Landwirtschaftliche Schule Oberland, 19. Jh. (ca.)-2004 (Fonds)

Archive plan context


Title:Landwirtschaftliche Schule Oberland
Inhalt und Form:Akten und Schulunterlagen der landwirtschaftlichen Schule in Wetzikon.
Andere Namen:Landwirtschaftliche Winterschule Wetzikon (1912-1920)
Landwirtschaftliche Winterschule Oberland (1920-1930 und 1960-1972)
Land- und hauswirtschaftliche Schule Oberland (1930-1960)
LIB Wetzikon (1998-2000)
Strickhof Wetzikon (2001-2004)
Creation date(s):approx. 19th cent. - 2004
Running meters:7.00
Aktenbildner:Die Grundlage zur Gründung der Kantonalen Landwirtschaftlichen Schule Oberland LSO in Wetzikon bildete das kantonale Gesetz zur Förderung der Landwirtschaft vom 24.09.1911. Am 04.11.1912 wurde die Schule offiziell eröffnet; der erste Winterkurs 1912/1914 umfasste 22 Schüler, wobei der Unterricht im Nähschulzimmer des neuen Schulhauses in Unterwetzikon stattfand, da die LSO noch keine eigenen Räumlichkeiten besass. Die Suche nach geeigneten Schullokalitäten und die im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts auftretende Maul- und Klauenseuche verlangten immer wieder grosse Flexibilität, um die Durchführung des Unterrichts garantieren zu können. 1923 konnte die Villa des tödlich verunglückten Industriellen Bühler auf Bühl in Unterwetzikon sowie der dazu gehörende Umschwung von einer Hektare Land für die Schule erworben werden, und nach einem Umbau konnte am 18.11.1923 die Einweihung der schuleigenen Räumlichkeiten stattfinden. Ab 1926 versuchte man zudem, Land für die Führung eines eigenen Schulgutsbetriebs zu kaufen, 1943 betrug der Besitz an landwirtschaftlicher Nutzfläche der Schule rund zehn Hektaren. Schliesslich konnte 1946 der Landwirtschaftsbetrieb Schneggen von der Familie Landolt erworben werden, welcher ab 1947 in eigener Regie bewirtschaftet wurde. Raumprobleme beschäftigten die Schule weiterhin. 1963 konnte endlich der lang ersehnte Neubau eingeweiht werden, nachdem Teile des Unterrichts während vieler Jahre in Provisorien abgehalten wurden. Im Frühjahr 1962 konnten überdies die neuen Gebäude des Gutsbetriebes Hännen bezogen und die baufälligen Gebäulichkeiten in der Schneggen abgebrochen werden; der Gutsbetrieb Hännen bot den Vorteil, dass er im Mittelpunkt des Gutsareals stand. 1987 feierte die LSO ihr 75-jähriges Bestehen. Sparmassnahmen und schwindende Schülerzahlen führten zu einer Reorganisation der Landwirtschaftlichen Schulen des Kantons Zürich in der Mitte der 1990er-Jahre. Im Zuge der per 01.04.1998 in Kraft getretenen Strukturreform der Volkswirtschaftsdirektion wurde die LSO in die neu entstandene Abteilung für Landwirtschaftliche Berufsbildung, Information und Beratung LIB integriert. 2001 wurde sie in "Strickhof Wetzikon" umbenannt und im Rahmen des Sanierungsprogramms 2004 letztlich aufgelöst.
Neben der landwirtschaftlichen Fachschule (Winterschule) wurden ab 1925 auch Bäuerinnenkurse angeboten. Auf eine Weiterführung dieser Schule wurde ab 1959 jedoch wieder verzichtet, nachdem 1958 der Kurs mangels genügender Schülerinnenanmeldungen nicht durchgeführt werden konnte.
1981 wurden der landwirtschaftlichen Fachschule Oberland (Winterschule) die nun kantonal organisierten Berufsschulen Bauma, Bubikon, Egg und Pfäffikon angegliedert; dies hatte auch eine Erweiterung der Aufsichtskommission um zwei Mitglieder zur Folge. Neben der Lehr- bzw. der Unterrichtstätigkeit war die LSO auch für die Beratung der Landwirte im ganzen Bezirk Hinwil sowie in einigen Gemeinden der Bezirke Meilen, Pfäffikon und Uster verantwortlich. Darüberhinaus stellte sie ein breites Angebot an bäuerlicher Weiterbildung sicher, und auf dem Schulgutsbetrieb wurden auch (pflanzenbauliche) Versuche durchgeführt.

