Kantonsschule Enge KEN, 1979-2021 (Fonds)

Archive plan context


Title:Kantonsschule Enge KEN
Inhalt und Form:Die Unterlagen der Kantonsschule Enge bestehen aus den Jahresberichten, den Programmen der Maturitäts- und Abschlussprüfungen sowie der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift "Kenzeichen".
Creation date(s):1979 - 2021
Aktenbildner:Die Kantonsschule Enge geht auf die Industrieschule zurück, eine der zwei Abteilungen der ehemaligen Kantonsschule Zürich, die am 22. April 1833 gegründet wurde. Ab 1842 bestand innerhalb der Industrieschule ein spezieller "merkantilistischer", das heisst kaufmännischer Zweig. Gemäss dem Unterrichtsgesetz von 1859 sollte sich die Industrieschule vor allem an Schüler richten, "welche sich technischen oder kaufmännischen Berufsarten widmen". 1867 wurden die beiden unteren Klassen der Industrieschule abgeschafft, da die inzwischen stark ausgebauten Sekundarschulen diese ersetzten. Im Unterschied zum Gymnasium – der anderen Abteilung der Kantonsschule – führte deshalb der Weg in die Industrieschule über die Sekundarschule. 1904 beschloss der Regierungsrat des Kantons Zürich die organisatorische Abtrennung der kaufmännischen Abteilung der Industrieschule als "Kantonale Handelsschule Zürich", um gemäss Bundesbeschluss über die Förderung der kaufmännischen Bildung vom 15. April 1891 in den Genuss von Bundessubventionen zu kommen. Aus dem Rumpf der Industrieschule entstand 1928 die Oberrealschule und schliesslich das Mathematisch-naturwissenschaftliche Gymnasium. Der damalige Rektor der Industrieschule, Fritz Hunziker, wurde der erste Rektor der Handelsschule Zürich.

Die Handelsschule war zuerst eine vier Jahre dauernde berufsvorbereitende Handelsdiplomschule, die in Konkurrenz zur berufsbegleitenden Lehrlingsausbildung des Kaufmännischen Vereins (KV) stand. Sie konzentrierte sich aber ganz auf die theoretische Ausbildung und die Vermittlung eines breiten Allgemeinwissens. 1917 wurde die Ausbildung durch eine Handelsmaturitätsschule ergänzt. Die Schüler mussten sich nach dem zweiten Schuljahr für den Diplom- bzw. Maturitätszweig entscheiden. 1964 erfolgte eine Reorganisation des Lehrgangs mit dem Ziel, die Handelsmaturitätsschule zu einem Wirtschaftsgymnasium mit eidgenössisch anerkannter Maturität auszubauen. Seither entschieden sich die Schüler beim Eintritt für den Diplom- bzw. Maturitätstyp. Die Durchlässigkeit des Systems war insofern gewährleistet, als dass Absolventen der Handelsschule mit genügend hohem Notenschnitt in einer drei Semester dauernden Übergangsklasse ebenfalls die Maturität erlangen konnten. Für den Zugang zu den Hochschulen mussten allerdings bis 1974 teilweise noch Zusatzprüfungen abgelegt werden, da die Maturität nur kantonal anerkannt war. Als älteste und wichtigste Wirtschaftsschule war die alte "Handeli" jahrzehntelang eine der wichtigsten wirtschaftlichen Kaderschmieden im Kanton Zürich.

1959 bezog die Kantonale Handelsschule mit rund 700 Schülern zusammen mit einem Teil des Realgymnasiums (heute Kantonsschule Freudenberg) die neu errichtete Schulhausanlage Freudenberg im Quartier Enge. Sie führte danach die Bezeichnung "Kantonale Handelsschule Freudenberg", während das Realgymnasium als "Gymnasium Freudenberg" auftrat.

1972 wurde anlässlich einer Reform der eidgenössischen Maturitäts-Anerkennungsverordnung das Wirtschaftsgymnasium als Maturitätstypus E mit freiem Zugang zu allen schweizerischen Universitäten anerkannt. 1974 erreichte der Kanton Zürich die Anerkennung seiner kantonalen Wirtschaftsgymnasien. Im Zug der Einführung von neuen Bezeichnungen für die dezentralisierte ehemalige Kantonsschule Zürich wies der Regierungsrat der heutigen Kantonsschule Enge 1972 die Bezeichnung "Wirtschaftsgymnasium und Handelsschule Freudenberg" zu, führte dann aber 1976–1980 die umständliche Bezeichnung "Kantonsschule Freudenberg, Wirtschaftsgymnasium und Handelsschule" ein.

1976 übernahm der Kanton Zürich die Töchterschulen von der Stadt Zürich und führte gleichzeitig die Koedukation in allen Mittelschulen ein. Im Schuljahr 1976/77 starteten deshalb die ersten geschlechtergemischten Jahrgänge in der Handelsschule und dem Wirtschaftsgymnasium. 1979 wurden schliesslich die beiden wirtschaftsorientierten Ausbildungsgänge durch ein neusprachliches Profil (Typus D) ergänzt. Um das Wirtschaftsgymnasium besser von der heutigen Kantonsschule Freudenberg mit Langgymnasium und sprachlichem Profil abzuheben, bewilligte der Kanton Zürich gleichzeitig die Umbenennung des Wirtschaftsgymnasiums mit Handelsschule in "Kantonsschule Enge" per 1980. Mit der Einführung der Wirtschaftsmaturität sank der Anteil der Handelsschule an der Gesamtzahl der Schüler stetig. Noch im Schuljahr 1981/82 bildeten 330 Handelsschüler 17 Klassen, während im Schuljahr 2008/09 noch 120 Schüler des Typus HMS+ in 6 Klassen eingeteilt sind. Dem stand ein starkes Wachstum der Abteilungen der Wirtschaftsmaturität und der Abteilung Neue Sprachen gegenüber, so dass sich seit 1980 die Gesamtschülerzahl konstant zwischen ca. 900 und 1000 Personen bewegt.

Die Kantonsschule Enge gehört heute mit rund 1000 Schülern sowie 150 Lehrerpersonen zu den grösseren Mittelschulen im Kanton Zürich.

Rektoren
1904–1907 Fritz Hunziker
1907–1935 Theophil Bernet
1935–1947 Oskar Guyer
1947–1962 Walter Corrodi
1962–1968 Ernst Kilgus
1969–1982 Walter P. Schmid
1982–1996 Walter Büsch
1996–2010 Beat Wüthrich
2010–2018 Christoph Wittmer
ab 2018 Moritz Spillmann
Bestände:DS 133
Level:Fonds
Weblinks:Website der Kantonsschule Enge
 

Usage

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Physical Usability:Uneingeschränkt
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