C II 13, Nr. 460 Vergleich zwischen der Stadt Winterthur und dem Kloster Töss in strittigen Fragen der Wasserzufuhr, Eigenleute, Waldnutzung und des Gerichtsstands, 1433.01.24 (Dokument)

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Identifikation und Inhalt

Ref. code:C II 13, Nr. 460
Title:Vergleich zwischen der Stadt Winterthur und dem Kloster Töss in strittigen Fragen der Wasserzufuhr, Eigenleute, Waldnutzung und des Gerichtsstands
Brief:Ritter Henman von Landenberg von Werdegg, Henman von der Breitenlandenberg, Konrad Mangold von Konstanz, Hans Schwend der Jüngere, Vogt von Kyburg, Marti von Landenberg von Greifensee und Peterman von Haslen handeln einen Vergleich aus im Konflikt zwischen der Stadt Winterthur und der Priorin und dem Konvent des Klosters Töss vom Predigerorden:
Anlass der Differenzen war die auf Bitten des Konvents an Winterthur gerichtete Aufforderung seitens König Sigmunds, binnen zwei Monaten alle Schleifen, Sägen und sonstigen Vorrichtungen an der Eulach zu entfernen, welche den Betrieb der Mühlen des Klosters beeinträchtigen. Die Winterthurer beanspruchen die Eulach, die sie auf eigene Kosten ausgebaut haben und weiterhin ausbauen, für sich und bestreiten, dass das Kloster dadurch Einbussen an den Zinsen, die es von den Mühlen bezieht, erleidet. Darüber hinaus hat der Konvent vom König ein Privileg betreffend ihre Eigenleute erworben, obwohl sich die Winterthurer ihrerseits auf Privilegien stützen können und mit dem Kloster über die Handhabung einig waren. Der Konvent hat ausserdem ein Privileg betreffend seinen Wald erworben und restriktive Bussen festgesetzt, obwohl man einander bisher grosszügig verfahren ist.
Die Vermittler haben nun folgende Übereinkunft getroffen:
1) Bezüglich der Wasserzufuhr sollen die Winterthurer die Vorrichtungen an der Eulach überprüfen und bei Bedarf Massnahmen ergreifen, dass niemand einen Nachteil hat.
2) Da es wegen der Eigenleute nie zu Auseinandersetzungen gekommen war, sollen beide Seiten bei ihren Rechten und Gewohnheiten bleiben und es so handhaben wie bisher.
3) Die Winterthurer sollen ihre Bürger anweisen, im Wald des Klosters keine Schäden zu verursachen. Der Konvent soll die Winterthurer Brennholz nehmen lassen. Benötigt eine Seite Bauholz, soll sie es von der anderen erwerben.
4) Da der Konvent und seine Leute anders als früher gegen die Winterthurer und ihre Bürger mit geistlichen Gerichten vorgegangen sind, haben die Vermittler folgende Regelung vereinbart: Der Konvent oder eine der Klosterfrauen dürfen die Bürger von Winterthur wegen Jahrzeitstiftungen, Leibgedingverträgen, verbrieften Schulden, jährlichen Zinsen von ihren Gütern oder Seelgeräten vor geistliche Gerichte laden. In weltlichen Angelegenheiten, etwa bei Geldschulden, sollen sich die Amtleute des Klosters an den Schultheissen wenden. Bei anerkannten Geldschulden soll der Schuldner zur Bezahlung oder zur Stellung von Pfändern angewiesen werden, die Pfänder können nach 14 Tagen verkauft werden gemäss städtischem Recht. In strittigen Fällen soll der Schultheiss beide Seiten vor den Rat laden, um die Angelegenheit unverzüglich auszutragen.
5) Winterthurer Bürger sollen ihre Ansprüche an den Konvent des Klosters oder dessen Hofleute in weltlichen Angelegenheiten mit dem Amtmann oder Schaffner wie bisher vor städtischem Gericht regeln. Beide Seiten sollen miteinander versöhnt sein, die Winterthurer sollen das Kloster und seine Leute als Bürger und guten Freunde behandeln.
Es siegeln Henman von der Breitenlandenberg und Konrad Mangold mit ihren Siegeln auf Seiten der Vermittler sowie Schultheiss, Rat und Bürger der Stadt Winterthur mit dem Ratssiegel.
Creation date(s):1/24/1433
Number:1
Archival Material Types:Urkunde/Urkundenabschrift

Dokumentspezifische Merkmale

Preview:
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Überlieferung:Original
Dimensions W x H (cm):48.0/49.0 x 28.0/29.0
Trägermaterial:Pergament
Language:Deutsch
Siegel:3 Siegel: 1. Hermann von Breitenlandenberg, Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, gut erhalten; 2. Konrad Mangold, Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, abgeschliffen; 3. Rat der Stadt Winterthur, Wachs, rund, angehängt an Pergamentstreifen, abgeschliffen
Schlagwörter:Gerichtsstand; Leibeigenschaft; Nutzungsrecht; Vergleich; Wasserführung; Wald
City:Kyburg, Vogt, Schwend, Johans, d. J.; Winterthur, Burgrecht mit Kloster Töss; Winterthur, Eulach; Winterthur, Mühle; Winterthur, Sägen; Winterthur, Töss (Dominikanerinnenkloster), Burgrecht in Winterthur; Winterthur, Holznutzung; Konstanz, Mangold, Konrad; Winterthur, Schultheiss, Rat und Bürger; Winterthur, Töss (Dominikanerinnenkloster), Priorin und Konvent; Zürich, Vogtei, Kyburg, Vogt, Schwend, Johans, d. J.; Römisches Reich, König, Luxemburg, Sigismund von; Winterthur, Töss (Dominikanerinnenkloster), Wassernutzung; Winterthur, Töss (Dominikanerinnenkloster), Eigenleute; Winterthur, Töss (Dominikanerinnenkloster), Holznutzung; Winterthur, Stadtgericht; Winterthur, Schleifen; Winterthur, Töss (Dominikanerinnenkloster), Gerichtsbarkeit, geistliche
Personenregister URStAZH:Landenberg, Breitenlandenberg siehe auch Ortsregister, Breitenlandenberg; Landenberg-Werdegg siehe auch Ortsregister, Werdegg; Haslen, Petermann von; Landenberg, Breitenlandenberg, Hermann von; Landenberg-Greifensee, Martin von; Landenberg-Werdegg, Hermann von; Luxemburg, Sigismund von, Römischer König; Mangold, Konrad; Schwend, Johans, d. J., Vogt von Kyburg

Weitere Angaben

Former reference codes:36
Kopien bzw. Reproduktionen:Mikrofilm; Digitalisat
Publikationen:Regest: URStAZH, Bd. 6, Nr. 7516
Anmerkungen:Gegenbrief (mitbesiegelt vom Kloster Töss): StadtA Winterthur URK 695; Privileg König Sigmunds vom 14. Dezember 1430: C II 13, Nr. 457; Mandat König Sigmunds vom 20. Dezember 1430: C II 13, Nr. 458
Weblinks:Digitale Edition: SSRQ ZH NF I/2/1, Nr. 60
Level:Dokument
Ref. code AP:C II 13, Nr. 460
 

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Related units of description:Abschrift siehe:
F II a 411 (fol. 257 r - 259 r) Vergleich zwischen der Stadt Winterthur und dem Kloster Töss in strittigen Fragen der Wasserzufuhr, Eigenleute, Waldnutzung und des Gerichtsstands, 1534 (ca.) (Dokument)
 

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End of term of protection:1/24/1453
Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

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