Title: | Statthalteramt Winterthur |
Related corporations/Families/Persons: | Bezirksanwaltschaft Winterthur (Nachfolgeinstitution für die Strafverfolgung bei Vergehen und Verbrechen ab 05.05.1889) |
Creation date(s): | 7/1/1831 - 2020 |
Running meters: | 48.59 |
Number: | 5053 |
Aktenbildner: | Das Statthalteramt Winterthur entstand infolge der Inkraftsetzung der Kantonsverfassung und des Gesetzes über die Bezirksverwaltung von 1831. Der erste Statthalter nahm die Amtsgeschäfte unmittelbar nach seiner am 11.07.1831 durch den Regierungsrat vorgenommenen Beeidigung auf. Gewählt wurden die Statthalter anfänglich vom Regierungsrat aus einem von der Bezirksversammlung gebildeten Dreiervorschlag. Seit Ende 1865 erfolgt die Wahl direkt durch die stimmberechtigten Einwohner des Bezirks. Die Amtsdauer der Statthalter betrug anfänglich sechs und ab 1870 drei Jahre. Seit 1933 dauert eine Amtszeit vier Jahre. Der Statthalter ist der Vertreter der Regierung im Bezirk und als solcher erster Gesetzesvollzugs- und Polizeibeamter mit verschiedenen Verwaltungstätigkeiten. Ferner ist er Aufsichts- und Rekursinstanz bezüglich der Gemeinden u. a. im Polizei-, Strassen- und Feuerwehrwesen, auch Präsident des Bezirksrats. Nebst der Aufsichts- und Verwaltungstätigkeit übte und übt das Statthalteramt wichtige Funktionen im Bereich des Strafrechts aus. Die Kantonsverfassung und das Gesetz über die Strafrechtspflege von 1831 wiesen dem Statthalter Aufgaben zu bei der strafrechtlichen Verfolgung von Vergehen und Verbrechen: Er hatte die Voruntersuchungen zu führen und die entsprechenden Akten den zuständigen Gerichten oder der Staatsanwaltschaft zur Untersuchung zu überweisen. Ab den 1850er-Jahren erhielt der Statthalter im Rahmen des Strafverfahrens bei Vergehen und Verbrechen stetig mehr Kompetenzen, bis er mit der Strafprozessordnung von 1874 definitiv zum Strafuntersuchungsbeamten wurde, der die Untersuchungen bis zur selbstständigen Verfahrenseinstellung oder zur Anklage vor Gericht durchzuführen hatte. Zusätzlich war der Statthalter verantwortlich für die Vollziehung der in Urteilen der Zunft-, Kreis- und Bezirksgerichten verhängten Freiheitsstrafen sowie der in Haft umgewandelten Bussen und auch für die Aufsicht über das Bezirksgefängnis. Eine Strafuntersuchungs-, Strafanklage- und Strafvollziehungsbehörde blieb das Statthalteramt allerdings nur bis Mitte 1889: Nachdem bereits 1875 ein selbstständiger Statthalter-Adjunkt mit den entsprechenden Aufgaben betraut worden war, gingen diese mit der Annahme von Änderungen des Rechtspflegegesetzes am 05.05.1889 an eine spezielle Bezirksanwaltschaft über. Nicht an die Bezirksanwaltschaft abgetreten wurden die Kompetenzen des Statthalteramts im Übertretungsstrafrecht: Es ist seit dem Inkrafttreten des Gesetzes betreffend die Ordnungs- und Polizeistrafen am 01.03.1850 ununterbrochen zuständig für die Untersuchung und allfällige Bestrafung von Übertretungen, die nicht in die Kompetenz der Gemeinden fallen. |
Fondsgeschichte: | Im Dezember 1993 gelangte eine Ablieferung von Protokoll- und Registerbände aus dem Zeitraum von 1831-1969 sowie Verwaltungs- und Rechtsmittelverfahrensakten aus den Jahren 1876-1968 ins Staatsachiv. Die Unterlagen wurden zunächst in der provisorischen Archivabteilung BEZ (Bez Win 101 - Bez Win 141.22) verzeichnet und von Mai 2021 bis Dezember 2021 unter der Leitung von Armin Gockenbach durch Bruno Stuber unter der Signatur Z 983 nacherschlossen. Im September 2005 gelangte eine Ablieferung mit Bussen-Akten aus den Jahren 1911-1914 (Auswahl), 1915-1951, 1960, 1970 und 1980 ins Staatsarchiv. Diese Akten wurden als Z 246 unter Leitung von Meinrad Suter durch Vera Huotelin erschlossen. Die Ablieferung 2014/008 enthielt Akten und Bände aller Zuständigkeitsbereiche des Statthalteramts aus dem Zeitraum von 1962-2007, darunter allerdings vor allem Straf- und Verwaltungsverfahrensakten. Die Erschliessung erfolgte von Januar 2022 bis Juli 2022 als Bestand Z 1021 unter Leitung von Armin Gockenbach durch Bruno Stuber. Die Ablieferung 2023/063 umfasste Akten zur Feuerwehr und zu Waffenbeschlagnahmungen, Strafakten, Rekurse sowie weitere Verwaltungsakten der Jahre 2000-2011. Sie wurde als Bestand Z 1157 unter der Leitung von Bettina Hedinger durch Raoul Huber von Dezember 2023 bis Februar 2024 erschlossen. |
Bestände: | Z 166 (Teil), Z 246, Z 983, Z 1021, Z 1157 |
Level: | Fonds |
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Usage |
Permission required: | [Leer] |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | [Leer] |
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URL for this unit of description |
URL: | https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=3815 |
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