Schulleiter(ehepaare) der LSO:
1912-1923 Ernst Hägi
1923-1946 Gustav Angst und Gemahlin
1946-1959 Traugott Stamm und Gemahlin
1959-1976 Luzius und Marie Elmer-Weidmann
1977-1998 Walter und Vreni Elmer-Manz
1998-2004 Erich Frick

Benutzte Quellen und Literatur:
Jahres- bzw. Geschäftsberichte der zürcherischen landwirtschaftlichen Schulen (StAZH Bib. III Ob 3/1-3/3, III Ob 4/1, III Ob 5/1)
75 Jahre Kantonale Landwirtschaftliche Schule Oberland Wetzikon 1912-1987, Wetzikon 1987 (StAZH Bib. Dh 27.1)
Fondsgeschichte:Der vorliegende Fonds der Landwirtschaftlichen Schule Oberland ist abgeschlossen, d. h. es sind keine weiteren Zugänge mehr zu erwarten. Er setzt sich zusammen aus den Beständen Z 183 und Z 272. Die Akten wurden dem Staatsarchiv vom Strickhof Wetzikon übergeben, als diese im Rahmen des Sanierungsprogramms 2004 geschlossen wurde (Akzessionen 2004/054 und 2005/086).
Die Akten stammen aus der Zeit zwischen 1896-2004 ca. Die Akten dokumentieren zum einen den administrativen Bereich der Schule und des Schulgutsbetriebes; beispielsweise finden sich Akten zu finanziellen Fragen und zu Bauvorhaben, aber auch Reform- und Strukturpapiere aus den 1990er-Jahren. Ebenfalls vorhanden sind die Unterlagen zu den Feierlichkeiten anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums der Schule 1987. Zum anderen enthält der Fonds Akten über die Bildungsangebote und die Tätigkeitsfelder der Schule. Hier sind vor allem die Unterlagen zur Bäuerlichen Weiterbildung und die Lehrmaterialien von W. Elmer erwähnenswert. Ebenfalls dokumentiert sind die Tätigkeiten und Aufträge verschiedener Kommissionen, seien sie nun ständiger Art, wie die Aufsichtskommission, oder nicht ständiger Art, wie diejenigen Kommissionen, die sich mit der Ausarbeitung und Planung von Weiterbildungsangeboten beschäftigen mussten (z. B. Kommission "Kurse über biologischen Landbau im Kanton Zürich"; Kommission "Zukunft der landwirtschaftlichen Schulen"). Das Dokumentationsmaterial umfasst hauptsächlich Fotos, Negative, Dias und Filme, es finden sich aber auch einige Diplome, Zeichnungen, Pläne sowie ein Herbarium aus der Zeit um 1925.
Der Fonds gleicht im übrigen einer eher zufälligen Sammlung verschiedenster Einzelstücke, was auch die grosse Spannbreite des Entstehungszeitraums der Akten (1896-2004) erklärt. Durchgehende Reihen finden sich kaum, eine Ausnahme stellen hier die Protokolle der Aufsichtskommission (1912-1995), diejenigen der Lehrerkonferenz (1961-2004) sowie die Berichte zur Mastviehausstellung in Winterthur (1910-1948) dar.
Vor allem aus Unterlagen, die Reformen und Reorganisationen dokumentieren, lässt sich jedoch ein Bild des Wandels und des Stellenwertes der Landwirtschaft im (letzten Viertel des) 20. Jahrhunderts zeichnen, was den Bestand trotz der grossen Lücken (so sind beispielsweise keine Schülerdossiers vorhanden) in vielerlei Hinsicht interessant macht.
Der Fonds besteht aus 340 Dossiers (unter Einschluss der Pläne, Dias etc.).
Bestände:Z 183, Z 272
Level:Fonds
 

Usage

Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=3734
 

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