Ref. code: | E I 14 |
Title: | Alumnat und Alumnen (Konvikt für Theologiestudenten) |
Inhalt und Form: | Zum Inhalt: Das im Jahr 1538 auf Anregung von Heinrich Bullinger ins Leben gerufene Alumnat (Collegium Alumnorum) war ein Konvikt oder Pensionat für fünfzehn Studenten, die sich auf das Theologiestudium vorbereiteten, Theologie studierten oder dieses Studium kürzlich abgeschlossen hatten. Sie erhielten im Konvikt Unterkunft, Nahrung und Kleidung, auch stand ihnen eine eigene Bibliothek zu Verfügung. Ihr Aufseher und Erzieher war der Zuchtmeister oder Inspektor, mit dem sie einen gemeinsamen Haushalt führten, der sie bei den Studien unterstützte und dessen Gattin sie bei Krankheit pflegte. Gemeinsam wurde zu Tisch gesessen, gebetet und zur Kirche gegangen. Von 1538 bis 1710 befand sich das Alumnat im ehemaligen Haus der Fraumünsteräbtissin, dem sogenannten Hof. Das Alumnat wurde deshalb auch als Kollegium zum Fraumünster, als Zuchthof oder Hof, im 18. Jahrhundert auch als Collegium parthenicum (Jungfern- oder Fraumünsterkollegium) bezeichnet. Von 1637 bis 1693 bestand ein zweites solches Konvikt, der mindere oder neue Hof, zunächst für fünfzehn, zuletzt noch mit sechs Studenten. Aufgehoben wurde der neue Hof, weil es um 1700 in Zürich genug Theologiestudenten und Geistliche gab. Der 1538 gegründete alte Hof bestand bis 1833, bis zur Aufhebung des Chorherrenstifts und der bisherigen höheren Schulen sowie der damit einhergehenden Gründung der Kantonsschule und Universität Zürich. Damals wurde das dreihundert Jahre alte Konvikt aufgehoben und die Einkünfte in eine allgemeine Stipendienstiftung überführt.
Zur Bestandesgeschichte: Der vorliegende Bestand wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus Unterlagen des Zürcher Rates (Ratsregistratur) und des Antistes (Kirchen- und Schularchiv) gebildet, wobei die unterschiedliche Herkunft der Akten verwischt wurde. Im Nachgang zur konservatorischen Behandlung des Bestandes wurde dieser im Jahr 2018 durch Meinrad Suter gemäss den Entstehungs- und Geschäftszusammenhängen geordnet und die Geschäfte einzeln verzeichnet. Die Akten aus der Registratur des Rates betreffen vor allem die Einrichtung des Zuchthofes, das Amt des Zuchtmeisters sowie die Wahl von Alumnen. Aus dem Kirchen- und Schularchiv stammen unter anderem Unterlagen der Zuchtmeister aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (Johann Jakob Simmler, Salomon von Birch) sowie Verzeichnisse der Alumnen im 18. Jahrhundert.
Literatur- und Quellenhinweise: Ulrich Ernst, Geschichte des Zürcherischen Schulwesens bis gegen das Ende des sechzehnten Jahrhunderts, Winterthur 1879, S. 133–140. Friedrich Vogel, Die alten Chroniken oder Denkwürdigkeiten der Stadt und Landschaft Zürich bis 1820, Zürich 1845, S. 845–846. Staatsarchiv Zürich, E II 458 – E II 502, Schulsachen (Jahre 1559–1833), darunter unter anderem E II 499, Satzungen des Alumnats (17./18. Jahrhundert). Staatsarchiv Zürich: U 79, Alumnat (Jahre 1786–1834). Staatsarchiv Zürich: V II 49.1.2, Alumnatslokale (Jahre 1803–1838).
Der Bearbeiter: Meinrad Suter, 18. Juli 2018 |
Creation date(s): | 1538 - 1797 |
Number: | 579 |
Level: | Klasse |
Ref. code AP: | E I 14 |
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Related units of description |
Related units of description: | Fortsetzung siehe: U 79 Alumnat (Schülerwohnheim), 1786-1834 (Klasse)
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Usage |
Permission required: | [Leer] |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | [Leer] |
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URL: | https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=4234907 |
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