Statthalteramt Dielsdorf, 1831.07.13-1998 (Fonds)

Archive plan context


Title:Statthalteramt Dielsdorf
Andere Namen:Statthalteramt Regensberg (bis 1870)
Related corporations/Families/Persons:Bezirksanwaltschaft Dielsdorf (Nachfolgeinstitution für die Strafverfolgung bei Vergehen und Verbrechen ab 01.01.1912)
Creation date(s):7/13/1831 - 1998
Running meters:4.64
Number:1579
Aktenbildner:Das Statthalteramt Regensberg entstand infolge der Inkraftsetzung der Kantonsverfassung und des Gesetzes über die Bezirksverwaltung von 1831. Der erste Statthalter nahm die Amtsgeschäfte unmittelbar nach seiner am 11.07.1831 durch den Regierungsrat vorgenommenen Beeidigung auf. Gewählt wurden die Statthalter anfänglich vom Regierungsrat aus einem von der Bezirksversammlung gebildeten Dreiervorschlag. Seit Ende 1865 erfolgt die Wahl direkt durch die stimmberechtigten Einwohner des Bezirks. Die Amtsdauer der Statthalter betrug anfänglich sechs und ab 1870 drei Jahre. Seit 1933 dauert eine Amtszeit vier Jahre. Nach dem Beschluss des Kantonsrats vom 20.06.1870, anstelle von Regensberg neu Dielsdorf zum Bezirkshauptort zu machen, wurde der Sitz des Statthalteramts im Lauf des Jahres 1870 nach Dielsdorf verlegt.
Der Statthalter ist der Vertreter der Regierung im Bezirk und als solcher erster Gesetzesvollzugs- und Polizeibeamter mit verschiedenen Verwaltungstätigkeiten. Ferner ist er Aufsichts- und Rekursinstanz bezüglich der Gemeinden u. a. im Polizei-, Strassen- und Feuerwehrwesen, auch Präsident des Bezirksrats.
Nebst der Aufsichts- und Verwaltungstätigkeit übte und übt das Statthalteramt wichtige Funktionen im Bereich des Strafrechts aus. Die Kantonsverfassung und das Gesetz über die Strafrechtspflege von 1831 wiesen dem Statthalter Aufgaben zu bei der strafrechtlichen Verfolgung von Vergehen und Verbrechen: Er hatte die Voruntersuchungen zu führen und die entsprechenden Akten den zuständigen Gerichten oder der Staatsanwaltschaft zur Untersuchung zu überweisen. Ab den 1850er-Jahren erhielt der Statthalter im Rahmen des Strafverfahrens bei Vergehen und Verbrechen stetig mehr Kompetenzen, bis er mit der Strafprozessordnung von 1874 definitiv zum Strafuntersuchungsbeamten wurde, der die Untersuchungen bis zur selbstständigen Verfahrenseinstellung oder zur Anklage vor Gericht durchzuführen hatte. Zusätzlich war der Statthalter verantwortlich für die Vollziehung der in Urteilen der Zunft-, Kreis- und Bezirksgerichten verhängten Freiheitsstrafen sowie der in Haft umgewandelten Bussen und auch für die Aufsicht über das Bezirksgefängnis. Die Aufgaben als Strafuntersuchungs-, Strafanklage- und Strafvollziehungsbehörde verblieben beim Statthalteramt allerdings nur bis Ende 1911; mit Inkraftreten des neuen Gesetzes betreffend das Gerichtswesen im Allgemeinen am 01.01.1912 gingen diese Zuständigkeiten an die Bezirksanwaltschaft über. Die bezirksanwaltschaftlichen Aufgaben besorgte in Dielsdorf wie in den meisten anderen Bezirken freilich weiterhin - und noch bis Ende Juni 1972 - das Statthalteramt.
Nicht an die Bezirksanwaltschaft abgetreten wurden die Kompetenzen des Statthalteramts im Übertretungsstrafrecht: Es ist seit dem Inkrafttreten des Gesetzes betreffend die Ordnungs- und Polizeistrafen am 01.03.1850 ununterbrochen zuständig für die Untersuchung und allfällige Bestrafung von Übertretungen, die nicht in die Kompetenz der Gemeinden fallen.
Fondsgeschichte:Mit der Ablieferung 1989/011 der Bezirksanwaltschaft Dielsdorf gelangten neben bezirksanwaltschaftlichen Unterlagen auch Unterlagen des Statthalteramts ins Staatsarchiv, und zwar fast ausschliesslich solche, die im Rahmen seiner bis Ende 1911 ausgeübten Funktion als Strafverfolgungs- und Strafvollzugsbehörde für Vergehen und Verbrechen entstanden waren. Die gebundenen Geschäftsverzeichnisse und Entscheidsammlungen aus dem Zeitraum von 1882-1932 wurden zunächst unter den Signaturen Bez Diel 504.1 - Bez Diel 516.2 verzeichnet und von März bis August 2010 als Teil des Bestands Z 416 unter der Leitung von Matthias Wild durch Regula Giger nacherschlossen. Die Strafverfahrensdossiers aus den Jahren 1898-1905 dagegen wurden als Teil des Bestands 234 unter der Leitung von Helena Zimmermann durch Claudia Moritzi, Melanie Wyrsch und Karin Brönnimann von November 2005 bis Mai 2007 erschlossen.
1990 lieferte das Statthalteramt 55 Protokoll- und Korrespondenzbände aus dem Zeitraum von 1831-1949 ab. Sie wurden zunächst unter den Signaturen Bez Diel 101.1 - Bez Diel 105.6 verzeichnet und im Jahr 2010 als Teil des Bestands Z 416 wie oben beschrieben nacherschlossen.
Bestände:Z 234 (Teil), Z 416 (Teil)
Level:Fonds
 

Related units of description

Related units of description:Fortsetzung siehe:
Bezirksanwaltschaft Dielsdorf, 1912-2008 (Fonds)
 

Usage

Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=3856
 

Social Media

Share
 
Home|Shopping cartno entries|Login|de en fr
State Archives of Zurich ONLINE CATALOGUE