A 184.1, Nr. 28 Schreiben von Markgraf Wilhelm von Hachberg an König Friedrich III., 1443.05.23 (ca.)-1443.05.24 (ca.) (Dokument)

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Identifikation und Inhalt

Ref. code:A 184.1, Nr. 28
Title:Schreiben von Markgraf Wilhelm von Hachberg an König Friedrich III.
Brief:[Markgraf Wilhelm von Hachberg] schreibt an König [Friedrich III.] und informiert ihn, verbunden mit der Bitte um zusätzliche Unterstützung, über den bisherigen Kriegsverlauf. Der König hat vor seiner Abreise aus Veldkilch [Anfang Dezember 1442] ihm (als seinem Statthalter) und Thuering von Hallwilr (als Hauptmann) die Sache zwischen denen von Zuerich und den Eidgenossen anvertraut und namentlich verlangt, keinen Krieg mit den Eidgenossen anzufangen, ausser sie würden von den Eidgenossen dazu gezwungen oder die Eidgenossen würden den Krieg beginnen. Daran haben er und Hallwil sich gehalten, indem er an gütlichen Tagen [am 1. April 1443 in Baden (EA II Nr. 260)] in Gegenwart von reichsstädtischen Gesandten Recht geboten hat auf verschiedene eidgenössische Orte und die Einhaltung der bestehenden Friedensverträge versprochen hat, die die Eidgenossen dann aber verletzt haben. Die Eidgenossen haben auch (erfolglos) versucht, Rapperswil mit einem Anschlag in Bedrängnis zu bringen und dabei die Leute dort in grosse Not gebracht. Zudem haben die Leute von Switz dem fürstlichen Haus Oesterrich und ihm [Hachberg] kürzlich den Krieg erklärt (Abschrift des Absagebriefs [URStAZH, Bd. 6, Nr. 8911] in Beilage angekündigt), was eine unerhörte Sache ist und seine Ursache im Bündnis des Königs mit den Zürchern hat. Die Schwyzer haben auch Zürich den Krieg erklärt [URStAZH, Bd. 6, Nr. 8910], nachdem es ihnen nicht gelungen ist, die Stadt vom Bündnis mit dem König abzubringen. Mittlerweile sind beide Seiten militärisch ausgezogen und schädigen sich gegenseitig Land und Leute, Leib und Gut. Die eigenen Verluste betragen 25 (?) Mann [ein Zeichen unleserlich, sicher aber eine Zahl zwischen 20 und 30], die Verluste der Feinde, die an drei Orten bekämpft werden, rund 150 Mann. Die "alten buend", die die Zürcher mit den Eidgenossen hatten, sind "gantz ab und zerbrochen". - Die Hilfe, die den Zürchern zugesagt worden ist und auf die sie sich verlassen haben, kann Hachberg nicht im gewünschten Mass leisten, weil ihm das dafür bereitgestellte Geld ausgegangen ist. Auch die Zürcher erleiden wegen ihrem Bündnis mit dem König viel Widerstand von Seiten der Reichsstädte und aller Eidgenossen, weshalb sie die zugesagte Unterstützung umso mehr benötigen. Hachberg findet beim Adel genügend Leute, die dem König und dem Haus Österreich allein gegen Verköstigung zu Kriegsdienst bereit sind, um den Krieg mit der Hilfe Gottes so zu beenden, dass dem König und dem Haus Österreich Ehre und Glück zuteil wird, wie nie zuvor seit "anfang der eidgenosschafft". Er bittet den König deshalb, ihm unverzüglich Geld zu schicken oder aber von der Etsch [Südtirol] aus zu veranlassen, dass er den Krieg erfolgreich führen und die gegenüber den "frommen luetten" von Zürich gemachten Versprechungen einhalten kann. Der König möge das "gross uebel" in Betracht ziehen, das die Eidgenossen während vieler Jahre am Haus Österreich und an "allem adel" begangen haben, und den guten Willen berücksichtigen, den der Adel ihmgegenüber mit seinem Angebot zeigt, allein gegen Verköstigung und ohne Sold zu dienen, weil die Eidgenossen gewillt sind, "allen adel in disen landen gentzlich ze vertriben und ze vertilgen". - Der König hat ferner vor seiner Abreise aus Feldkirch Jacob Truchsess [von Waldburg] zu den Fürsten entsandt, um sie um militärische Unterstützung zu bitten. Waldburg fand sie in positiver Stimmung, weshalb sie sicher Unterstützung leisten werden, wenn der König es auch tut. Er bittet den König, den Fürsten umgehend zu schreiben. Ausserdem legt er einen Entwurf für ein Schreiben an [Petermann] von Raren und an den Abt von Sant Gallen bei [vgl. Niederstätter, Zürichkrieg S. 379f. Nr. 31 (rückdatiert auf 21. Mai)], die ebenfalls umgehend abgehen sollten, damit sie den Schwyzern und den Eidgenossen keine Unterstützung zukommen lassen. Schliesslich sind auch Schreiben an Bern, Solodren und Basel sowie an alle Reichsstädte nötig, um sie aufzufordern, Hachberg und Zürich im Namen des Reichs zu unterstützen (und nicht die Eidgenossen, denen sie sehr zugeneigt sind) [vgl. URStAZH, Bd. 6, Nr. 8974].
Inhalt und Form:Das Doppelblatt stammt aus einem Band, vgl. die Blattzählung 128-12[9].
Creation date(s):approx. 5/23/1443 - approx. 5/24/1443
Creation date(s), remarks.:Undatiert, 23. oder 24. Mai 1443
Number:1
Archival Material Types:Urkunde/Urkundenabschrift

Dokumentspezifische Merkmale

Überlieferung:Entwurf (Autograph?) (Doppelblatt)
Trägermaterial:Papier
City:Zürichkrieg, Alter, Gefallene; Eidgenossenschaft, Orte; Rapperswil; Schwyz; Österreich, Haus; Zürich, Bündnis mit Österreich; Römisches Reich, König, Habsburg, Friedrich von; Zürichkrieg, Alter, Absage; Zürichkrieg, Alter, Rechtgebot; Zürichkrieg, Alter, Kriegspropaganda; Römisches Reich, Reichsstädte, Gesandte; Zürichkrieg, Alter, Kriegskosten; Etsch; Feldkirch; Eidgenossenschaft, Anfang der; Baden, Vermittlungstag; St. Gallen (Benediktinerkloster), Abt; Basel; Bern; Österreich, Herrschaft, Landvogt, Hachberg, Wilhelm von, Markgraf; Zürich; Eidgenossenschaft, Bünde; Eidgenossen; Solothurn; Zürich, Bund mit Eidgenossen
Personenregister URStAZH:Adel, als Kollektiv; Habsburg, Friedrich von, Herzog, Römischer König; Hachberg, Wilhelm von, Markgraf, Landvogt; Hallwil, Thüring von; Raron, Petermann von; Waldburg, Jakob von, Truchsess

Weitere Angaben

Publikationen:Regest: URStAZH, Bd. 6, Nr. 8918; (in RMB, Bd. 2, nicht verzeichnet)
Level:Dokument
Ref. code AP:A 184.1, Nr. 28
 

Usage

End of term of protection:5/24/1463
Permission required:[Leer]
Physical Usability:Eingeschränkt (Gebrauchskopie)
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=435470
 

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