Julius-Klaus-Stiftung für Genetik und Sozialanthropologie, Zürich, 1840 (ca.)-2008 (Fonds)

Archive plan context


Title:Julius-Klaus-Stiftung für Genetik und Sozialanthropologie, Zürich
Inhalt und Form:Die Unterlagen der Julius-Klaus-Stiftung bestehen hauptsächlich aus den Leitungs- und Verwaltungsunterlagen von ca. 1920-2008, die die Stiftungsurkunde, das Stiftungsreglement, Protokolle, Jahresberichte, Betriebs- und Jahresabrechnungen, Korrespondenz sowie Handakten, persönliche und weitere Unterlagen des Gründers Julius Klaus und des langjärhigen Präsidenten Prof. Dr. Otto Schlaginhaufen umfassen. Der Hauptzweck der Stiftung, die Förderung der wissenschaftlichen Forschung, ist durch Gesuche und Tätigkeitsberichte von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Rechnungen dokumentiert. Darüber hinaus sind Unterlagen zur Herausgabe der stiftungseigenen Zeitschrift, zur Führung der Stiftungsbibliothek sowie der Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Vererbungsforschung bzw. Schweizerischen Gesellschaft für Genetik vorhanden.
Andere Namen:Julius Klaus-Stiftung für Vererbungsforschung, Sozialanthropologie und Rassenhygiene (1921-1971)
Creation date(s):approx. 1840 - 2008
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Aktenbildner:Die Julius-Klaus-Stiftung wurde 1921 auf Basis der öffentlichen letztwilligen Verfügung von Julius Klaus vom 17.11.1919 und der Verfügung des Einzelrichters für nichtstreitige Angelegenheiten des Bezirksgerichts Uster über das Testament vom 14.06.1920 unter dem Namen Julius Klaus-Stiftung für Vererbungsforschung, Sozialanthropologie und Rassenhygiene gegründet. Julius Klaus (1849-1920), Maschineningenieur aus Uster, stattete die Stiftung mit einem Legat aus. Zu Lebzeiten hatte er sich ausgiebig mit dem Darwin’schen Selektionsprinzip und der Eugenik beschäftigt. Julius Klaus bestimmte den an der Universität Zürich lehrenden Anthropologen Otto Schlaginhaufen (1879–1973) zum Präsidenten der Stiftung auf Lebenszeit, der diese Funktion bis Ende 1968 ausübte.
Die Stiftung nahm ihre Tätigkeit im Anatomiegebäude der Universität Zürich auf. Die Aufsicht über die Stiftung lag bis 2011 bei der Erziehungsdirektion des Kantons Zürich. Aufgrund der starken Stellung Prof. Dr. Otto Schlaginhaufens innerhalb der Stiftung sind im Archiv auch viele Unterlagen zu seiner Tätigkeit in Forschung und Lehre u.a. als Leiter des Anthropologischen Instituts der Universität Zürich vorhanden. Zu seinem Hauptforschungsgebiet gehörten u.a. kraniometrische und kranioskopische Untersuchungen, z.B. in den 1930er Jahren an Schweizer Stellungspflichtigen und zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der indigenen Bevölkerung Papua auf Deutsch-Neuguinea (Teil des ab 1920 als Mandat von Australien verwalteten Territoriums Neuguinea bzw. des seit 1975 unabhängigen Papua-Neuguinea).
Als Ziel der Stiftung hielt das erste Reglement aus dem Jahr 1922 "die Vorbereitung und Durchführung praktischer Reformen zur Verbesserung der weissen Rasse" fest. Gemäss Stiftungsreglement besteht das Kuratorium "aus sieben Mitgliedern, von denen wenigstens fünf Mitglieder des Lehrkörpers der Universität Zürich und wenigstens drei ordentliche Professoren und selbständige Leiter von Instituten der Universität sein müssen." Dem Vorstand des Kuratoriums gehören drei Personen an.
Im Jahr 1971 wurde im Zuge der Modifizierung des Reglements der Name der Stiftung in Julius Klaus-Stiftung für Genetik und Sozialanthropologie geändert. Ebenso wurden als Zweckbestimmungen die Ausdrücke "Vorbereitung und Durchführung von Reformen auf dem Gebiet der Rassenhygiene" und "Rassenverbesserung" gestrichen und durch eine zeitgemässe Formulierung ersetzt: So bezweckte die Stiftung nun, "zur Erbgesundheit des Menschen" beizutragen, insbesondere "durch die Förderung der wissenschaftlichen Forschung auf dem Gesamtgebiet der Genetik und Sozialanthropologie mit besonderer Berücksichtigung der Vererbung beim Menschen". Ebenfalls wurde auf den Anspruch, drei Sitze mit ordentlichen Professoren und selbständigen Institutsleitern zu besetzen, verzichtet. Der biologisch-medizinische Teil der Bibliothek wurde 1970 von der Zentralbibliothek Zürich als Depot übernommen.
Die Julius-Klaus-Stiftung verfügte über ein Stiftungskapital, das die Dotierung sämtlicher anderer Fonds zur Unterstützung der Universität übertraf. Damit wurden neben der Popularisierung rassenhygienischen Gedankenguts insbesondere Forschungsprojekte des Anthropologischen Instituts finanziert. 1997 betrug das Stiftungsvermögen gemäss Auszug aus dem Protokoll des Regierungsrats vom 17.03.1999 3 Mio. Schweizer Franken. Seit 2011 ist die BVG- und Stiftungsaufsicht des Kantons Zürich die zuständige Aufsichtsbehörde. Die Stiftung ist personell und organisatorisch weiterhin eng mit der Universität Zürich und dem Institut für Sozialanthropologie verbunden. Der Stiftungszweck ist seit 1971 unverändert. Auf Gesuch hin gewährt die Stiftung bis heute Projektförderungen, Forschungsstipendien und Reisestipendien.

