Direktionskanzlei, 1899-1933 (Fonds)

Archive plan context


Title:Direktionskanzlei
Inhalt und Form:Kanzlei- bzw. Direktionsakten der Direktion für öffentliche Bauten
Creation date(s):1899 - 1933
Creation date(s), scattered dates:to 1946
Aktenbildner:Die Direktionskanzlei 1899 bis 1933:
Organisation und Aufgaben der Baudirektion waren festgehalten in der detaillierten "Verordnung betreffend die Organisation der Direktion der öffentlichen Bauten" ("Dienstordnung") vom 11. Januar 1909 bzw. durch die "Vorschriften für den Dienstbetrieb der Baudirektion" vom 17. Dezember 1909.
Gemäss diesen Dienstvorschriften standen der Direktionskanzlei zwei Sekretäre vor, welche ihre Aufträge "direkt von der Baudirektion" erhielten, also vom Baudirektor. Geschieden waren die Aufgaben dieser Sekretäre, welche durchwegs promovierte Juristen waren, in solche für Verwaltungssachen und solche für Rechtssachen. Ersterer war u.a. für das Protokoll zuständig sowie die Auszüge daraus, und er unterzeichnete diese auch, soweit nicht die Unterschrift des Baudirektors selbst notwendig war. Letzterem waren insbesondere Geschäfte übertragen, welche sich aus der Anwendung des Baugesetzs ergaben (Ausnahmebewilligungen, Rekurse).
Von 1919 bis 1925 gab es die Stelle eines dritten Sekretärs. Seine Anstellung war notwendig geworden im Zusammenhang mit den Massnahmen zur Bekämpfung der Wohnungsnot (Subventionen etc.).
Ferner gehörten zum Personal der Direktionskanzlei ein Registrator, ein Adjunkt ab 1920 sowie zwei bis drei Kanzlisten bzw. Kanzlistinnen. 1933 stiess sodann ein Chauffeur dazu.
Durch die Jahresberichte hindurch zieht sich als roter Faden die ständige Vermehrung der Geschäftslast, welche ohne Anstellung von Hilfskräften nicht mehr zu bewältigen war. Von 1919 auf 1920 erhöhte sich die Zahl der durch Direktionsverfügungen erledigten Geschäfte von 2'958 auf 4'189. "Die Arbeitsbelastung oberer Beamten während der letzten Jahre hat damit einen Grad erreicht, der für die Verwaltung aussergewöhnlich und für einzelne Beamte nachgerade unerträglich wird", hiess es im Jahresbericht der Baudirektion 1921.

Baudirektoren und Personal der Direktionskanzlei 1914 bis 1933:
Baudirektoren: Gustav Keller (1912-1922); Adolf Streuli (1922-1923);Emil Walter (1923-1929); Rudolf Maurer (1929-1939).
Sekretäre (1920-1925 drei Stellen): Dr. jur. Emil Fehr (bis 1917); Dr. jur. Hans Peter (bis 1929); Dr. jur. Otto Hungerbühler (1917-1927); Dr. jur. Paul Gysin (1920-1925); Dr. jur. Hans Frey (ab 1929); Dr. jur. Hans Sigg (ab 1929).
Adjunkten (ab 1920): Albert Grossmann (1920-1932); Dr. jur. Paul Meyer (ab 1932).
Registratoren: Albert Grossmann (bis 1920); G. Vetterli (ab 1923).
Kanzlistinnen und Kanzlisten: Emil Keller (bis 1919), G. Vetterli (bis 1923), Frieda Sigg, Ernst Baur (1919-1920), Paul Kappeler (1920-1933), Alice Schweizer (1920-1923), Ernst Fierz (ab 1932), Lina Moser (ab 1933).
Chauffeur (ab 1933): Emil Bleuler (ab 1933).

