C I, Nr. 1699 Antwortschreiben von Johans Schwend und Rudolf von Cham an Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich, 1444.08.14 (Dokument)

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Identifikation und Inhalt

Ref. code:C I, Nr. 1699
Title:Antwortschreiben von Johans Schwend und Rudolf von Cham an Bürgermeister und Rat der Stadt Zürich
Brief:Ritter Hanns Swend und Ruodolff von Cham antworten Bürgermeister und Rat der Stadt Zurich auf die erhaltenen Schreiben und berichten, weshalb sie (zu ihrem Verdruss) den Läufer Cuonrat so lange bei sich behalten haben. Der König und die Herzöge Albrecht und Sigmund sind am 1. August auf Mittag in Nuerenberg angekommen, als ausser dem [Erz]bischof von Trier noch kein Kurfürst hier war und die übrigen Kurfürsten nicht vor drei Wochen erwartet wurden. Um Verzögerungen zu vermeiden, sind sie am folgenden Dienstag [4. August] vor den König getreten und haben ihn angesichts der bevorstehenden Weinlese um baldige Hilfe gebeten. Der König betraute einige Räte von ihm und von Herzog Albrecht sowie Junker Thuring von Hallwilr mit der Beratung der Angelegenheit, wie sie dann am folgenden Tag in der Kanzlei stattfand und bis Mittag dauerte, worauf Schwend und Cham für den folgenden Tag an den Hof bestellt wurden. Dort erklärte ihnen der König, es handle sich um eine wichtige Angelegenheit, weshalb er Herren und Fürsten sowie deren Vertreter und die Vertreter der Städte ins Rathaus einberufen habe, um sie über das von den "Switzern" und ihren Helfern am König, am Haus Oesterrich und an Zürich begangene Unrecht zu informieren. Am folgenden Tag [7. August] kam dann der König mit seinem Bruder und seinem Vetter ins Rathaus und liess öffentlich vor der ganzen Versammlung über das von den Eidgenossen begangene Unrecht berichten, zuerst mündlich durch einen Ritter von Stein, dann durch Verlesung von Schriften durch Ruodolff von Cham ("durch mich"), ohne dass etwas verschwiegen worden wäre. Anschliessend referierte Cham ("ich") über die Untaten der Eidgenossen am heiligen Sakrament, an den Kirchen und am Kirchenschmuck, wobei ihn der König auf eine entsprechende Frage persönlich anwies, auch die schlimmen Passagen zu verlesen. Man soll wissen, dass dabei vielen Anwesenden "ir ougen sind ubergangen". Die zunächst für den folgenden Tag nach Mittag geplante Stellungnahme der Reichstagsteilnehmer verzögerte sich bis Sonntag [9. August] nach der Messe des Königs, im Fall der Städtegesandten bis Montag; man kennt deren Inhalt - im Unterschied zu Hallwil - aber nicht. - Zur gleichen Zeit erhielten der König und die beiden Herzöge Albrecht und Sigmund Nachricht von der Ritterschaft im Elsäss wegen des Telfin, weshalb der König eine Gesandtschaft - bestehend aus dem Bischof von Augspurg, einem gelehrten Meister Hanns [Johannes von Eich] (der mit dem Bischof von Lavent vor vergangener Fasnacht [24. Februar] in Zürich vor dem Grossen Rat war), Fridrich von Hochberg [Hohenberg], dem von Starenberg, zwei Adligen und Hallwil - aussenden will, um mit dem Delphin zu verhandeln, damit seine Truppen Zürich möglichst rasch zu Hilfe kommen. Gemäss einem gestern (sic) Mittwoch [12. August] eingetroffenen Schreiben an den König ist, wie auch der von Liningen bestätigt hat, bereits ein Streit darüber ausgebrochen, welcher Truppenteil das Recht erhält, den Kampf gegen die Eidgenossen zu eröffnen. Burkart Munch und Sifrid von Venigen sind nun für das Heranführen der Truppen zuständig. Es besteht auch Hoffnung auf ein persönliches Engagement des Königs oder eines der beiden Herzöge. Auch Junker Hanns von Rechberg, der auf Varnsperg belagert wird, soll Hilfe zukommen. Allfällige weitere Informationen will man durch den Läufer Jacob umgehend mitteilen. [Bei den von Rudolf von Cham verlesenen Schriften handelt es sich mutmasslich um die Kundschaften vom 20. Juni 1444 über das Kriegsverhalten der Eidgenossen (StA Luzern, Urk 231/3328; Teildruck: AnzSG NF 1, 1872, S. 235-240), die später auch auf dem Tag in Rheinfelden (URStAZH, Bd. 6, Nr. 9090) Verwendung fanden.]
Creation date(s):8/14/1444
Creation date(s), remarks.:Unser Frauen Abend im August
Number:1
Archival Material Types:Urkunde/Urkundenabschrift

Dokumentspezifische Merkmale

Ausstellungsort:Nürnberg
Überlieferung:Original
Trägermaterial:Papier
Schreiber:Rudolf von Cham, Schreiber
City:Zürich; Zürich, Schwend, Johans, Ritter; Zürich, Cham, Rudolf von; Nürnberg; Zürich, Bürgermeister und Rat; Römisches Reich, König, Habsburg, Friedrich von; Trier, Erzbistum, Erzbischof; Römisches Reich, Kurfürsten; Römisches Reich, König, Habsburg, Friedrich von, Räte; Nürnberg, Rathaus; Österreich, Haus; Eidgenossen, sakrilegische Handlungen; Nürnberg, Reichstag; Römisches Reich, Reichstag; Elsass, Ritterschaft; Frankreich, Dauphin; Augsburg, Bistum, Bischof; Lavant, Bistum, Bischof; Zürich, Rat, Grosser; Farnsberg; Eidgenossen als "Switzer"; Zürich, Läufer, Jakob; Zürich, Läufer, Konrad; Nürnberg (AO); Zürich, Schreiber, Cham, Rudolf von, Handschrift; Zürich, Reben
Personenregister URStAZH:Ludwig, Dauphin; Cham, Rudolf von, Schreiber von Zürich; Eich, Johans von; Habsburg, Albrecht von, Herzog; Habsburg, Albrecht von, Herzog, Räte; Habsburg, Sigmund von, Herzog; Hallwil, Thüring von; Hohenberg, Friedrich von; Jakob, Läufer von Zürich; Konrad, Läufer von Zürich; Leiningen, Graf von; Münch, Burkhard; Rechberg, Hans von; Schwend, Johans, Ritter; Staremberg, Herr von; Stein, Wilhelm von, Ritter; Venningen, Siegfried von

Weitere Angaben

Kopien bzw. Reproduktionen:Mikrofilm
Publikationen:Edition: RTA ÄR, Bd. 17, Nr. 230a
Regest: URStAZH, Bd. 6, Nr. 9030; Erhard Waldemar Kanter, Hans von Rechberg von Hohenrechberg. Ein Zeit- und Lebensbild, Diss. Zürich 1902, Anhang, Nr. 31
Level:Dokument
Ref. code AP:C I, Nr. 1699
 

Usage

End of term of protection:8/14/1524
Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

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URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=435579
 

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