Vorsitz des Kuratoriums:
1922-1968 Prof. Dr. Otto Schlaginhaufen
1969-1971 Prof. Dr. Wilhelm Bickel
1971-1985 Prof. Dr. Josef Biegert
1985-1999 Prof. Dr. Rolf Nöthiger
2000-2001 Prof. Dr. Robert D. Martin
2002-2004 Prof. Dr. Peter K. Endress
2004-2008 Prof. Dr. Walter Schaffner
2009- Prof. Dr. Konrad Basler

Benutzte Quellen und Literatur:
Julius Klaus-Stiftung für Vererbungsforschung, Sozialanthropologie und Rassenhygiene, 1. Bericht 1921, Zürich 1922
Julius-Klaus-Stiftung für Vererbungsforschung, Sozialanthropologie und Rassenhygiene, Stiftungsreglement, Zürich 1922
Regierungsratsbeschlüsse vom 12.11.1921, vom 29.03.1923 und vom 11.11.1971
Fondsgeschichte:Die Julius-Klaus-Stiftung für Genetik und Sozialanthropologie übergab dem Staatsarchiv ihr Stiftungsarchiv im Oktober 2018 (Ablieferung 2018/087) als Schenkung, um eine geordnete Benutzung des Stiftungsarchivs gewährleisten zu können.
Von bestimmten Aktengruppen wurde eine Auswahl getroffen: Von den Rechnungsakten des Schatzmeisters und der Übersicht der stillen Reserven wurde eine Musterauswahl übernommen. Eine systematische Auswahl wurde von der Korrespondenz mit dem Verlag Orell Füssli (jeder 5. Jahrgang), von den Belegen zu den Abrechnungen (jeder 10. Jahrgang), vom Wertschriftenverzeichnis (jeder 10. Jahrgang) und von den Gesuchen (jeder 5. Jahrgang) getroffen.
Die Ablieferung wurde als Bestand Z 924 erschlossen. Die Bearbeitung erfolgte von Dezember 2019 bis April 2020 durch Florian Christen.
Legal status:Stiftung
Access regulations:Bezüglich Einschränkungs- und Schutzfristen werden die Unterlagen gleich behandelt wie staatliche Unterlagen.
Die Mitglieder des Stiftungsrats der Julius Klaus-Stiftung haben jederzeit Zugang zu den geschenkten Akten.
Related material:Zentralbibliothek Zürich, Depotbibliothek
Bestände:Z 924
Level:Fonds
Weblinks:Julius-Klaus-Stiftung für Genetik und Sozialanthropologie
 

Related units of description

Related units of description:Siehe:
MM 3.35 RRB 1921/3417 Julius Klaus-Stiftung., 1921.11.12 (Dokument)

Siehe:
MM 3.37 RRB 1923/0707 Julius Klaus-Stiftung., 1923.03.29 (Dokument)

Siehe:
MM 3.133 RRB 1971/6205 Julius Klaus-Stiftung (Aenderung des Stiftungsreglements)., 1971.11.11 (Dokument)
 

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Physical Usability:Uneingeschränkt
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