Urkundensammlung, 1142-1857 (Klasse)

Archive plan context


Title:Urkundensammlung
Inhalt und Form:Urkunden Nr. 1-2727 (geordnet nach dem Zeitpunkt des Erwerbs durch die AGZ) aus dem Zeitraum 1142-1857.

Die Sammlung wurde Mitte der 1840er Jahre durch das Ehrenmitglied Johann Rudolf Rordorf (1788-1854) ein erstes Mal geordnet und katalogisiert und dann ab 1845 durch Georg von Wyss (1816-1893) betreut, von dem auch die meisten Einträge über den Zuwachs in KAT 237 und KAT 238 stammen dürften.
Die Abgrenzung der einzelnen Behörden, Institutionen, Familien und Einzelpersonen, die die Sammlung durch Schenkungen oder Verkäufe alimentierten, in KAT 237 und KAT 238 ist nicht immer eindeutig; ergänzende Hinweise (auch zur Art des Zugangs) finden sich in den ab 1844 publizierten "Berichten über die Verrichtungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich". Sie dokumentieren auch den Zuwachs der Sammlung: 1848 reichte die Sammlung bis W I 1, Nr. 350, 1853 bereits bis W I 1, Nr. 673, 1860 bis W I 1, Nr. 930, 1862 bis W I 1, Nr. 1063 und 1866 bis Nr. 1202. Ab 1886 ist das Datum des Erwerbs auch in KAT 237 und KAT 238 dokumentiert.
Die umfangreiche Korrespondenz der AGZ wurde für die Geschichte der Urkundensammlung bisher nicht ausgewertet.

Die umfangreichsten Zugänge bis zum Depositum der Sammlung im StAZH im Jahr 1897 stammen von Behörden und Institutionen: Notariate (482 Nummern), Stadtbibliothek Zürich (204) und Zentralverwaltung der Stadt Zürich (113). Die Zugänge aus den Notariaten und der Zentralverwaltung der Stadt Zürich hatten eine Rechtsgrundlage in einem Beschluss der Zivilabteilung des Obergerichts vom 25. April 1854, wonach gelöschte Schuldurkunden aus der Zeit vor 1550 der AGZ abzuliefern waren. Diese Regelung galt bis zum Erlass des ersten Reglements für die Notariatsarchive vom 14. Februar 1888, das - im Einverständnis mit der AGZ - die Ablieferung an das StAZH vorsah und jede Kassation oder Veräusserung an Dritte untersagte (OS 22, S. 16). Bereits vor dem Erlass hatten die Notariate allerdings 1883 damit begonnen, solche ursprünglich an Private ausgehändigte Urkunden direkt dem StAZH abzuliefern.
Von den Zugängen aus Notariaten konnten 96 Urkunden in die Urkundenfonds C II zurückversetzt werden, zu denen sie ursprünglich gehörten.

Zum Kreis von Privatpersonen, denen die Sammlung ihren Zuwachs verdankte, gehören (ohne dass sich alle in KAT 237 und KAT 238 namentlich Genannten gesichert identifizieren lassen) Gelehrte aus den Bereichen Geschichte und Kunstgeschichte, Archäologie und Denkmalpflege und entsprechend interessierte Laien, darunter häufig Mitglieder der AGZ, die sich zum Teil auch im Vorstand der Gesellschaft engagierten, im Weiteren Personen mit Bezug zum Grundbuch- und Finanzwesen der Stadt bzw. des Kantons Zürich, Nachkommen bzw. Erben von Gerichtsherren, deren Herrschaft 1798 zu Ende ging, Nachlassverwalter von aufgelösten Handwerksvereinigungen und schliesslich auch Antiquare, also professionelle Händler.
In diesem Kreis stammen umfangreichsten Schenkungen bzw. Ankäufe von Cécile von Escher (181 Nummern), Antiquar Kaspar Schumacher (132), aus der Zollerischen Sammlung (109), von Felix Weidmann (94), Georg und Friedrich von Wyss (80), Friedrich (Fritz) Staub-Rüegg (76) und Stiftsamtmann Hans Kaspar Vogel (73). Bei rund 100 Urkunden sind die Vorbesitzer nicht bekannt.
Abgänge aus der Sammlung betreffen insbesondere Wappenbriefe, die dem Schweizerischen Landesmuseum in Zürich überlassen wurden.

Literatur:
- Berichte über die Verrichtungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich 1, 1844/1845 bis 40, 1896/1897
- Bericht über den Zustand der Sammlungen der Antiquarischen Gesellschaft am 1. Januar 1860
- Denkschrift zur fünfzigjährigen Stiftungsfeier der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich 1882, Zürich 1882, S. 67-68
- Anton Largiadèr, Hundert Jahre Antiquarische Gesellschaft in Zürich 1832-1932, Zürich 1932, bes. S. 117, 280

Die Sammlung ist im Online-Archivkatalog bis 1460 auf folgender Grundlage einzeln verzeichnet:
- bis 1336 (vollständig): UBZH = Urkundenbuch der Stadt und Landschaft Zürich, hg. von einer Kommission der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, bearb. von Paul Schweizer und Jakob Escher-Bodmer. 11 Bde. Zürich 1888-1920. - Bde. 12-13: Nachträge und Berichtigungen, bearb. von Paul Kläui und Werner Schnyder. Zürich 1939-1957.
- 1336-1460 (vollständig): URStAZH = Urkundenregesten des Staatsarchivs des Kantons Zürich, Bd. 1 (1336-1369), bearb. von Dieter Brupbacher und Erwin Eugster; Bd. 2 (1370-1384), bearb. von Martin Lassner; Bd. 3 (1385-1400), bearb. von Martin Lassner und Urs Amacher; Bd. 4 (1401-1415), bearb. von Urs Amacher und Peter Niederhäuser; Bd. 5 (1416-1430), bearb. von Peter Niederhäuser; Bd. 6 (1431-1445), bearb. von Christian Sieber; Bd. 7 (1446-1460), bearb. von Christian Sieber. Zürich 1987-2007.

Die Einzelverzeichnung der Urkunden ab 1461 ist in Vorbereitung (wobei einzelne Stücke bereits verzeichnet sind); bis dahin stehen im Staatsarchiv für die Urkunden bis 1525 Regesten von alt Oberrichter Jakob Escher-Bodmer in Karteiform zur Verfügung.
Auch die bestehende Verzeichnung wird sukzessive verbessert. Im Staatsarchiv stehen zudem im Freihandbereich Fotokopien der Urkunden zur Verfügung sowie die folgenden älteren Findmittel:
- Verzeichnis der Urkunden nach Nummern mit Datierung, Kurzregest und in der Regel auch Provenienz (Vorbesitzer und Angaben zum Erwerb [Schenkung oder Ankauf] durch die AGZ, ab 1886 auch des Datums des Erwerbs): KAT 237 - KAT 238
- Chronologicum der Urkundensammlung der AGZ: KAT 239
- Register der in den Urkunden enthaltenen Familiennamen und Häusernamen: KAT 240 - KAT 241
- Register der in den Urkunden enthaltenen Ortsnamen: KAT 242.
Creation date(s):1142 - 1857
Number:461
Level:Klasse
 

Related units of description

Related units of description:Siehe:
C V 3.15 a Schenkung Johann Rudolf Rahn (1841-1912), 1222.12-1672.11 (Klasse)

Siehe:
KAT 236 - KAT 242 Antiquarische Gesellschaft in Zürich (W I 1 - W I 4), 18. Jh.-1953 (Klasse)

Siehe:
C V 1 Von Notariaten abgelieferte Urkunden, 1296-1838 (Fonds)
 

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