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C I, Nr. 1391 Burgrecht von Bischof Johans von Chur und der Stadt Chur mit der Stadt Zürich auf 51 Jahre, 1419.06.22 (Dokument)
Identifikation und Inhalt |
Ref. code: | C I, Nr. 1391 |
Title: | Burgrecht von Bischof Johans von Chur und der Stadt Chur mit der Stadt Zürich auf 51 Jahre |
Brief: | Bischof Johans, der Dekan und das Kapitel des Gotteshauses Chur sowie Ammann, Räte und Bürger der Stadt Chur beurkunden, dass sie für sich und alle ihre Leute, Gotteshausleute und Gebiete diesseits der Berge Aelbaell [Albula], Gilry [Julier] und Settem [Septimer] mit Bürgermeister, Rat und Bürgern der Stadt Zurich ein Burgrecht auf 51 Jahre abschliessen. Beide Seiten versprechen einander Hilfe und Unterstützung. Der Bischof von Chur übergibt dafür Zürich die Burg Flums mit allen dazugehörenden Rechten, wie sie der verstorbene Cristoffel von Hertennegg als Pfand innehatte; die Burg steht allerdings dem Bischof weiterhin offen. Für das Burgrecht müssen Bischof und Stadt Chur jährlich auf Pfingsten 32 Rheinische Gulden entrichten. Sie können das Burgrecht nur mit Einwilligung Zürichs aufgeben. Die Burg Flums hingegen bleibt auf 51 Jahre bei Zürich und kann danach mit 2000 Gulden zurückgelöst werden. Beginnen die Churer ohne den Willen Zürichs einen Krieg, ist Zürich nicht zu Hilfe verpflichtet, es sei denn, der Gegner habe jede rechtliche Schlichtung verweigert. Sucht ein Gegner Churs bei Zürich Recht und lehnt Chur dieses Ansinnen ab, ist Zürich ebenfalls keine Hilfe schuldig. Wird Chur oberhalb des Wallenses angegriffen, soll Zürich auf Kosten Churs bis an die drei genannten Berge Hilfe leisten. Jeder Söldner erhält täglich drei Schilling Zürcher Pfennig. Unternimmt Chur einen Kriegszug unterhalb des Walensees, ist Zürich zu Hilfe auf eigene Kosten verpflichtet. Umgekehrt schulden die Churer auf eigene Kosten Zürich Unterstützung oberhalb des Walensees; unterhalb und bis drei Meilen um die Stadt Zürich stellt Chur 200 Gewappnete mit einem von Zürich zu begleichenden Sold von täglich drei Schilling. Alle Burgen Churs stehen Zürich offen. Alte Konflikte sind von den Hilfsverpflichtungen ausgenommen. Boten Zürichs in dieser Angelegenheit erhalten Kost für zwei Pferde und täglich einen Gulden. Gemeinsam eroberte Burgen oder Städte gehören Zürich, gewonnene Güter oder Gefangene werden nach Anzahl Kriegsleuten geteilt. Gefangene aus Zürich dürfen nur mit Einwilligung Zürichs freigelassen werden. Regelungen der Rechtssprechung. Gegenseitige Streitigkeiten sollen mit einem Schiedsgericht entweder in Chur oder in Zürich geschlichtet werden. Das Burgrecht muss alle zehn Jahre erneuert werden. Das Kapitel und die Stadt Chur versprechen, nur Bischöfe oder Chorherren zu wählen oder aufzunehmen, die das Burgrecht beschwören. Der Bischof behält sich den Römischen König und das Reich vor, die eigene geistliche und weltliche Freiheit und Gerichtsbarkeit, die Freiheiten der Gotteshausleute und den Bund mit dem Abt von Tisentis; Dekan und Kapitel hingegen ihre geistliche Freiheit und die Gerichtsbarkeit. Zürich seinerseits behält sich ebenfalls das Römische Reich und den König vor, zudem die eigenen Freiheiten und den Bund mit ihren Eidgenossen und anderen Leuten. Es siegeln der Bischof, das Kapitel, die Stadt, die Commun des Oberthalb Steins, für die Commun von Brugun [Bergün] ihr Vogt Cuomradin von Marmels zu Griffenstein und für die Commun Tumlaeschgg und Schams Ruodolff von Castelmur genannt Schuoler, Vogt zu Furstnoew. |
Creation date(s): | 6/22/1419 |
Creation date(s), remarks.: | Donnerstag vor Johannes Sungicht |
Number: | 1 |
Archival Material Types: | Urkunde/Urkundenabschrift |
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Dokumentspezifische Merkmale |
Überlieferung: | Original |
Trägermaterial: | Pergament |
Siegel: | Sechs Siegel hängen. |
City: | Chur, Bistum, Bischof, Naso, Johans; Chur, Bistum, Stift, Dekan und Kapitel; Chur, Bistum, Gotteshausleute; Chur, Stadt; Chur, Bistum, Herrschaft; Albula; Julier; Septimer; Flums, Hertnegg, Cristoffel von; Flums, Burg; Zürich, Burgrecht, Chur; Zürich, Bürgermeister und Rat; Walensee; Chur, Bistum, Flums, Hertnegg, Cristoffel von; Römisches Reich; Römisches Reich, König; Disentis, Abt; Eidgenossen; Zürich, Bund mit Eidgenossen; Oberhalbstein, Kommune; Chur, Bistum, Oberhalbstein, Kommune; Chur, Bistum, Bergün, Kommune; Chur, Bistum, Schams, Kommune; Domleschg, Kommune; Bergün, Kommune; Schams, Kommune; Fürstenau, Vogt, Castelmur, Rudolf von, gen. Schuler; Greifenstein siehe Filisur, Greifenstein; Filisur, Greifenstein, Vogt, Marmels, Konradin von; Chur, Bistum, Greifenstein, Vogt, Marmels, Konradin von; Chur, Bistum, Fürstenau, Vogt, Castelmur, Rudolf von, gen. Schuler; Chur, Bistum, Domleschg, Kommune |
Personenregister URStAZH: | Naso, Johans, Bischof von Chur; Hertnegg, Cristoffel von; Marmels, Konradin von, Vogt von Greifenstein; Castelmur, Rudolf von, gen. Schuler, Vogt von Fürstenau |
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Weitere Angaben |
Kopien bzw. Reproduktionen: | Mikrofilm |
Publikationen: | Edition: Robert Hoppeler, Zürichs Burgrecht mit Bischof Johann und den Gotteshausleuten von Chur, dat. 1419 Juni 22, in: AnzSG NF 8, 1900, S. 320-327 Regest: SSRQ SG III/2/1, Nr. 42, Vorbem. 2; URStAZH, Bd. 5, Nr. 6322; Schnyder, Handel und Verkehr, Bd. 1, Nr. 197; QZWG, Bd. 1, Nr. 768 |
Level: | Dokument |
Ref. code AP: | C I, Nr. 1391 |
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Usage |
End of term of protection: | 6/22/1439 |
Permission required: | [Leer] |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | [Leer] |
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URL for this unit of description |
URL: | https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=393034 |
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