| Title: | Bezirksgericht Uster |
| Inhalt und Form: | Den Schwerpunkt der Unterlagen des Bezirksgerichts Uster bilden Verfahrensakten und Spruchbücher, welche aus der Rechtsprechungstätigkeit in Straf- und Zivilsachen des Bezirksgerichts selbst sowie der ihm angegliederten Gerichte stammen. Während die Spruchbücher mit Ausnahme eines Teils der Bände zu zivilrechtlichen Verfahren in einzelrichterlicher Kompetenz vollständig vorhanden sind, bestehen bei den Verfahrensakten Lücken: Im zivilrechtlichen Bereich fehlen - von einigen Dossiers zu Testamentseröffnungen abgesehen - Akten aus dem Zeitraum von Mitte der 1950er- bis Ende der 1970er-Jahre. Die Überlieferung von Strafverfahrensakten setzt erst in den 1890er-Jahren ein und weist eine weitere Lücke von Ende der 1930er- bis Ende der 1970er-Jahre auf.
Daneben sind Akten aus dem Bereich der gerichtsinternen Verwaltung (v. a. Korrespondenz-Sammlungen und Unterlagen zu personellen und finanziellen Angelegenheiten) sowie Geschäftsdossiers aus den weiteren dem Bezirksgericht obliegenden Aufgabenbereichen Rechtshilfe und Aufsicht über verschiedene Ämter im Bezirk enthalten. |
| Related corporations/Families/Persons: | Amtsgericht Greifensee (Vorläuferinstitution)
Zunft- bzw. Kreisgerichte des Bezirks Uster (tiefere Instanz, bis 31.12.1874)
Obergericht (höhere Instanz) |
| Creation date(s): | 1814 - 2017 |
| Running meters: | 94.45 |
| Number: | 3034 |
| Aktenbildner: | Das als Nachfolgebehörde des Amtsgerichts Greifensee am 04.07.1831 gewählte Bezirksgericht Uster hielt am 20.07.1831 seine erste Sitzung ab. Es bestand bis Anfang der 1970er-Jahre aus fünf Bezirksrichtern, wovon einer als Präsident und einer als Vizepräsident amteten. Aufgrund der zunehmenden Geschäftslast wurde in den Jahren 1971, 1973, 1976, 1991 und 2007 jeweils eine zusätzliche Richterstelle geschaffen, womit das Gericht nun (Stand Ende 2022) insgesamt zehn Bezirksrichterinnen und -richter umfasst. Von 1971 bis 2007 gab es einen zweiten Vizepräsidenten. 1967 wurde dem Bezirksgericht Uster erlaubt, Kollegialprozesse statt mit fünf Richtern in Dreierbesetzung durchzuführen, worauf das Gericht zwei ständige Abteilungen mit je drei Mitgliedern einrichtete. Die Konstituierung des Gerichts in dieser Form hatte von 1968 bis 2006 Bestand, wobei von 1992 bis 2000 zusätzlich eine fünfköpfige dritte Abteilung tätig war. Eine weitere Folge des wachsenden Arbeitsumfangs war die Anstellung von Richtern im Vollamt. Diese Entwicklung begann 1933 mit der Umwandlung der nebenamtlichen Stelle des Gerichtspräsidenten in eine vollamtliche und setzte sich fort, indem ab 1964 fünf weitere Richterstellen im Vollamt geschaffen wurden. Bei den restlichen vier Richterinnen und Richtern handelt es sich weiterhin um teilamtliche Mitglieder des Bezirksgerichts.
Gerichtspräsidenten:
1831-1837 Hans Jakob Homberger, Uster
1848-1855 Heinrich Muggli, Mönchaltorf
1855-1868 Heinrich Bosshard, Oberuster
1868-1870 Jakob Homberger, Dübendorf
1870-1887 Ulrich Wettstein, Volketswil
1887-1910 Arnold Bantli, Dübendorf
1911-1932 Robert Huber, Uster
1932-1947 Emil Diener, Dr. iur., Uster
1948-1972 Willy Hochuli, Dr. iur., Uster
1973-1978 Peter Meyer, Dr. iur., Uster
1978-1988 Daniel Steck, Dr. iur., Greifensee
1988-1990 Gerold Betschart, Dr. iur., Uster
1990-1993 Roger Wyler, Dr. iur., Wermatswil
1994-2007 Hans-Rudolf Fluri, Dr. iur.
2007-2016 Stephan Keller, lic. iur.
seit 2016 Jean-Claude Simmen, lic. iur.
Benutzte Quellen:
Rechenschaftsberichte des Obergerichts des Kantons Zürich
Staatskalender des Kantons Zürich |
| Fondsgeschichte: | In den Jahren 1984 und 1996 übernahm das Staatsarchiv mehr als 200 Protokoll- und Registerbände des Bezirksgerichts Uster aus dem Zeitraum von 1831-1928. Sie wurden zunächst unter den Signaturen B XII Uster 601.1 bis B XII Uster 671.51 und später unter den Signaturen Bez Ust 601.1 bis Bez Ust 671.51 verzeichnet. Der erste Teil dieser Bände wurde von Mai bis Dezember 2005 unter der Leitung von Helena Zimmermann durch Claudia Moritzi sowie erneut von Mai bis Juli 2017 unter der Leitung von Matthias Wild durch Dominic Meier nacherschlossen als Teil des Bestands Z 224. Der zweite Teil wurde von September bis November 2017 unter der Leitung von Matthias Wild durch Silja Landolt nacherschlossen als Bestand Z 807.
