Koordinationsstelle für Störfallvorsorge, 1985-2011 (Fonds)

Archive plan context


Title:Koordinationsstelle für Störfallvorsorge
Inhalt und Form:Akten der Koordinationsstelle für Störfallvorsorge, auch aus deren Aufbauzeit.
Creation date(s):1985 - 2011
Creation date(s), scattered dates:between 1959 and 1979
Running meters:6.75
Aktenbildner:"Die Koordinationsstelle für Störfallvorsorge nahm am 1. Januar 1990 ihre Arbeit auf" (Rechenschaftsbericht Regierungsrat 1990, S. 31). Als Fachstelle der Direktion des Innern hatte sie den Vollzug der eidgenössischen Störfallverordnung vorzubereiten. Zur vorbereitenden Arbeit der Koordinationsstelle gehörte die Konkretisierung der schon 1985 kantonal konzipierten Massnahmen zum Schutz vor Chemieunfällen (siehe die Akten der Arbeitsgruppe AC-Schutz). Mit der Inkraftsetzung der kantonalen Vollzugsverordnung zur Störfallverordnung am 1. Juli 1992 (siehe OS 52, 1992-1994, S. 223-231) endeten die Planungsarbeiten. Danach oblag der hiesigen Koordinationsstelle vornehmlich der Vollzug der Störfallverordnung in Betrieben auf Kantonsgebiet mit chemischem und/oder biologischem Risikopotenzial. Er bestand unter anderem im Erlass von Verfügungen, in der Risikoerhebung, der kantonalen Koordination von Schutzmassnahmen, der Vollzugskontrolle in Zürcher Gemeinden und Betrieben und in der Zusammenarbeit mit Bundund ausserkantonalen Fachstellen. Nicht in die Kompetenz der Koordinationsstelle hingegen fiel der Schutz vor Störfällen auf nationalen Strassen und auf Schienen. Ende 1997 waren "die 150 im Sinne der Störfallverordnung wichtigsten Betriebe [im Kanton] sicherheitstechnisch in Bearbeitung oder abgeschlossen" (Rechenschaftsbericht Regierungsrat 1997, S. 52).
Die anfangs in der Kaserne, danach in Räumen der Börse in Zürich untergebrachte Fachstelle bestand 1990 nur aus dem Leiter, Walter Funk. 1991 kamen wissenschaftliche Mitarbeiter dazu, u. a. Ulrich Brühlmann. Bis zur Vollzugsverordnung von 1992 unterstanden dem Stellenleiter der so genannte Fachausschuss für Störfallverordnung sowie die Arbeitsgruppen Einsatzplanung und Vollzugsablauf Störfallverordnung (siehe Rechenschaftsbericht Regierungsrat 1990, S. 32). Die Verordnung von 1992 schliesslich stellte der Koordinationsstelle eine Kommission unter dem Vorsitz des Stellenleiters zur Seite. Die Kommission konnte selbständige Arbeitsgruppen bilden. Mit den Firmen Holinger AG und Ernst Basler & Partner AG erarbeitete sie bis 1995 die kantonalen Schutzziele (siehe Vollzugsverordnung von 1992, § 8, Abs. 3 a; Rechenschaftsbericht Regierungsrat 1990, S. 33; hiesige Submissionsakten; RRB 2960/1995). Am 1. Januar 1998 wurde die Koordinationsstelle der Baudirektion zugeordnet (siehe Rechenschaftsbericht Regierungsrat 1997, S. 52), 2005 wurde sie im Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft AWEL grundlegend neu organisiert.
Fondsgeschichte:Der vorliegende, als geschlossen zu betrachtende Fonds besteht aus Archivalien der Koordinationsstelle für Störfallvorsorge von 1985 bis 2004, die 2004 vom AWEL abgeliefert wurden. Da der Leiter der Koordinationsstelle ex officio Leiter der Kommission für Störfallvorsorge war, enthält der Fonds auch Archivalien der Arbeitsgruppen dieser Kommission.
