Bezirksschulpflege Winterthur, 1831-2007 (Fonds)

Archive plan context


Title:Bezirksschulpflege Winterthur
Inhalt und Form:Die Unterlagen der Bezirksschulpflege Winterthur bestehen im wesentlichen aus den Jahresberichten und Protokollen, den Visitationsberichten, den Jahresberichten der Schulpflegen sowie den Rekursen. Darüber hinaus sind in den Akten Korrespondenz, Unterlagen zu Finanziellem und Personellem sowie ältere Betreffakten aus der Zeit vor 1934 enthalten.
Related corporations/Families/Persons:Fachstelle für Schulbeurteilungen (Nachfolgeinstitution)
Creation date(s):1831 - 2007
Running meters:26.43
Number:1628
Aktenbildner:Die Bezirksschulpflegen BSP wurden mit der umfassenden Neuorganisation des Volksschulwesens 1831 eingeführt. Pro Bezirk wurde eine Bezirksschulpflege eingesetzt, die anfänglich aus sieben ehrenamtlichen Mitgliedern bestand. Zwei Mitglieder wurden vom Pfarrkapitel, zwei vom Lehrerkapitel und drei vom Volk gewählt. Mit dem Unterrichtsgesetz von 1859 wurde die Wahl zweier Mitglieder durch das Pfarrkapitel abgeschafft, der Lehrerschaft eine Dreiervertretung zugestanden und die Bezirksschulpflege auf neun Mitglieder erhöht. Präsident, Vizepräsident und Aktuar wurden aus ihrer Mitte gewählt. Nach der Einführung der Volkswahl für die Bezirksbehörden im Jahr 1866 wurden sämtliche Mitglieder der Bezirksschulpflegen vom Volk gewählt.
Die Aufgabe der Bezirksschulpflegen war es, die Aufsicht über die gesamte Volksschule, also über die Primar- und Sekundarschulen, in den jeweiligen Bezirken auszuüben. Zudem waren die Bezirksschulpflegen die erste Rekursinstanz. Beurteilt wurden die Amtsführung der Gemeindeschulpflegen, die Durchführung des Unterrichts (das Können der Lehrer und der Kenntnisstand der Schüler), die Ausstattung der Schulgebäude und die Einhaltung der Schulordnung. Die Aufsicht wurde hauptsächlich durch Visitationen sowie Besuche der Jahresexamen wahrgenommen. Die Ergebnisse der Aufsichtstätigkeit wurden dem Erziehungsrat jährlich rapportiert.
Da es sich bei den Mitgliedern der Bezirksschulpflegen um Laien handelte, wurde verschiedentlich darüber diskutiert, ob die Bezirksschulpfleger durch eine pädagogische Fachaufsicht unterstützt oder ersetzt werden sollten. Keiner dieser Vorstösse konnte sich jedoch durchsetzen. Die Laienaufsicht blieb bestehen. Für den in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingeführten Handarbeits-, Hauswirtschafts- und Turnunterricht wurden hingegen Fachinspektorate eingesetzt. Zwar wurde das Problem der Laien- und Fachaufsicht zu Beginn der 1990er Jahre wieder auf aufgenommen, aber der Regierungsrat beschloss 1995 lediglich, auf die flächendeckende Visitation aller Volksschullehrer zu verzichten. Ab 1996 wurden deshalb die Schulen nach festgelegten Schwerpunkten beurteilt und die Mitglieder der Bezirksschulpflegen auf die Hälfte reduziert. Erst am 24. November 2002 beschlossen die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit einer Verfassungsänderung die Abschaffung der Laienaufsicht und damit die Aufhebung der Bezirksschulpflegen. Laut dem Volksschulgesetz vom 7. Februar 2005 wurde die kantonale Aufsicht über die Volksschule neu von der Fachstelle für Schulbeurteilung bei der Bildungsdirektion wahrgenommen. Die Bezirksschulpflegen wurden zum Ende des Schuljahres 2006/07 aufgelöst. Ab dem Schuljahr 2007/08 übernahm die Fachstelle für Schulbeurteilung - mit Ausnahme der Rekurse gegen Entscheide der Gemeindeschulpflegen, die nun von den Bezirksräten entschieden werden - alle Aufgaben der früheren Laienaufsicht.

Benutzte Literatur:
Ziegler, Peter: Die Volksaufsicht an den Zürcher Schulen 1830-1993, Stäfa, 1993 (Bibliothek StAZH: Dh 2.1).
Ziegler, Peter: Abschied von den Bezirksschulpflegen. Referat anlässlich der Plenarversammlung der BSP Zürich vom 13. September 2006, unveröffentlichtes Manuskript.
Gloor, Armin: Die Aufsicht der Bezirksschulpflege, Dissertation, Zürich 1983 (Bibliothek StAZH: III EEb 17).
Fondsgeschichte:Mit der Auflösung der 12 Bezirksschulpflegen von September 2007 bis August 2008 wurden alle noch vorhandenen Unterlagen dem Staatsarchiv angeboten. Die Unterlagen aus der Zeit vor 1945 sowie die Berichts- und Protokollserien wurden komplett übernommen. Von den Rekursen jeder 5. Jahrgang sowie einzelne inhaltlich ausgewählte Fälle.
Die Unterlagen der Bezirksschulpflege Winterthur kamen daraufhin mit der Ablieferung 2007/64 ins Staatsarchiv. Die Ordnung des Fonds basiert im wesentlichen auf den Kompetenzen der Bezirksschulpflegen, wurde aber mit den Verzeichnissen des Archivs von E. Heusser-Kramer von 1956 (siehe: Z 372.1385 oder BEZ 11.04) abgeglichen. Die Ordnung umfasst erstens die Administration der Bezirksschulpflege selbst, zweitens die Gesetze, Verordnungen, Kreisschreiben und Beschlüsse zum Schulwesen, drittens die Aufsicht (mit den Visitationsberichten, Jahresberichten sowie älteren Akten betreffend die Schulgemeinden) sowie viertens die Rekurse. Die Erschliessung wurde unter der Leitung von Bettina Tögel von Jolanda Hunziker von Mai 2009 bis Juni 2010 vorgenommen.
Mit der einem Teil der Ablieferung 2012/012, den der Bezirksrat Winterthur im Februar 2012 an das Staatsarchiv übergab, wurde der Fonds der Bezirksschulpflege Winterthur um die Rekurse und Beschwerden der Schuljahre 1969/70 bis 1980/81 ergänzt. Da von den Rekursen lediglich zwei systematisch ausgewählte Jahrgänge vorhanden waren, wurde beschlossen, die in zwei Ordner nachgelieferten Rekurse und Beschwerden, soweit diese noch vorhanden waren, komplett zu übernehmen und als Bestand Z 649 zu erschliessen. Die Erschliessung wurde von Bettina Tögel im September 2015 vorgenommen.
Related material:Die Fonds der Bezirksschulpflegen Affoltern bis Zürich sowie der Fonds der Vereinigung der Präsidenten und Aktuare der Bezirksschulpflegen des Kantons Zürich VBSPZH.
Bestände:Z 372, Z 649
Level:Fonds
 

Usage

Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=266932
 

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