Die Ablieferung 2004/096 bestand aus zwei Teilen: Den ersten Teil bildeten Gerichtsakten aus dem 19. und 20. Jahrhundert, welche vom Bezirksgericht Uster selber als sogenannt "historische Fälle" ausgewählt und dauernd aufbewahrt worden waren. Unter diesen vom Staatsarchiv vollständig übernommenen Akten befanden sich Unterlagen aus dem Bereich der gerichtsinternen Administration bis 1933, zu Strafprozessen bis 1937, zu Zivilprozessen bis 1965 sowie je eine Sammlung von Situationsplänen zu Zivilstreitigkeiten aus dem Zeitraum von 1822-1896 und von Fotografien zu Verkehrsunfällen aus den 1930er-Jahren. Den zweiten Teil der Ablieferung bildeten Akten, deren Auswahl durch das Staatsarchiv erfolgte: Verfahrensakten aus den Zeiträumen von 1950-1953 und von 1975-1988 sowie Spruchbücher aus dem Zeitraum von 1912-1953. Alle diese Unterlagen wurden als Teil des Bestands Z 224 im Jahr 2005 erschlossen und 2017 nacherschlossen.
Seit 2008 gelangten fünf Ablieferungen des Bezirksgerichts ins Staatsarchiv. Übernommen wurden sämtliche angebotenen Spruchbücher aus dem Zeitraum von 1924-1970, eine Auswahl der angebotenen Verfahrensakten aus den Zeiträumen von 1954-1970 und von 1984-2005 sowie eine Auswahl der angebotenen Verwaltungsakten aus dem Zeitraum von 1945-2012, darunter insbesondere Jahresberichte und Statistiken, Personaldossiers und weitere Akten zum Personalwesen, Korrespondenz (gegliedert nach Themen, Absendern oder Empfängern) sowie Karteien der Gerichtskasse. Die Unterlagen der Ablieferung 2008/103 wurden von November 2008 bis April 2009 unter der Leitung von Helena Zimmermann durch Melanie Wyrsch als Bestand Z 376 erschlossen; von August bis Dezember 2017 wurde dieser Bestand durch Matthias Wild und Alberto Fasulo nacherschlossen. Die Erschliessung der Unterlagen der anderen vier Ablieferungen erfolgte wie folgt:
- Ablieferung 2011/107 als Bestand Z 730 durch Alberto Fasulo von Juli bis Oktober 2016
- Ablieferung 2014/040 als Bestand Z 646 von März 2015 bis Januar 2016 unter der Leitung von Jonilla Keller durch Alberto Fasulo und Jonilla Keller selber
- Ablieferung 2017/106 als Bestand Z 824 unter der Leitung von Denise Thoma durch Ramona Ochsner und Jennifer Widmer von Januar bis April 2018
- Ablieferung 2021/081 als Bestand Z 1039 durch Anna-Martina Furrer von März 2022 bis Mai 2022.
Die innere Ordnung des Fonds basiert auf den Kompetenzen des Bezirksgerichts. Sie umfasst erstens die Administration des Bezirksgerichts selbst, zweitens seine Aufgabe als untere kantonale Aufsichtsbehörde über verschiedene Institutionen des Bezirks, drittens die Rechtshilfe und viertens die Rechtsprechung. Die Rechtsprechung ist untergliedert nach der Funktion des Bezirksgerichts als Zivil-, Straf-, Jugend-, Arbeits-, Mietgericht etc.
Der Fondsbeschrieb wurde im November 2022 von Matthias Wild angefertigt. |
| Related material: | Die jugendanwaltschaftlichen Akten, welche von 1919 bis 1971 entstanden, als das Bezirksgericht die Aufgaben der Jugendanwaltschaft ausübte, befinden sich im Fonds der Jugendanwaltschaft Uster im Provenienzarchiv.
Unterlagen der Vorläuferbehörden Distriktsgericht Uster (1798-1803), Bezirksgericht Uster (1803-1816) und Amtsgericht Greifensee (1816-1831) befinden sich unter den Signaturen B VII 63.1 - B VII 63.6, B VII 103.1 - B VII 103.6 und B VII 203.1 - B VII 203.6 im Alten Hauptarchiv. |
| Bestände: | Z 224 (Teil), Z 376 (Teil), Z 646, Z 730, Z 807, Z 824, Z 1039 |
| Level: | Fonds |
| Weblinks: | Website des Bezirksgerichts Uster |
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Related units of description |
| Related units of description: | Siehe:
Jugendanwaltschaft Uster, 1920-2014 (Fonds)
Fortsetzung von:
B VII 203.1 - B VII 203.6 Amtsgericht, 1816.06-1831.04 (Klasse)
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| URL: |  https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=3242660 |
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