermaterial: | Pergament |
Siegel: | Siegel hängt |
City: | Zünikon siehe Bertschikon, Zünikon; Wil, Bürger, Rümeli, Konrad; Bertschikon, Zünikon, Hof des Klosters Töss; Winterthur, Oberwinterthur, Kirche, Leutpriester, Simon; Winterthur, Dekanat, Dekan, Simon; Winterthur, Töss (Dominikanerinnenkloster), Priorin und Konvent; Elgg, Kirche, Priester, Meiss, Jörg; Winterthur, Töss (Dominikanerinnenkloster), Zehntstreit; Winterthur, Töss (Dominikanerinnenkloster), Grundbesitz; St. Gallen (Benediktinerkloster), Abt und Konvent; St. Gallen (Benediktinerkloster), Zehnten; Bertschikon, Zünikon, Weiler; Wil, Rümeli, Anna; St. Gallen (Benediktinerkloster), Dienstleute, Hohenlandenberg, Hermann von; Bertschikon, Zünikon, Peter, Anna; Winterthur, Kirche, Altar, Antonius, Ufhofer, Pantaleon; Frauenfeld, Kirche, Kirchherr, Offenburg, Jos; Frauenfeld, Dekanat, Dekan, Offenburg, Jos; Elgg, Kirche, Leutpriester, Hilffli, Peter; St. Gallen (Benediktinerkloster), Hofammann; Knonau siehe auch Personenregister Meier von Knonau |
Personenregister URStAZH: | Simon, Dekan und Leutpriester von Oberwinterthur; Meiss, Jörg, Priester in Elgg; Landenberg, Hohenlandenberg, Hermann von, Junker; Rümeli, Konrad; Rümeli, Anna; Peter, Anna; Veltheim, Heinrich von; Ufhofer, Pantaleon, Kaplan in Winterthur; Offenburg, Jos, |
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Weitere Angaben |
Kopien bzw. Reproduktionen: | Mikrofilm |
Publikationen: | Regest: URStAZH, Bd. 7, Nr. 9687 |
Level: | Dokument |
Ref. code AP: | C II 13, Nr. 504 |
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Usage |
End of term of protection: | 10/13/1531 |
Permission required: | [Leer] |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | [Leer] |
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URL for this unit of description |
URL: | https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=480362 |
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