Sitz der Kanzlei bzw. der Baudirektion:
Bis 1922: Obmannamt II. Stock; seit 1922: Kaspar Escherhaus III. und IV. Stock.
Fondsgeschichte:Dieser Fonds umfasst gegenwärtig (Januar 2003) die Bestände Z 19, Z 56 und Z 85.
Der Bestand Z 19 besteht mehrheitlich aus Regierungsratsbeschlüssen und den zu diesen Beschlüssen gehörenden Akten, und zwar aus den Geschäftsbereichen "Anwendung des Baugesetzes", "Wohnungsnot" und "Luftverkehr". Akten aus anderen Geschäftsbereichen der Baudirektion finden sich nur vereinzelt in diesem Bestand. Grund dafür ist die Anordnung der Direktion vom 5. Februar 1934, die Akten der Baudirektion seien künftig nicht mehr zentral in der Registratur der Direktionskanzlei aufzubewahren, sondern in den zuständigen Ämtern. Dieser Entscheid betraf auch die damaligen Altakten. Die Akten zu Aktentiteln wie Hochbau oder Tiefbau sind also in den Beständen des Hochbauamtes und des Tiefbauamtes zu suchen.
In der Registratur der Direktionskanzlei blieben 1934 die Akten aus jenen Geschäftsbereichen, deren Erledigung den juristischen Sekretären der Direktionskanzlei oblagen. Es waren dies allgemeine Verwaltungsangelegenheiten, vornehmlich aber die Behandlung von Baurekursen, von Gesuchen um Ausnahmebewilligungen bei Bauten und um andere Geschäfte, die sich aus der Anwendung des Baugesetzes vom 23. April 1893 ergaben. Ferner war von 1919 bis 1925 ein dritter Sekretär hauptsächlich mit jenen Geschäften betraut, welche mit den Massnahmen gegen die damalige grosse Wohnungsnot zusammenhingen.
Schliesslich verblieben in der Registratur jene Akten, welche den Zivilflugplatz Dübendorf betrafen. Die Geschäfte, welche mit dem Flugverkehr und dem zivilen Flugplatz Dübendorf zusammenhingen, gehörten zum Aufgabenbereich der Baudirektion. Dieser Direktion wurde denn auch 1929 die zunächst aus dem Flugplatzdirektor und einer Kanzlistin bestehende Flugplatzdirektion Dübendorf unterstellt.
Der Bestand Z 19 wurde Ende 1973 und Anfang 1974 von der Baudirektion an das Staatsarchiv abgeliefert. Die Ablieferung umfasste ca. 37 Laufmeter und enthielt Akten aus dem Zeitraum von 1914 bis 1950. Im Zuge der Bewertungund Endarchivierung des Bestandes 1974 wurde dann ein grosser Teil der Akten von geringerer Bedeutung ausgeschieden und vernichtet. (Die einzelnen Dossiersverzeichnisse zeigen, dass auch diese oft sehr stark ausgedünnt worden sind. Ob dies bereits auf der Baudirektion geschehen ist oder bei der Bewertung des Bestandes 1974, ist nicht bekannt). Der Bestand umfasste danach noch ca. 4 Laufmeter. Er wurde zunächst unter der Signatur V I 4, V I 6 und V I 8 abgelegt, wenig später unter dem neuen Standort V I 10.3-31a in Auswahl und stichwortartig verzeichnet.
Zwischen 1998 bis 2000 wurde der Bestand mit der Datenbank des Staatsarchivs neu und detailliert verzeichnet. Dabei wurden die Akten 1914 bis 1933 als Bestand Z 19, die Akten von 1934 bis 1950 als Bestand Z 37 endarchiviert. Grund für diese Aufteilung war der oben erwähnte Registraturschnitt in der Direktionskanzlei von 1933/34.
Im Zuge der detaillierten Neuverzeichnung wurde die bestehende, sich nach dem Registraturplan der Baudirektion richtende Aktenordnung beibehalten. Dabei wurden auch die in den 1970er Jahren alle lediglich unter dem Aktentitel "A.1. Allgemeines" verzeichneten "Regierungsratsbeschlüsse, Rekurse etc." (alte Signatur V I 10.7-20) gemäss den Geschäftsregistern der Direktion ihren thematischen Aktentiteln zugeordnet. (Die Regierungsratsbeschlüsse wurden von der Direktionskanzlei in ihren Registern zwar thematisch klassifiziert und verzeichnet, physisch aber seit 1922 als geschlossene Sammlung aufbewahrt.)

Vorgänger- und Nachfolgeakten:
Um über die Geschäfte der Direktionskanzlei aus der Zeit von 1914 bis 1933 weiteren Aufschluss zu erhalten, sind - ausser dem vorliegenden Bestand Z 19 - auch die Akten der verschiedenen Ämter der Direktion zu konsultieren. Denn diese Ämter übernahmen, wie bereits erwähnt, mit der Neuordnung der Registratur 1933/34 die Akten aus ihrem jeweiligen Geschäftsbereich von der Direktionskanzlei.
Die Akten aus dem Zeitraum 1900 bis 1913 (u. a. auch zum Aktentitel "A.Allgemeines") sind 1922 von der Direktion an das Staatsarchiv abgeliefert worden, als die Baudirektion vom Obmannamt ins Kaspar Escherhaus umzog. Der Bestand scheint damals vom Staatsarchiv gesichtet und in die bestehende Pertinenzordnung eingegliedert worden zu sein (d. h. nicht als ein Bestand archiviert, sondern thematisch an verschiedenen Orten abgelegt). Die Vermutung der früheren Bearbeiter, die Akten 1900-1913 seien vernichtet worden, dürfte so nicht zutreffend sein.
Die Akten der Direktionskanzlei von 1934 bis 1950 bilden im Staatsarchiv den Bestand Z 37.
Frühere Bestandesordnung (V I 10.3 - V I 10.37): Die Akten mit den früheren Signaturen V I 10.3-37 sind seit dem Jahr 2000 endarchiviert als Bestände Z 19 (Zeitraum 1914-1933) und Z 37 (Zeitraum 1934-1950). Der Bestand Z 56 umfasst Akten zur Wohnungsnot und wurde von der Stelle Wohnbauförderung abgeliefert; Z 85 umfasst Akten betreffend Kraftversorgung und wurde 2003 abgeliefert vom AWEL, Abteilung Energie.

Protokolle, Register und Registraturplan der Baudirektion:
Das Protokoll mit den Verfügungen bzw. Beschlüssen der Baudirektion liegt von 1900 bis 1922 in gedruckter und von 1923 bis 1933 in maschinenschriftlicher Fom vor (Signatur VV I 3.1-34). Detaillierte Register dazu erschliessen den Inhalt der Protokolle thematisch gemäss dem damaligen Registraturplan (Signatur VV I 3a.1ff.).
Bestände:Z 19; Z 56; Z 85; Z 355 (Subventionsakten des Amts für Wohnbauförderung)
Level:Fonds
 

Related units of description

Related units of description:Versetzt von:
[V I 10.1 - V I 10.37] Akten, 1914-1950 (Klasse)

Versetzt von:
V I 10.3 - V I 11 Baudirektion, Direktionskanzlei, 1914-1950 (Fonds)
 

Usage

Permission required:[Leer]
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:[Leer]
 

URL for this unit of description

URL: https://suche.staatsarchiv.djiktzh.ch/detail.aspx?ID=3820
 

Social Media

Share
 
Home|Shopping cartno entries|Login|de en fr
State Archives of Zurich ONLINE CATALOGUE