C VI 1, II, Nr. 9 c (fol. 5 v - 6 r) Bericht über einen Überfall auf die Stadt Baden im Alten Zürichkrieg, 1450 (ca.)-1500 (ca.) (Dokument)

Archive plan context


Identifikation und Inhalt

Ref. code:C VI 1, II, Nr. 9 c (fol. 5 v - 6 r)
Title:Bericht über einen Überfall auf die Stadt Baden im Alten Zürichkrieg
Brief:Bericht über einen Überfall auf die Stadt Baden im Alten Zürichkrieg (vgl. auch das Missiv bei Fründ S. 249 sowie Edlibach S. 69). Am 8. November 1445 kamen die Feinde frühmorgens um die Zeit der Frühmesse in aller Heimlichkeit durch das Hasel, das Gestuel und über die Strasse, anschliessend durch die Gärten und die Fusswege auf dem Graben zur Antoniuskapelle und gelangten so durch den Grendel auf die Brücke bis vor das Tor, bevor man sie richtig wahrnehmen konnte. Die Brücke, der Graben und die beiden Strassen waren schwarz vor Feinden, die mit einem Rammbock gegen das Tor anrannten, nachdem sie das Schutzgatter mit zwei beschlagenen Stützbalken blockiert hatten, so dass es nicht fallen konnte. Der Trompeter gab das Zeichen zum Vorstoss, und die Feinde riefen "hernach, hernach, es gat, es gat". (Nach dem Abzug der Feinde fand man überall im Turm, in der Ringmauer und in den Dächern abgeschossene Pfeile, die steckengeblieben waren.) Auf das Sturmläuten hin liefen die Bürger und Söldner auf den Turm, auf die Mauern und in die Häuser und schossen von den Dächern auf die Feinde, die sich zurückziehen mussten, wobei sie ein Fähnlein, einen schwarzen "huot" [Schutzdach?], 2 Büchsen, 2 Steigleitern (mit lederbesetzten Hefthacken), den grossen Rammbock ("stossboum"), die Stützbalken, eine Mordaxt, 2 Hellebarden und einen Wagen [für den Rammbock] zurücklassen mussten. - Dank an Gott, dass man keine Verletzten zu beklagen hatte. Es folgt ein Bericht über zwei weitere feindliche Angriffe, der erste undatiert, wobei ein Neubürger von Baden den Feinden die Türe des Burgstals geöffnet hatte, der zweite vom 21. Juni [1445], wobei die Feinde versuchten, einen Teil der Stadt in Brand zu schiessen, um sie dann zu erobern, während die Bewohner mit Löscharbeiten beschäftigt waren; bei diesem Angriff verbrannte das Wohnhaus von Knop auf der Badhalde. - Dank an Gott, dass man im ganzen Krieg nicht mehr als 7 Opfer zu beklagen hatte. Abschliessend zur Warnung von Baden und aller Städte "in disem land" kurze Schilderungen vergleichbarer Überfälle auf Vilingen in Swaben [undatiert], auf Brugg am 30. Juli 1444, auf Rinvelden [am 14. September 1445] und auf Aroew [undatiert].
Creation date(s):approx. 1450 - approx. 1500
Entstehungsdatum, Original:11/8/1445
Archival Material Types:Urkunde/Urkundenabschrift

Dokumentspezifische Merkmale

Überlieferung:Fragment (Doppelblatt), vgl. URStAZH VI Nr. 9065
Technique:Tinte
Trägermaterial:Pergament
Language:Deutsch
City:Zürichkrieg, Alter, Beutefahnen; Zürichkrieg, Alter, Söldner; Rheinfelden, Überfall im Alten Zürichkrieg; Baden, Antoniuskapelle; Baden, Hasel; Baden, Überfall im Alten Zürichkrieg; Baden, Stadttore; Baden, Stadtmauer; Baden, Burgstal; Baden, Knop; Baden, Badhalde; Schwaben; Brugg, Überfall im Alten Zürichkrieg; Villingen, Überfall im Alten Zürichkrieg; Aarau, Überfall im Alten Zürichkrieg; Zürichkrieg, Alter, Streifzug; Baden, Gestühl
Personenregister URStAZH:Knop

Weitere Angaben

Publikationen:Regest: URStAZH, Bd. 6, Nr. 9115; Erhard Waldemar Kanter, Hans von Rechberg von Hohenrechberg. Ein Zeit- und Lebensbild, Diss. Zürich 1902, Anhang, Nr. 39
Level:Dokument
Ref. code AP:C VI 1, II, Nr. 9 c (fol. 5 v - 6 r)
 

Usage

End of term of protection:12/31/1580
Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=435664
 

Social Media

Share
 
Home|Shopping cartno entries|Login|de en fr
State Archives of Zurich ONLINE CATALOGUE