Der Hauptteil der Unterlagen stammt aus den 1990er-Jahren, in denen die Koordinationsstelle aufzubauen und der Vollzug der Störfallverordnung in die Wege zu leiten war. Deshalb tradiert der Fonds nicht nur eine vom Vollzug geprägte Aktenlage, sondern belegt auch Administration und Organisation der Koordinationsstelle sowie deren Vollzugsplanung. Er enthält überdies einige wenige Handakten des Leiters der Koordinationsstelle, Walter Funk, und des wissenschaftlichen Mitarbeiters Ulrich Brühlmann sowie Fachunterlagen, Referattexte, nicht zuletzt des Zürcher Regierungsrats und späteren Bundesrats Moritz Leuenberger, sowie andere Aktenstücke ausSymposien und Tagungen zu Umwelt-, Katastrophenschutz und Störfallthematik.
Die Fonds-Überlieferung ist wohl kaum vollständig, auch wenn das Staatsarchiv vom Aktenangebot der Dienststelle 2004 nur einige (amtliche) Drucksachen vernichten liess. Gemäss interner Ablieferungskorrespondenz könnten die Handakten des Stellenleiters in einem späteren Zeitpunkt noch anwachsen. Administration und allgemeine Geschäftsführung sind vorwiegend durch Einzelfallakten belegt, mit zwei Ausnahmen: Die Registratur der Tagesgeschäfte, in der Koordinationsstelle Tageskopien genannt, ist von 1990 bis 1996 überliefert. Unbekannt ist, ob ihr Inhalt jemals ausgedünnt wurde. Kohärent vorhanden, wenn auch vielleicht ebenfalls nicht lückenlos, ist auch die Dokumentation kantonaler Störfälle. Sie geht zum Teil bis 1974 zurück und bildete zusammen mit den ebenfalls sehr dicht überlieferten Druckerzeugnissen der Fachstelle Teil der Vollzugsgrundlagen. Einzelfallcharakter haben wohl auch die Akten der spezifischen,von den Verordnungen vorgeschriebenen Geschäfte der Koordinationsstelle (u. a. Schutzzieldefinition, Umweltverträglichkeitsprüfungen). Kataster über Betriebe im Kanton mit chemischem oder biologischem Risikopotenzial scheinen hingegen kohärent oder ziemlich dicht überliefert, nämlich von 1987 bis 1988 (Betriebe der Stadt Winterthur) und von 1991 bis 2001. Sie dienten der Information des Bundes.
Vorläuferakten zum vorliegenden Fonds existieren logischerweise keine. Dieser kann aber mit den noch nicht erschlossenen Akten und Protokollen von 1970 bis 1980 der Koordinationsstelle für Umweltschutz (ZA 1994/039 und Akzession 2004/037) verglichen werden.
Die ursprüngliche Aktenordnung konnte beim Erschliessen grösstenteils übernommen werden. Da die Akten grösstenteils aus den 1990er Jahren stammen, wurde der Fonds der bis 1998 selbständigen Direktion des Innern zugeordnet.
Mit der Ablieferung 2021/079 des AWEL gelangten Dossiers von Betrieben, die gefährliche Stoffe lagern oder bearbeiten, ins Staatsarchiv. Ein kleiner Teil der Dossiers wurde von der Koordinationsstelle eröffnet. Sie wurden im März 2023 von Alberto Fasulo erschlossen.
Publications:Im Staatsarchiv befinden sich Druckschriften zum Thema Umweltschutz, Katastrophenschutz, Umweltrisiko unter der Bestellsignatur III Ei 3, III Ei 5 und III EEi 12.

Abkürzungen
AWEL: Amt der Zürcher Baudirektion für Wasser, Energie und Luft
ETH: Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich
KDMZ: Kantonale Druckmittelzentrale des Kantons Zürich
RR: Regierungsrat
RRB: Regierungsratsbeschluss
StFV: Eidgenössische Störfallverordnung
WIF!: Wirkungsorientierte Verwaltungsführung
Bestände:Z 216, Z 1070 (Teil)
Level:Fonds
 

Related units of description

Related units of description:Fortsetzung siehe:
Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft AWEL, 1992-2023 (Fonds)
 

Usage

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