Krankengeschichten ambulant behandelter Patienten, 1912-1993 (Klasse)

Archive plan context


Title:Krankengeschichten ambulant behandelter Patienten
Inhalt und Form:Enthält bis und mit 1963 die Krankengeschichten der Poliklinik und damit ausschliesslich Unterlagen zu ambulanten Konsultationen. Ab 1964 wurde die ambulante Serie durch Integration der vorher separat geführten H-Serie von Patienten in stationärer Behandlung zur allgemeinen Serie aufgewertet.
Die im Entstehungszeitraum der Krankengeschichten angegeben Jahreszahlen bezeichnen das Jahr der Erstkonsultation. Das Enddatum ist durch das zuletzt datierte Aktenstück, oftmals die Krankengeschichte betreffenden Korrespondenzeingang oder weitere Konsultationen, gegeben. Im Hinblick auf die gesamtschweizerische Bedeutung und Einzigartigkeit des Bestandes sowie den hohen medizin- und sozialhistorischen Informationsgehalt wurden alle vor 1965 eröffneten Krankengeschichten der ambulanten Serie vollständig übernommen. Für die späteren Jahrgänge wurde eine inhaltliche und eine systematische Auswahl getroffen: Vollständig übernommen wurden die 0er- und die 5er-Jahrgänge (1965, 1970, 1975 und 1980). Die Krankengeschichten der Zwischenjahrgänge wurden anhand inhaltlicher Kriterien ausgewählt. Die seitens der Universitätsklinik Balgrist definierte inhaltliche Auswahl umfasst folgende Gebrechen:

- Angeborene Skeletterkrankungen und Missbildungen (Aplasie, Hypoplasie, Hyperplasie, Dysplasie, Kleinwuchs, Riesenwuchs, Polydaktylie, Hexadaktylie, Osteogenesis imperfecta, Glasknochenkrankheit, Osteopetrose, Spina bifida, Klippel-Feil-Syndrom, Torticollis/Schiefhals)
- Angeborene Lähmungen (Cerebralparese CP oder auch infantile Cerebralparese ICP, Morbus Little, Spastische Lähmung, Schlaffe Lähmung, Dyskinetische Lähmung, Ataktische Lähmung, Muskeldystrophie (Duchenne/Erb), Athetose)
- Kongenitale Hüftluxation: angeborene Überdehnung/Verrenkung des Hüftgelenks
- Poliomyelitis: Kinderlähmung
- Tuberkulose (verschiedene Formen)
- Osteomyelitis: infektiöse Entzündung des Knochenmarks (nur hämatogene Fälle, d.h. mit Infektionsherd ausserhalb des Knochens, keine posttraumatischen Fälle)
- Para-/Tetraplegie: Querschnittlähmung
- Skoliose: Verkrümmung der Wirbelsäule
- Klumpfuss (lat. pes equinovarus, pes varus)
- Amputationen und Prothesen
- Tumoren (Geschwulste, Krebs)

Folgende Diagnosen wurden - in alphabetischer Reihenfolge - zur dauerhaften Aufbewahrung ausgewählt: Amputationen, Aplasie, Ataktische Lähmung, Athetose, Cerebralparese CP, Dyskinetische Lähmung, Dysplasie, Geschwulste, Glasknochenkrankheit, Hexadaktylie, Hüftluxation, Hyperplasie, Hypoplasie, Infantile Cerebralparese IPC, Karzinome, Kleinwuchs, Klippel-Feil-Syndrom, Klumpfuss, Kongenitale Hüftluxation, Krebs, Luxation (Hüfte), Morbus Little, Muskeldystrophie (Duchenne/Erb), Ostemyelitis (nur hämatogene Fälle = Infektionsherd ausserhalb des Knochens), Osteogenesis imperfecta, Osteopetrose, Paraplegie, Pes equinovarus, Pes varus, Poliomyelitis/Polio, Polydaktylie, Prothesen, Riesenwuchs, Schiefhals/Torticollis, Schlaffe Lähmung, Skoliose, Spastische Lähmung, Spina bifida, Tetraplegie, Torticollis/Schiefhals, Tuberkulose, Tumoren.
Daneben wurden auch mit Filmen- oder Gipsmodellen angereicherte Krankengeschichten, Krankengeschichten bekannter Persönlichkeiten und allgemein aussergewöhnliche oder besonders umfassende Dossiers berücksichtigt, was der Bewertungstradition des Staatsarchivs entspricht.

Die Krankengeschichten enthalten neben den üblichen medizinischen Unterlagen ärztlicher Dossiers wie Anamnese und Diagnose Korrespondenz zum Gebrechen und zur Behandlung des jeweiligen Patienten. Daneben finden sich oft auch Fussabdrücke sowie Skizzen, Abzüge von Röntgenbildern und Fotografien der betroffenen Körperteile. Bedingt durch die ambulante Behandlung enthalten viele der Krankengeschichten wenig mehr als die Aufnahme der Personalia, die Diagnose und eine kurze Anamnese der Erstkonsultation. Ein Hinweis darauf ist der Entstehungszeitraum, der sich oft über nur ein Jahr erstreckt.
Viele der älteren Diagnosen sind in lateinischer Sprache verfasst. Wo möglich, wurden die Abkürzungen ausgeschrieben. Wo sich die Abkürzung nicht zweifelsfrei auflösen liess, wurde sie belassen. Die ab und an aufgefundene Diagnose "nihil" wurde mit "Keine orthopädische Erkrankung diagnostizierbar" aufgelöst. Ebenfalls häufig anzutreffen bei den ältesten Krankengeschichten war die Angabe des Alters anstatt des Geburtsjahres. Rechnerisch sind deshalb jeweils zwei Jahrgänge möglich. Dem wurde in den jeweiligen Verzeichnungseinheiten Rechnung getragen, indem beide Jahrgänge, also beispielsweise (geb. 1890 oder 1891), angegeben wurden.
Creation date(s):1912 - 1993
Number:25192
Level:Klasse
 

Usage

Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=4256960
 

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