Title: | Schulsynode und Schulkapitel |
Inhalt und Form: | Von den Schulkapiteln finden sich im Fonds vor allem Protokolle der Kapitelsversammlungen, daneben von einem Teil der Kapitel auch Protokolle von Konferenzen sowie weitere Unterlagen. Von der Synode sind Protokolle des Synodalvorstands, der Prosynode und der Synode vorhanden. Weiter sind Korrespondenz und Unterlagen zu Sachgeschäften überliefert. Bei einem Teil handelt es sich um Handakten, da der Aktuar des Synodalvorstands für die Geschäfts- und Protokollführung der Synode zuständig war. Von den Protokollen der Versammlungen der Schulkapitel und des Synodalvorstands sind Digitalisate vorhanden. |
Creation date(s): | 1831 - 2013 |
Running meters: | 11.64 |
Gigabyte: | 42.95 |
Number: | 402 |
Aktenbildner: | Mit der Verfassung von 1831 wurde die gesellschaftliche Stellung der Schule neu bestimmt. Die Organisation der Schule folgte dabei derjenigen der Kirche, indem eine kantonale Schulsynode mit regionalen Kapiteln eingerichtet wurde. Das gesamte Erziehungswesen sollte von einem vom Parlament gewählten Erziehungsrat beaufsichtigt werden. In der Schulsynode, die sich einmal pro Jahr versammelte, waren sämtliche Lehrer des Kantons vertreten. Alle Lehrer eines Bezirks, seien sie an öffentlichen oder privaten Schulen tätig, bildeten zudem das Kapitel eines Bezirks. Die nach dem Züriputsch von 1839 gewählte konservative Regierung schwächte im neu verabschiedeten Gesetz von 1841 die Stellung der Synode, führte eine Prosynode ein und taufte die Schulkapitel in Konferenzen um. Letztere waren aber weiterhin bezirksweise gegliedert. Der Machtwechsel bei der Regierung 1845 zog 1846 eine Anpassung des Gesetzes betreffend die Schulsynode und Schulkapitel nach sich. Die Organisation der Lehrerschaft wurde gestärkt, die einmal jährlich stattfindenden Prosynode und Synode beibehalten und die Konferenzen wiederum in Schulkapitel umbenannt. Mit dem Reglement von 1912 wurden zunächst die Kapitel von Zürich und Winterthur in Abteilungen gegliedert, das Reglement von 1967 sah dann für alle Bezirke die Bildung von regional getrennten Abteilungen bei Bedarf vor. Mit der Annahme des Bildungsgesetzes von 2002 wurde die Synode als Versammlung der Lehrkräfte beibehalten. Gleichzeitig wurde die Synode neu gegliedert in eine Lehrpersonenkonferenz der Volksschule, der Mittelschulen und der Berufsschulen. Die Konferenzen verfügen über einen Vorstand und die Konferenz der Volksschullehrer war pro Bezirk in ein oder mehrere Kapitel gegliedert. Per 1. Mai 2013 wurden die Kapitelsversammlungen aufgehoben und durch ein Delegiertensystem ersetzt, wobei die Delegiertenversammlung über die gleichen Kompetenzen verfügt wie die Kapitelsversammlung. Der Synodalvorstand setzt sich aus den Präsidenten der drei Lehrpersonenkonferenzen zusammen.
Benutzte Quellen und Literatur: Gesetze zur Schulsynode, 26.10.1831, 23.06.1841 (StAZH OS 1, S. 314–317; OS 6, S. 241–245) Gesetze über das Unterrichtswesen, 28.09.1832, 23.12.1859 (StAZH OS 2, S. 313–368; OS 20, Suppl. 2, S. 562–650) Gesetze und Reglemente für Schulkapitel und Schulsynode 21.12.1846, 19.09.1912, 13.06.1967 (StAZH OS 7, S. 285–289; OS 29, S. 433–446; OS 42, S. 768–781) Bildungsgesetz, LS 410.1 Synodalverordnung, LS 410.11 Tröhler, Daniel: Die Zürcher Schulsynode, ein demokratisches Kuckucksei in der liberalen Ära Zürichs im 19. Jahrhundert, in: Crotti, Claudia, Gonon, Philipp, Herzog, Walter (Hrsg.): Padägogik und Politik, historische und aktuelle Perspektiven, Festschrift für Fritz Osterwalder, Bern 2007, S. 53–68. |
Fondsgeschichte: | Der Fonds besteht aus fünf Ablieferungen. Die erste, 2003/074, gelangte aus dem Archiv des Synodalvorstands ins Staatsarchiv und wurden unter der Leitung von Helena Zimmermann von Claudia Moritzi von November 2003 bis März 2004 mit der Signatur Z 146 erschlossen. Mit den Ablieferungen 2009/058 und 2014/090 kamen hauptsächlich jüngere Protokolle der verschiedenen Schulkapitel ins Staatsarchiv. Die Ablieferungen 2021/027 und 2021/125 des Pestalozzianums umfassen ältere Protokolle der Schulkapitel, des Synodalvorstands und Korrespondenz. Die vier Ablieferungen wurden von Monika Rhyner von August 2021 bis August 2022 unter der Signatur Z 987 erschlossen. Der Fondsbeschrieb wurde von ihr im August 2022 aktualisiert. Sämtliche Protokolle der Schulkapitelversammlungen und der Synodalvorstandssitzungen wurden im Rahmen des Lotteriefondsprojekts Sammlungen Pestalozzianum: Erschliessung, Erhaltung und Nutzung des Sammlungsgutes im Staatsarchiv digitalisiert, mit der entsprechenden Verzeichnungseinheit verknüpft und, falls möglich, publiziert. Die zu digitalisierenden Bände und Dossiers wurden vorgängig paginiert, hauptsächlich durch Gioia Natsch, und so mit einer eindeutigen Signatur versehen. |
Related material: | Akten und Protokolle der Schulsynode unter U 66 und UU 5.1, Akten zu den Schulkapiteln unter U 67. Amtsdruckschriften zur Schulsynode unter III Eb 5, III Eb 6, Synodalberichte unter III EEb 1. Unterlagen zur Bildungsgeschichte und Digitalisate der mit der Ablieferung 2021/125 eingetroffenen Unterlagen finden sich bei den Sammlungen Pestalozzianum. |
Bestände: | Z 146, Z 987 |
Level: | Fonds |
Weblinks: | Schulsynode des Kantons Zürich |
| Sammlungen Pestalozzianum |
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Related units of description |
Related units of description: | Siehe: UU 5 Schulsynode des Kantons Zürich, 1834-1929 (Klasse)
Siehe: U 66 Schulsynoden, 1834-1925 (Klasse)
Siehe: U 67 Schulkapitel und Schulkonferenzen, 1833-1929 (Klasse)
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