Statthalteramt Andelfingen, 1831.07.14-2011 (Fonds)

Archive plan context


Title:Statthalteramt Andelfingen
Related corporations/Families/Persons:Bezirksanwaltschaft Andelfingen (Nachfolgeinstitution für die Strafverfolgung bei Vergehen und Verbrechen ab 01.01.1912)
Creation date(s):7/14/1831 - 2011
Running meters:25.18
Number:2461
Aktenbildner:Das Statthalteramt Andelfingen entstand infolge der Inkraftsetzung der Kantonsverfassung und des Gesetzes über die Bezirksverwaltung von 1831. Der erste Statthalter nahm die Amtsgeschäfte unmittelbar nach seiner am 11.07.1831 durch den Regierungsrat vorgenommenen Beeidigung auf. Gewählt wurden die Statthalter anfänglich vom Regierungsrat aus einem von der Bezirksversammlung gebildeten Dreiervorschlag. Seit Ende 1865 erfolgt die Wahl direkt durch die stimmberechtigten Einwohner des Bezirks. Die Amtsdauer der Statthalter betrug anfänglich sechs und ab 1870 drei Jahre. Seit 1933 dauert eine Amtszeit vier Jahre.
Der Statthalter ist der Vertreter der Regierung im Bezirk und als solcher erster Gesetzesvollzugs- und Polizeibeamter mit verschiedenen Verwaltungstätigkeiten. Ferner ist er Aufsichts- und Rekursinstanz bezüglich der Gemeinden u. a. im Polizei-, Strassen- und Feuerwehrwesen, auch Präsident des Bezirksrats.
Nebst der Aufsichts- und Verwaltungstätigkeit übte und übt das Statthalteramt wichtige Funktionen im Bereich des Strafrechts aus. Die Kantonsverfassung und das Gesetz über die Strafrechtspflege von 1831 wiesen dem Statthalter Aufgaben zu bei der strafrechtlichen Verfolgung von Vergehen und Verbrechen: Er hatte die Voruntersuchungen zu führen und die entsprechenden Akten den zuständigen Gerichten oder der Staatsanwaltschaft zur Untersuchung zu überweisen. Ab den 1850er-Jahren erhielt der Statthalter im Rahmen des Strafverfahrens bei Vergehen und Verbrechen stetig mehr Kompetenzen, bis er mit der Strafprozessordnung von 1874 definitiv zum Strafuntersuchungsbeamten wurde, der die Untersuchungen bis zur selbstständigen Verfahrenseinstellung oder zur Anklage vor Gericht durchzuführen hatte. Zusätzlich war der Statthalter verantwortlich für die Vollziehung der in Urteilen der Zunft-, Kreis- und Bezirksgerichten verhängten Freiheitsstrafen sowie der in Haft umgewandelten Bussen und auch für die Aufsicht über das Bezirksgefängnis. Die Aufgaben als Strafuntersuchungs-, Strafanklage- und Strafvollziehungsbehörde verblieben beim Statthalteramt allerdings nur bis Ende 1911; mit Inkraftreten des neuen Gesetzes betreffend das Gerichtswesen im Allgemeinen am 01.01.1912 gingen diese Zuständigkeiten an die Bezirksanwaltschaft über. Die bezirksanwaltschaftlichen Aufgaben besorgte in Andelfingen wie in den meisten anderen Bezirken freilich weiterhin - und noch bis Ende April 2012 - das Statthalteramt.
Nicht an die Bezirksanwaltschaft abgetreten wurden die Kompetenzen des Statthalteramts im Übertretungsstrafrecht: Es ist seit dem Inkrafttreten des Gesetzes betreffend die Ordnungs- und Polizeistrafen am 01.03.1850 ununterbrochen zuständig für die Untersuchung und allfällige Bestrafung von Übertretungen, die nicht in die Kompetenz der Gemeinden fallen.
Fondsgeschichte:Zu einem oder mehreren unbekannten Zeitpunkten gelangten über 300 Protokoll- und Registerbände des Statthalteramts Andelfingen aus dem Zeitraum von 1831-1974 ins Staatsarchiv. Diese Bände wurden zunächst unter den Signaturen Bez And 101.1 - Bez And 144.1, Bez And 501.1 - Bez And 501.13 und Bez And 502.1 - Bez And 502.12 verzeichnet und von März bis November 2019 als Teil des Bestands Z 891 unter der Leitung von Matthias Wild durch Armin Gockenbach nacherschlossen.
Die Ablieferung 1990/049 enthielt neben bezirksanwaltschaftlichen Akten auch statthalterliche Unterlagen, und zwar Strafverfahren zu Übertretungen aus den Jahren 1904-1922 sowie Strafverfahren zu Vergehen und Verbrechen aus den Jahren 1904-1911. Diese wurden von April bis Oktober 2014 als Teil des Bestands Z 593 unter der Leitung von Denise Thoma durch Elias Oswald, Flurina Camenisch und Frederik Furrer erschlossen.
Die Ablieferung 1996/027 umfasste die beim Statthalteramt eingegangene Korrespondenz (hauptsächlich von Behörden) aus dem Zeitraum von 1905-1957, Übertretungsstrafverfahren aus dem Zeitraum von 1912-1975 sowie mit dem Vermerk "ad acta" versehene Varia-Akten aus dem Zeitraum von 1965-1975. Der grösste Teil dieser Ablieferung wurde als Teil des Bestands Z 593 wie oben beschrieben erschlossen. Der Rest (die als "Missiven" bezeichnete eingegangene Korrespondenz der Jahre 1905-1920) als Teil des Bestands Z 891 wie oben beschrieben erschlossen.
Im Rahmen der Ablieferung 2005/089 kamen sowohl bezirksanwaltschaftliche als auch statthalteramtliche Unterlagen ins Staatsarchiv. Bei letzteren handelte es sich um Akten und Bände des Bereichs Administration aus dem Zeitraum von 1880-1990, um Übertretungsstrafverfahren und dazugehörige Spruchbücher aus dem Zeitraum von 1976-1984, um Akten zu Verwaltungsaufgaben aus dem Zeitraum von 1959-1995 sowie um Variaakten aus dem Zeitraum von 1978-1983. Diese Unterlagen wurden als Teil des Bestands Z 256 von September 2006 bis November 2009 unter der Leitung von Meinrad Suter durch Konrad Kuhn erschlossen.
Die Ablieferung 2013/070 bestand ebenfalls aus einem Teil bezirksanwaltschaftlicher und einem Teil statthalteramtlicher Unterlagen. Unter den statthalterlichen Akten befanden sich die Jahresrechnungen von 1996-2000, Akten betreffend die Aufsicht über die Feuerpolizei und das Feuerwehrwesen der Gemeinden aus den Jahren 1980-2000 sowie Strafverfahrensakten (mit den dazugehörigen Spruchbüchern), Verwaltungsverfahrens- und Variaakten aus dem Zeitraum von 1985-2000. Sie wurden als Teil des Bestands Z 593 wie oben beschrieben erschlossen.
Die Ablieferung 2018/063 enthielt - neben wenigen bezirksanwaltschaftlichen Unterlagen - Akten und Bände aller Zuständigkeitsbereiche des Statthalteramts aus dem Zeitraum von 1990-2008. Sie wurden als Teil des Bestands Z 891 wie oben beschrieben erschlossen.
Bestände:Z 256 (Teil), Z 593 (Teil), Z 891 (Teil)
Level:Fonds
 

Usage

Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=3850
 

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